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25.05.2022 07:59

Agrarsektor in Schleswig-Holstein bald klimaneutral? Forschungsförderung für eine Landwirtschaft ohne fossile Rohstoffe

Sandra Laffrenzen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH

    Die Landwirtschaft ist in Schleswig-Holstein traditionell stark und hat gleichzeitig das Potenzial vom Treiber des Klimawandels zu einem Teil der Lösung zu werden. Um dieses Potenzial zu entfalten, braucht es Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft. Genau diese Zusammenarbeit fördert die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH). Der Geschäftsführer Frank Osterwald überreichte der Technischen Hochschule Lübeck die Förderzusage in Höhe von fast 140.000 Euro für das Projekt FARMfuture. An der TH Lübeck wird daher künftig erforscht, wie eine post-fossile Landwirtschaft aussehen kann.

    Die Landwirtschaft hat das Potenzial vom Treiber des Klimawandels zu einem Teil der Lösung zu werden. Um dieses Potenzial zu entfalten, braucht es Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft. Genau diese Zusammenarbeit fördert die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH). Daher ist es kein Zufall, dass die gemeinnützige EKSH heute gemeinsam mit der Technischen Hochschule Lübeck (TH Lübeck) und der Westhof Bio-Gemüse GmbH & Co. KG zu Besuch im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist. Alle vier Institutionen arbeiten künftig gemeinsam an der Erreichung einer klimafreundlicheren Landwirtschaft, indem sie forschend, partnerschaftlich oder fördernd mitwirken.

    Nach einer kurzen Begrüßung steigt Dr. Ole Lamp direkt ins Thema ein: „Die globale sowie deutsche Landwirtschaft ist eine bedeutende Quelle von Treibhausgasen. Neben den Gasen aus der tierischen Verdauung kommen dazu allerdings indirekte Emissionen in anderen Ländern, welche durch Futtermittelimporte entstehen sowie erhebliche Emissionen aus der Produktion von Düngemitteln und der Produktion und Verbrennung von Kraftstoffen.“ Die Emissionen aus dem Energiebereich stammen derzeit meist aus fossilen Quellen und lassen sich über den Primärenergiebedarf der Produkte analysieren.
    An der TH Lübeck wird daher künftig erforscht, wie eine post-fossile Landwirtschaft aussehen kann. FARMfuture heißt das neue Forschungsprojekt, welches demonstrieren soll, wie mit Hilfe eines landwirtschaftlichen Energie- und Stoffstrommanagements ein Verzicht auf fossile Energie umgesetzt werden und so ein positiver Beitrag zur Treibhausgasreduktion in der Landwirtschaft geleistet werden kann. Als Beispiel dienen ein großer ökologisch wirtschaftender Gemüsebaubetrieb der Westhof Bio-Gemüse Gruppe sowie der konventionelle Milchvieh- und Futterbaubetrieb der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
    „Aus unserer Sicht ist Landwirtschaft prädestiniert für den Einsatz von erneuerbaren Energien,“ erklärt Professor Schüler, „im Projekt wollen wir auf den beteiligten Höfen ausrechnen, wie eine betriebliche Energieversorgung ohne fossile Energieträger aussehen kann und setzen dabei auf die Verbesserung der Energieeffizienz durch intelligente Kombination von innovativen Energieverbrauchern und Energiespeichern. Am Ende wollen wir zeigen, wie eine Landwirtschaft der Zukunft in Schleswig-Holstein aussehen kann.“ Heiner Brassart aus dem Westhof Bio-Gemüse Unternehmen ist sich der Bedeutung einer effizienten Landwirtschaft bewusst: „Wir freuen uns sehr dieses Forschungsvorhaben durch echte Daten aus unserer Unternehmensgruppe unterstützen zu können! Die Herausforderung unserer Zeit, die vorhanden Ressourcen klug und strategisch einzusetzen, bedarf sehr wahrscheinlich auch „neuer Wege“. Die Frage, ob eine angepasste Landnutzung und der Einsatz von Wasserstoff, ein Werkzeug sein können, finde ich sehr spannend und freue mich schon jetzt sehr auf die Ergebnisse dieses Projektes.“

    Feierlich überreicht EKSH-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Frank Osterwald heute die Förderzusage in Höhe von fast 140.000 Euro. „Forschung und der Transfer in die Wirtschaft haben für uns einen bedeutenden Wert,“ betont Frank Osterwald, „daher fördert die EKSH bereits seit über zehn Jahren die Energiewendeforschung im Land. Mehr und mehr rücken dabei die Potentiale von Schleswig-Holsteins traditionell sehr starker Landwirtschaft in den Fokus. Darum wird die EKSH künftig vermehrt den Agrarsektor als unverzichtbaren Teil der Energiewende fördern.“ Dankend nimmt der Vizepräsident für Forschung und Internationales der TH Lübeck Professor Frank Schwartze die Förderzusage entgegen und verweist auf die Hochschulstrategie: „Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Ernährung ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben und vor allem für uns hier in Schleswig-Holstein. Das Projekt spiegelt die strategische Ausrichtung der Hochschule perfekt. Im Dreieck zwischen Technik, Ressourcen und Lebenswelten schafft es innovative Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit.“

    Anschließend führt Herr Lamp die Gäste über den Hof in Futterkamp und zeigt die relevanten Energieerzeuger und -verbraucher des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp. Im Nachgespräch tauschen sich die Anwesenden abschließend über die Chancen einer post-fossilen Landwirtschaft aus und sind sich einig: die Landwirtschaft hat große Bedeutung für den globalen Klimaschutz!


    Bilder

    Förderbescheidübergabe FARMfuture
    Förderbescheidübergabe FARMfuture

    EKSH/Henrik Matzen

    Förderbescheidübergabe FARMfuture
    Förderbescheidübergabe FARMfuture

    EKSH/Henrik Matzen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Energie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Förderbescheidübergabe FARMfuture


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