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30.05.2022 10:52

Wieder zu Gast: Nobelpreisträger halten im Juni öffentliche Vorträge an der TU Dresden

Anne-Stephanie Vetter Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Nach zweijähriger, Corona-bedingter Pause empfängt der Bereich Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden in diesem Jahr gleich zwei englische Sirs im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden“. Sir Andre Geim und Sir Gregory Winter werden das Publikum an zwei Abenden im Juni mit auf die Reise durch ihr Leben, ihre Forschung und auf ihren Weg zum Nobelpreis nehmen.

    Es ist der wichtigste und prestigeträchtigste Preis in der Wissenschaft: Wer mit dem Nobelpreis geehrt wird, hat nach dem letzten Willen seines Stifters, Alfred Nobel, der Menschheit größten Nutzen geleistet. Die Nobelpreise werden seit 1901 jedes Jahr im Herbst in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und Friedensbemühungen vergeben. Die Menschen, die mit einer dieser Auszeichnungen geehrt werden, erfahren dies üblicherweise durch einen Telefonanruf des Nobelpreiskomitees aus Stockholm. Wenig später sind sie auf der ganzen Welt bekannt.

    Am 8. Juni kommt einer dieser „Popstars der Wissenschaft“ für einen öffentlichen Vortrag an die TU Dresden: Sir Andre Geim, der für seine Verdienste nicht nur den Nobelpreis erhielt, sondern von der englischen Königin sogar zum Ritter geschlagen wurde. Er wurde 1958 in der ehemaligen Sowjetunion geboren und ist ein niederländisch-britischer Physiker russlanddeutscher Herkunft. Gemeinsam mit seinem Kollegen Konstantin Novoselov erlebte er 2004 an der Universität in Manchester einen wahren „Heureka-Moment“. In Experimenten mit Klebestreifen entdeckten sie nach Feierabend, dass die dünne Schicht von Graphitpulver, die daran haften blieb, die Art von Kohlenstoff ist, die bisher nur in der Theorie existierte: Graphen – ein zweidimensionales Material, welches aus Kohlenstoffatomen besteht, die in einem hexagonalen Gitter angeordnet sind. Die Eigenschaften des Materials sind äußerst vielversprechend: dünner als ein Haar und dennoch unglaublich fest, gute Wärme- und elektrische Leitfähigkeit, fast vollständig transparent und dennoch sehr dicht. Für ihre Studien über das „Wundermaterial“ erhielten die Wissenschaftler nur sieben Jahre nach der Beschreibung ihrer ersten Entdeckung den Nobelpreis für Physik 2010. Zwei Jahre später wurden sie als Knight Bachelors im Rahmen der New Year Honours durch Königin Elisabeth II. zu Rittern geschlagen und damit in den Adelsstand erhoben.

    Auch der zweite Gast in der diesjährigen Veranstaltungsreihe ist Nobelpreisträger und englischer Ritter zugleich: Sir Gregory Winter. Er wird am 22. Juni im Audimax der TU Dresden erzählen, wie er sich die Prinzipien der Evolution zu Nutze gemacht hat, um daraus neuartige Medikamente auf Basis von Antikörpern zu entwickeln. Konkret verwendete er das „Phagen-Display“, eine Methode, bei der ein Bakteriophage - ein Virus, der Bakterien mit seinen Genen infiziert - zur Entwicklung neuer Proteine eingesetzt wird. Mithilfe dieser Methode lassen sich gezielt Antikörper-Therapien für bestimmte Krankheiten entwickeln. Winter und sein Team produzierten in den 1990er Jahren das erste Arzneimittel, das komplett auf einem Antikörper basierte und 2002 als Mittel gegen rheumatoide Arthritis zugelassen wurde. Seither wurden mit der Methode weitere Antikörper-Medikamente unter anderem gegen metastasierenden Krebs, Autoimmunerkrankungen und Toxine entwickelt. Für das Phagen-Display von Peptiden und Antikörpern wurde Sir Gregory Winter gemeinsam mit George P. Smith mit dem Nobelpreis für Chemie 2018 ausgezeichnet.

    Beide Vorträge finden in englischer Sprache um 19 Uhr im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt. Der Eintritt ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten unter: tud.de/mn/nobel

    Kontakt für Journalisten:
    Nicole Gierig
    Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
    Bereich Mathmatik und Naturwissenschaften
    TU Dresden
    Email: nicole.gierig@tu-dresden.de
    Tel.: 0351 463-39504


    Bilder

    Sir Andre Geim
    Sir Andre Geim

    privat

    Sir Gregory Winter
    Sir Gregory Winter

    privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Sir Andre Geim


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