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30.05.2022 15:20

Internationale Konferenz für die Ostsee

Dr. Torsten Fischer Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Hereon

    Vom 30. Mai bis zum 3. Juni findet auf der polnischen Halbinsel Hel gegenüber der Metropolregion Danzig im Ort Jastarnia die vierte Baltic Earth Konferenz statt. Diese wird vom internationalen Baltic Earth Sekretariat am Helmholtz-Zentrum Hereon in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) und dem Institut für Ozeanologie der polnischen Akademie der Wissenschaften (IO-PAN), Sopot ausgerichtet.

    Es werden insgesamt etwa 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ostseeraum und anderen Teilen der Welt erwartet, die eine Woche lang ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und Erfahrungen austauschen. Den roten Faden der Konferenz bilden die sogenannten BEAR-Berichte (Baltic Earth Assessment Reports). Das sind wissenschaftliche Zusammenfassungen des aktuellen Wissens zu bestimmten Themenkomplexen zum Erdsystem der Ostseeregion.

    Reiche Themenvielfalt

    Die Berichte umfassen meereskundliche, meteorologische und klimatologische Themen und sind als englischsprachige Originalveröffentlichungen kostenlos abrufbar. Dabei geht es um die Bedingungen, die aktuell im Zuge des Klimawandels und anderer menschgemachter Umwelteinflüsse im Ostseeraum zu erwarten sind. Themen sind die Salzgehaltsdynamik der Ostsee, Stoffflüsse im Einzugsgebiet, extreme Wetterereignisse, die Dynamik des Meeresspiegels und der Küsten sowie das Zusammenspiel verschiedener Faktoren bei den beobachteten Veränderungen im Ostseeraum. „Neben dem Klimawandel gibt es im Ostseeraum, wie in anderen stark vom Menschen genutzten Randmeeren, viele Faktoren wie etwa Landwirtschaft, Schifffahrt, Verschmutzung oder Tourismus, deren Zusammenspiel sowohl untereinander als auch mit dem Klimawandel nur unzureichend verstanden sind“, sagt Dr. Marcus Reckermann vom Internationalen Baltic Earth Sekretariat und leitender Autor einer der zehn BEAR-Studien, „der Klimawandel scheint jedoch alle anderen Faktoren zu beeinflussen.“

    Ein herausragender Beitrag ist die Zusammenfassung des aktuellen Wissensstands zum Klimawandel in der Ostsee, die Aktualisierung der beiden sogenannten BACC-Berichte von 2008 und 2015. Hierfür wurden etwa 900 Studien ausgewertet und von 47 Autoren zusammengetragen. „Die Wassertemperaturen in der Ostsee steigen seit 100 Jahren, und das wird in diesem Jahrhundert auch weitergehen“, sagt Markus Meier vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Vorsitzender der Baltic Earth Steuergruppe und leitender Autor der aktuellen Klimastudie. “Die aktuellen Klimaprojektionen zeigen, dass die Ostsee während normaler Winter am Ende des Jahrhunderts größtenteils eisfrei sein wird”.

    Karol Kuliński vom gastgebenden Institut IO-PAN in Sopot, Vize-Vorsitzender der Baltic Earth Steuergruppe und leitender Autor eines der Berichte, hebt die internationale und interdisziplinäre Dimension dieser Zusammenarbeit hervor: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Ostseeländern und darüber hinaus waren an der Erstellung der Reports beteiligt, ebenso wie Vertreterinnen und Vertreter aller für das regionale Erdsystem der Ostsee relevanter wissenschaftlicher Disziplinen. Das verleiht den Reports eine wissenschaftliche Breite und hohe Glaubwürdigkeit“, so Kuliński.

    Hintergrund

    Baltic Earth ist ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Institutionen, mit dem Ziel, das Wissen über das regionale Erdsystem im Ostseeraum auszudehnen, zu verbreitern und zugänglich zu machen. Es wird vom Internationalen Baltic Earth Sekretariat mit Sitz am Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht koordiniert. Aktivitäten von Baltic Earth umfassen Sommer- und Winterschulen sowie internationale Workshops und Konferenzen sowie gemeinsame Forschungs- und Publikationsprojekte. Alle zwei Jahre findet die große internationale Baltic Earth Konferenz an verschiedenen Küstenorten der Ostsee statt, dieses Jahr in Polen, mit dem Institut für Ozeanologie der polnischen Akademie der Wissenschaften in Sopot als lokalem Partner.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Christoph Wöhrle, Pressereferent I Kommunikation und Medien I Helmholtz-Zentrum Hereon I Tel: +49 (0) 4152 87 1648 I Email: presse@hereon.de


    Weitere Informationen:

    https://baltic.earth/hel2022


    Bilder

    Die Ostsee und ihre Lebensräume sind das Thema der Konferenz.
    Die Ostsee und ihre Lebensräume sind das Thema der Konferenz.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Die Ostsee und ihre Lebensräume sind das Thema der Konferenz.


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