idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.06.2022 14:17

TU Berlin: Requiem für Charkiv – Fotos einer zerstörten Stadt – Open Air-Ausstellung

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Der ukrainische Fotograf Stanislav Ostrous dokumentiert die Vernichtung seiner Heimatstadt – Ausstellung des Architekturmuseums im öffentlichen Raum – Eröffnung 20.6.2022

    Charkiw, nach Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine im Nordosten des Landes gelegen, war eines der ersten Ziele russischer Angriffe im Februar 2022. Eine Ausstellung des Architekturmuseums der TU Berlin zeigt im öffentlichen Raum großformatige Bilder der Zerstörung dieser bedeutenden Wissenschafts- und Kulturmetropole. Aufgenommen hat sie der bekannte ukrainische Fotograf Stanislav Ostrous, um die Vernichtung seiner Heimatstadt zu dokumentieren.

    Wir laden Sie herzlich zur Ausstellungs-Eröffnung ein
    „Stanislav Ostrous: Charkiw – Requiem“

    Zeit: 20. Juni 2022, 18 Uhr
    Ort: Ernst-Reuter-Platz 1, 10623 Berlin (Gebäude für Bergbau und Hüttenwesen)

    Es sprechen:
    Dr. Hans-Dieter Nägelke, Leiter des Architekturmuseums TU Berlin
    Prof. Dr. Geraldine Rauch, Präsidentin der Technischen Universität Berlin
    Konstantin Akinsha, Kurator der Ausstellung

    Die Ausstellung wird im öffentlichen Raum gezeigt – als Installation in den Fenstern des Gebäudes für Bergbau- und Hüttenwesen
    vom 21. Juni 2022 bis zum 21. August 2022.
    Die Ausstellung ist kostenlos.

    Bitte weisen Sie in Ihren Medien darauf hin.

    Wertvoller Teil des gemeinsamen europäischen Erbes

    Der Osteuropawissenschaftler Karl Schlögel nannte Charkiw einen Pilgerort für alle, die wissen wollten, wie die Welt von morgen aussehen sollte. Gemeint war das Charkiw der Zwischenkriegszeit, das schon vor der bolschewistischen Revolution ein wohlhabendes Zentrum war und das ab 1919, als Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, zu einem architektonischen und städtebaulichen Vorzeigeobjekt der sowjetischen Moderne wurde. Die gigantischen Gebäude im konstruktivistischen Stil waren nicht nur für die Ukraine einzigartig und stellten die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Häuser des Historismus und des Jugendstils in den Schatten, sondern sie sind ein wertvoller Teil des gemeinsamen europäischen Erbes.

    Im Zweiten Weltkrieg wurde Charkiw zerstört und danach wieder aufgebaut. Derzeit erfolgt die zweite Zerstörung. Nur 27 Kilometer von der russischen Grenze gelegen, war die mit mehr als 1,4 Millionen Einwohner*innen zweitgrößte Stadt der Ukraine eines der ersten Ziele russischer Angriffe. Sie verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Viele Bewohner*innen flohen.

    Vom Fotografie-Professor zum Kriegs-Chronisten

    Die Ausstellung „Charkiw-Requiem“ zeigt die Chronik dieser Zerstörung aus der Perspektive des bekannten ukrainischen Fotografen Stanislav Ostrous, der vor dem Krieg an der Staatlichen Kulturakademie Charkiw Fotografie lehrte und sich mit konzeptioneller Fotografie beschäftigte. Seit dem 10. März dieses Jahres dokumentiert er in seinen Bildern die Vernichtung seiner Heimatstadt. An diesem Tag schlugen im Stadtzentrum Bomben und Raketen ein, und ein großer Teil der Bevölkerung verließ die Stadt. Auch in den Vororten wurde erbittert gekämpft. Seit diesem Tag durchstreifte Ostrous die leeren Straßen, betrat die Ruinen der gerade zerstörten Gebäude und suchte bei Sirenenalarm Schutz in behelfsmäßigen Luftschutzkellern oder in solide aussehenden Vorräumen der Häuser. Dem Fotografen gelang es, sich eine kugelsichere Weste zu besorgen, die einen gewissen Schutz vor den Bombensplittern bot. Er hat nicht die Absicht, seine Heimatstadt zu verlassen und will die tragische Foto-Chronik ihrer barbarischen Zerstörung fortsetzen. Die Fotos zeigen den hilflosen Blick des Fotografen auf einstürzende Mauern, auf leere Fensteröffnungen, die an die Augenhöhlen menschlicher Schädel erinnern, auf die Ruinen zerstörter architektonischer Pracht – und sie erzählen uns die Geschichte.

    http://www.architekturmuseum-berlin.de

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Dr. Hans-Dieter Nägelke
    Technische Universität Berlin
    Architekturmuseum
    Tel.: 030/314-23116
    E-Mail: hans-dieter.naegelke@tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).