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27.05.2022 12:28

Lost in Perfection? Psychologinnen suchen Freiwillige für Studie über Perfektionismus und Stressempfinden im Beruf

Thorsten Mohr Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Perfektionisten dürfte wohl jede berufstätige Person aus dem eigenen Umfeld kennen – falls sie nicht selbst dazu gehört. Perfektionisten haben einen sehr hohen Anspruch an ihre Arbeit. Manche erzielen dadurch herausragende Ergebnisse. Viele verzetteln sich aber auch in ihrem Drang nach Perfektion, sind gestresst und unzufrieden. Den Zusammenhang von Perfektionismus und Stress im Beruf untersucht nun ein Psychologinnen-Team. Für ihre Studie „Perfekt gestresst“ suchen die Expertinnen ab sofort Freiwillige.

    Der Kollege, der den 150-seitigen Projektbericht zwei Stunden vor Abgabe noch einmal, dieses Mal wirklich zum letzten Mal, auf Fehler untersuchen möchte; die Handwerkerin, die das Werkstück abermals auf letzte Unebenheiten im Millimeterbereich untersuchen möchte und dadurch in Verzug gerät: Solche (erdachten) Beispiele dürften sich im Berufsalltag in ähnlicher Form hundert- und tausendfach wiederholen, und zwar täglich, in jedem Land der Welt.

    Perfektionistisch veranlagte Menschen, die freiwillig Dutzende Überstunden schieben und bisweilen drohen, an ihrem eigenen Anspruch zu scheitern, sowie ihr Umfeld leiden manchmal darunter: Die aktuelle Arbeit verzögert sich dadurch immer weiter, der Stapel abzuarbeitender Dinge wird größer und größer, eigene Fehler werden sorgen für Stress und Ärger über sich selbst. Für manch einen wird der Perfektionismus dadurch zu einer Belastung. Es kann aber auch vorkommen, dass perfektionistische Menschen ihre Einstellung als Antrieb verstehen, der sie tatsächlich zu besseren Leistungen führt. Kann Perfektionismus eventuell auch beides miteinander vereinen? Und welche Rolle spielt die Wertschätzung der Vorgesetzten dabei?

    In einer aktuellen Studie gehen Psychologinnen um PD Dr. Dorota Reis der Wechselwirkung von Perfektionismus und Stress bei der Arbeit auf den Grund. Insbesondere untersucht das Team, inwieweit perfektionistische Gedanken das Wohlbefinden beeinträchtigen und sogar zu Burnout beitragen können. Die Erkenntnisse dieser Studie werden anschließend dazu genutzt, ein Training zu entwickeln, das einen konstruktiven Umgang mit perfektionistischen Persönlichkeitseigenschaften vermitteln soll.

    Für die Studie werden 250 Freiwillige gesucht. Über einen Zeitraum von drei Wochen sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils am Ende ihrer Arbeitswoche Befragungen bequem an ihrem Smartphone ausfüllen. Nach Abschluss der Studie erhalten sie zudem die Möglichkeit, ein individuell auf sie zugeschnittenes schriftliches Feedback zu bekommen. Dieses beinhaltet zum Beispiel Angaben zum eigenen Perfektionismus und Burnout sowie Vergleiche mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie. Wer mitmacht, hat außerdem die Chance, als kleines Dankeschön einen von zehn Wunschgutscheinen im Wert von 30 Euro zu gewinnen. Teilnehmen können alle berufstätigen Personen, die mindestens 19 Stunden die Woche arbeiten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    PD Dr. Dorota Reis
    Tel.: (0681) 3022722
    E-Mail: dorota.reis@uni-saarland.de


    Weitere Informationen:

    http://www.soscisurvey.de/perfektgestresst


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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