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23.05.2022 12:37

„Keiner geht mehr in der Masse unter“ – Neue Bachelor-Studiengänge für VWL und BWL an der Universität Rostock

Sissy Gudat Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Die Institute für Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre der Universität Rostock richten ihre Studiengänge neu aus.

    Ein aktuell konzipierter Bachelor-Studiengang Volkswirtschaftslehre, der nunmehr verstärkt auf Forschung ausgerichtet ist, startet zum Wintersemester 2022/2023. Bereits zum vergangenen Wintersemester hat das Institut für Betriebswirtschaftslehre den Studiengang Betriebswirtschaftslehre eröffnet. Die Inhalte sind jetzt zum Wintersemester noch einmal nachjustiert worden. In beide Studiengänge kann man sich jeweils zum Wintersemester einschreiben. Für das kommende Wintersemester, das am 10. Oktober beginnt, können sich Interessierte im Bachelor VWL vom 1. August bis zum 30. September einschreiben. Vom 1. Juni bis zum 15. Juli können Bewerbungen für den mit Numerus Clausus versehenen Bachelor BWL eingereicht werden. Mit einem Bescheid über eine Zu- oder Absage zum Studium ist etwa Mitte/Ende August zu rechnen. In den Reformprozess wurden Expertinnen und Experten aus der Praxis einbezogen.

    Noch individuellere Betreuung
    Bislang waren die meisten Studierenden der Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in dem Studiengang Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. Mit über dreihundert Erstsemesterstudierende war das Audimax, der größte Hörsaal der Universität auf dem Ulmencampus, übervoll. „Einige Erstis kamen sich als anonyme Masse vor“, blickt Professor Rafael Weißbach, Studienverantwortlicher für Volkswirtschaftslehre, zurück. Um die einzelnen Studierenden individueller betreuen zu können, seien nun die zwei kleineren Studiengänge unabhängig voneinander eingerichtet worden, betont Weißbach, der den Lehrstuhl Statistik und Ökonometrie leitet. Während Volkswirtschaftslehre sich insbesondere mit menschlichem Handeln unter den Bedingungen von Wirtschaftssystemen beschäftigt, werden in der Betriebswirtschaftslehre die Unternehmen und ihre Entscheidungen näher betrachtet. Weißbachs Ziel sei es zudem, die Männerdomäne Volkswirtschaftslehre durch vermehrte Einstellung von Mitarbeiterinnen im Institut aufzubrechen und damit auch für Studierende weibliche Vorbilder zu schaffen.

    Fokussierter „büffeln“
    Neu ist jetzt auch, dass es zu jedem der Bachelorstudiengänge einen passgenauen Masterstudiengang an der Universität Rostock gibt. „Nach dem Bachelorstudiengang Volkswirtschaftslehre können Studierende nun auf Masterniveau ein gleichlautendes Studium an unserer Fakultät anschließen. So haben Studierende neben den Wechselmöglichkeiten auch die Option, den Studiengang oder die Universität nicht wechseln zu müssen“, erklärt Professor Weißbach. Durch die Neuordnung der Studiengänge würden die Absolventinnen und Absolventen später bei ihren Bewerbungen auch eindeutige Signale an den Arbeitsmarkt senden, insbesondere was ihre Spezialisierung und das Interesse angehe.

    Kurzum: Wer künftig VWL studiert, müsse deutlich weniger betriebswirtschaftliche Inhalte „büffeln“. Das gilt umgekehrt auch für die BWL-Studierenden. Für das volkswirtschaftliche Bachelorstudium seien neue Schwerpunkte, wie beispielsweise demografischer Wandel, Makroökonomik, das Finanzsystem und die Europäische Wirtschaft sowie die quantitative Wirtschaftsforschung, definiert worden. Diese Themen lehnen sich in Teilen an die interdisziplinären Profillinien der Alma Mater an. Das sind „Leben, Licht und Materie“, „Maritime Systeme“, „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ und „Wissen – Kultur – Transformation“.
    Ein Plus der beiden Studiengänge seien die modernen Hörsäle. Die Veranstaltungen finden nah beieinander auf dem Ulmencampus statt, wo ganz in der Nähe im September eine neue Mensa und ein weiteres Wohnheim eröffnet werden. Perspektivisch werde ebenfalls die Bibliothek für die Wirtschafts-und Sozialwissenschaftliche Fakultät dorthin verlagert. Im gleichen Atemzug sollen hier auch Arbeitsräume für Studierende entstehen.

    Mehr Interaktion
    Auch Professor Susanne Homölle, die den Lehrstuhl für ABWL: Bank- und Finanzwirtschaft leitet und als Studiengangsverantwortliche für BWL agiert, bilanziert: „Die Studierenden werden beispielsweise bei der Anfertigung der Hausarbeiten besser betreut.“ Dafür würden besondere Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten angeboten. Zudem gebe es jetzt die Möglichkeit, sich als Wahlmodul ein Berufspraktikum anrechnen zu lassen. Damit sollen die Studierenden ermuntert werden, die im Studium erlernten Kenntnisse auf dem Gebiet der Unternehmensführung und in verschiedenen Unternehmensfunktionen in der Praxis anzuwenden. Außerdem sei der Teilnehmerkreis der Studierenden überschaubarer geworden. „Keiner geht mehr in der Masse unter.“ Es gibt bei BWL neue Lehr-und Lernformen, wie beispielsweise mehr Interaktion in kleinen Gruppen oder mehr Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Studierende können ihr erworbenes Wissen zum Beispiel als Vorstand eines Unternehmens in einem Unternehmensplanspiel anwenden.
    Text: Wolfgang Thiel


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Rafael Weißbach
    Universität Rostock
    Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
    Lehrstuhl Statistik und Ökonometrie
    Tel.: +49 381 498-4429
    E-Mail: rafael.weißbach@uni-rostock.de

    Prof. Dr. Susanne Homölle
    Universität Rostock
    Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
    Lehrstuhl für ABWL: Bank- und Finanzwirtschaft
    Tel.: +49 381 498-4302
    E-Mail: susanne.homoelle@uni-rostock.de


    Bilder

    Was kann ich studieren, wenn ich mich für Wirtschaft interessiere?
    Was kann ich studieren, wenn ich mich für Wirtschaft interessiere?

    Illustration: Universität Rostock


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Was kann ich studieren, wenn ich mich für Wirtschaft interessiere?


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