Verschiedene berufliche und außerberufliche Faktoren beeinflussen das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. Auf der Basis der Ergebnisse eines Online-Workshops der DGAUM im Rahmen des von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geförderten Projekts FB 286 wurde in einer Arbeitsgruppe ein Algorithmus zur Beurteilung des Ursachenzusammenhangs bei Harnblasenkarzinomen nach beruflicher Exposition gegenüber krebserzeugenden aromatischen Aminen als Konvention abgeleitet.
Verschiedene berufliche und außerberufliche Faktoren beeinflussen das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. Auf der Basis der Ergebnisse eines Online-Workshops der DGAUM mit über 230 Teilnehmenden zum Thema „Expositionsabschätzung für das Harnblasenkrebsrisiko durch aromatische Amine“ im Rahmen des von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geförderten Projekts FB 286 „Erarbeitung einer Expositionsabschätzung für das Harnblasenkrebsrisiko durch aromatische Amine und Einschätzung der Auswirkung der Erkrankung Harnblasenkrebs auf die Erwerbstätigkeit“ wurde in einer Arbeitsgruppe ein Algorithmus zur Beurteilung des Ursachenzusammenhangs bei Harnblasenkarzinomen nach beruflicher Exposition gegenüber krebserzeugenden aromatischen Aminen (BK 1301: Schleimhautveränderungen, Krebs und andere Neubildungen der ableitenden Harnwege durch aromatische Amine) als Konvention abgeleitet. Dieser kann auch bei fehlender konkreter Expositionsdosis angewendet werden. Berufliche Indikatoren wie Expositionsdauer, Expositionshäufigkeit und Expositionsintensität, aber auch das Erkrankungsalter, die Latenzzeit sowie konkurrierende außerberufliche Risikofaktoren wie z. B. das Rauchverhalten werden in diesem „Matrix“ genannten Algorithmus bewertet. Relevante Pro- und Kontra-Argumente können dabei eingehend arbeitsmedizinisch gewürdigt werden. Die BK 1301-Matrix kann so zum einen erfahrene Gutachter bei der Entscheidungsfindung unterstützen, zum anderen aber auch Unfallversicherungsträgern und Gerichten einen Überblick über relevante Aspekte des beruflich bedingten Harnblasenkarzinoms geben.
Originalpublikation (Parallelpublikation in „Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin“ und „Der medizinische Sachverständige“):
Weistenhöfer W, Golka K, Bolm-Audorff U, Bolt HM, Brüning T, Hallier E, Pallapies D, Prager H-M, Schilling T, Schmitz-Spanke S, Uter W, Weiß T, Drexler H. Das beruflich bedingte Harnblasenkarzinom. Die BK 1301-Matrix als Algorithmus und Entscheidungshilfe für eine Zusammenhangsbegutachtung. Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed ASU 2022; 57: 179–191. doi:10.17147/asu-1-174375.
https://www.asu-arbeitsmedizin.com/sites/default/files/2022-02/177_189_asu_2022_...
Weistenhöfer W, Golka K, Bolm-Audorff U, Bolt HM, Brüning T, Hallier E, Pallapies D, Prager H-M, Schilling T, Schmitz-Spanke S, Uter W, Weiß T, Drexler H. Das beruflich bedingte Harnblasenkarzinom. Die BK 1301-Matrix als Algorithmus und Entscheidungshilfe für eine Zusammenhangsbegutachtung. MedSach 118 2/2022: 79–93.
http://www.medsach.de/originalbeitraege/w-weistenhoefer1-k-golka2-u-bolm-audorff3-hm-bolt2-t-bruening4-e-hallier5-d
PD Dr. med. Wobbeke Weistenhöfer
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Henkestr. 9–11
91054 Erlangen
wobbeke.weistenhoefer@fau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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