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17.05.2022 18:00

Biosphärenreservate als Laboratorien für nachhaltige Entwicklung unterstützen

Annika Bischof M.A. Hochschulkommunikation
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

    Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ist Gastgeberin der ersten internationalen Forschungskonferenz zum Thema Biosphärenreservate, die aktuell in Brandenburg stattfindet. Hochschulpräsident Prof. Dr. Matthias Barth verkündet die Bewerbung als UNESCO-Partnerinstitut.

    Bereits vor 50 Jahren rief die UNESCO das Programm „Mensch und Biosphäre“ ins Leben und schuf die Idee der Biosphärenreservate, in denen modellhaft nach neuen Wegen für eine naturbasierte nachhaltige Entwicklung gesucht werden sollte. Inzwischen gibt es welt-weit fast 730 Biosphärenreservate oder Biosphärenparke, und die Idee ist angesichts der globalen Ökosystemkrise aktueller denn je. Die Biosphärenreservate sind in einem weltumspannenden Netzwerk untereinander verbunden und intensiv mit der angewandten Wissenschaft verknüpft. Bei der Forschungskonferenz (16. bis 20. Mai 2022), die vom Biosphere Reserves Institute (BRI), einer wissenschaftlichen Einrichtung der HNEE, ausgerichtet wird, steht die Frage im Mittelpunkt, wie Forschung noch aktiver zur Wirksamkeit der Biosphären-reservate beitragen kann. Dabei stehen längst nicht mehr rein biologische Themen im Vordergrund, sondern vor allem auch die Menschen und ihre Rolle in den überlasteten Ökosystemen.

    Über 100 Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen aus knapp 50 Ländern nehmen an der Konferenz teil. Sie berichten von regionalen Herausforderungen, lösungsorientierter Forschungsarbeit und gemeinsamen Projekten mit der Gesellschaft. „Wir sind Pioniere, die neue Wege beschreiten“, sagte Prof. Dr. Vera Luthardt, Biologin und wissenschaftlichen Ko-Direktorin des BRI, bei ihrer Begrüßungsansprache. Globale Herausforderungen könne man nur gemeinsam bewältigen. „Mit dieser Konferenz soll die wissenschaftliche Basis durch Lernen von- und miteinander weiterentwickelt werden. Wir wollen ein Motor des Fort-schritts in diesem wichtigen Bereich sein“, betonte Hochschulpräsident Prof. Dr. Matthias Barth bei seiner Eröffnungsrede am Abend.
    Schon lange ist die Forschung in und mit Biosphärenreservaten ein wichtiger Teil der Arbeit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Im In – und Ausland sind Eberswalder Wissenschaftler:innen aktiv, haben sich weltweit vernetzt und 2019 das Institut für Biosphärenreservate gegründet. „Wir wollen unsere eigene Arbeit stärker auf diese Bio-sphärenreservate konzentrieren und machen dem Weltnetzwerk der UNESCO das Ange-bot, durch Lehre, Training, Beratung und Forschung diese einmaligen Laboratorien der nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen“, erklärt Prof. Dr. Pierre Ibisch, wissenschaftlicher Ko-Direktor des BRI und Professor für Naturschutz an der HNEE.
    „Das BRI steht für das, was wir als HNEE im Allgemeinen sein wollen: ein wichtiger Knoten-punkt in einem größeren Netzwerk“, lobt Hochschulpräsident Barth. In Konsequenz wolle man nun einen Schritt weitergehen, um die Sichtbarkeit und Bedeutung der Arbeit in Bio-sphärenreservaten zu erhöhen. „Im März 2022 haben wir uns um den Status eines UNE-SCO-Partnerinstituts beworben. Wir hoffen nun, dass die UNESCO all unsere Aktivitäten bewertet und während der Generalkonferenz im Jahr 2023 eine Entscheidung getroffen wird, uns diesen Status zu verleihen.“

    Verleihung Magda-Staudinger-Preis
    Bei der Tagung zeichnet die deutsche UNESCO-Kommission vier Nachwuchsforscher:innen für ihre wissenschaftlichen Leistungen aus. Die Auszeichnungen sind mit je 500 Euro dotiert, finanziert durch das Unternehmen Danone Waters Deutschland. Die Auszeichnung erfolgt zum 25. Todestag von Dr. Magda Staudinger, die in den 1960er und 1970er Jahren wesentliche Impulse zur Gründung des UNESCO-Programms für die Biosphärenreservate lieferte. Die diesjährigen Preisträger:innen sind:

    • Biodiversität und Klimawandel (Biodiversity and Climate Change)
    Amar Maruf (Indonesien): Exploring the Potential Role of Patron-Client Relationship on Social Resilience to Climate Change Impacts and Risks among Small Scale Sa-ma Bajau Fishermen in Wakatobi National Park, Indonesia
    • Innovative und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen (Innovative and Sustainable Use of Natural Resources)
    Eduardo Luna (Mexiko): Interorganizational comparison of evaluation use in a bio-sphere reserve
    • Nachhaltige Gesellschaften und Volkswirtschaften (Sustainable societies and economies)
    Dr. Divya Rajeswari Swaminathan (Indien): Agricultural transformation among the Soliga indigenous people: A Case study from Sathyamangalam Forests, India
    • Ökosystemdienstleistungen (Ecosystem Services)
    Recca Sajorne (Philippinen): Micro and macro plastic litter pollution along sandy beaches in Puerto Princesa, Palawan Island, Philippines

    Hintergrund zur Arbeit des Instituts für Biosphärenreservate
    Das BRI wurde 2019 gegründet, um Bildung, Forschung und Ausbildung zu fördern. Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf dem UNESCO-Programm "Der Mensch und die Bio-sphäre (MAB)" und der internationalen Vernetzung mit Akteuren in diesem Bereich. Das BRI will ein Kompetenzzentrum für Biosphärenreservate weltweit werden und hat deshalb im März 2022 einen Antrag eingereicht, um Partnerinstitution der UNESCO zu werden. Es ist damit eines der ersten Institute, die sich um diesen Status bewerben, nachdem die Aufnah-mekriterien deutlich verschärft wurden, und erst das 2. Institut in Deutschland. www.biospherereserves.institute


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Uli Gräbener
    Geschäftsführender Direktor des Biosphere Reserves Institute
    Telefon: +49 (0) 3334 657-511
    Uli.Graebener@hnee.de

    Prof. Dr. Pierre Ibisch
    Wissenschaftlicher Ko-Direktor des BRI
    Professor für Naturschutz
    Gründungsdirektor des Zentrums für Ökonomie und Ökosystemmanagement
    Tel.: +49 (0) 3334 - 657-178
    pibisch@hnee.de

    Prof. Dr. Vera Luthardt
    Wissenschaftlicher Ko-Direktorin des BRI
    Professorin für Vegetationskunde und Angewandte Pflanzenökologie
    Mitglied des Deutschen MAB-Komitees
    Tel.: +49 (0) 3334 - 657-327
    vera.luthardt@hnee.de


    Weitere Informationen:

    http://www.biospherereserves.institute Programm der Forschungskonferenz und Infos zum Biosphere Reserves Institute (BRI)
    https://bit.ly/3sCasSj UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre (MAB)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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