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13.06.2022 15:55

TU Berlin: Großer Deutsch-Französischer Medienpreis für Bénédicte Savoy

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Austausch und Respekt für andere Völker

    Großer Deutsch-Französischer Medienpreis 2022 geht an die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy von der TU Berlin

    Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Leibniz-Preisträgerin und Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne an der TU Berlin, wird eine neuerliche besondere Ehre zuteil: Sie erhält den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis 2022 für ihre weltweit beachtete Forschungsarbeit und ihr Engagement für die Rückgabe von erbeuteten Kunstwerken an die ehemaligen Kolonien, vor allem in Afrika. Das entschieden die Mitglieder und Partner des Deutsch-Französischen Journalistenpreises (DFJP e.V.) auf ihrer Mitgliederversammlung. Den Preis haben vor ihr bereits Persönlichkeiten erhalten wie Valéry Giscard d’Estaing, Helmut Schmidt oder Jürgen Habermas. Die Auszeichnung wird am 6. Juli 2022 während einer feierlichen Zeremonie in Paris vergeben.

    Neben Bénédicte Savoy erhält den Preis auch der Künstler Anselm Kiefer für seine Verdienste um die deutsch-französische Verständigung und den kulturellen Austausch in ganz Europa. Die Preisträgerin und der Preisträger stünden für Annäherung, Diversität und Respekt für andere Völker, verschiedene Religionen und kulturelle Prägungen, begründete der Vorstandsvorsitzende des DFJP und Intendant des Saarländischen Rundfunks Martin Grasmück die Entscheidung. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Verbreitung von Hass und Falschmeldungen in den sozialen Netzwerken und der Versuch, Grenzen in Europa erneut mit Gewalt zu verschieben, machten deutlich, wie wichtig es sei, den Dialog und das Recht jedes Menschen auf Selbstbestimmung entschlossen zu verteidigen.

    Die Präsidentin von France Télévisions und diesjährige Gastgeberin der Preisverleihung Delphine Ernotte Cunci sagte zur Auszeichnung von Bénédicte Savoy, diese habe vielen Menschen die Augen geöffnet und gezeigt, welche Chancen der Kulturaustausch und die umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit böten. „Ihre wissenschaftliche Arbeit ist wegweisend, und unterstreicht die Bedeutung von Kultur für das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent.“

    Im Zentrum der europäischen Debatten über die Rückgabe von Beutekunst

    Prof. Dr. Bénédicte Savoy gehört zu den international renommiertesten Kunsthistorikerinnen. Die Professorin der TU Berlin, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, erhielt unter anderem 2016 den renommierten höchstdotierten deutschen Forschungspreis, den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Damit konnte sie seitdem große Forschungsprojekte zur Provenienz von Kunstwerken anstoßen und durchführen sowie weitere Veröffentlichungen realisieren. Das amerikanische Time Magazine zählte sie 2021 zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt. 2018 untersuchte sie zusammen mit dem senegalesischen Wissenschaftler Prof. Dr. Felwine Sarr im Auftrag des französischen Staatpräsidenten Emmanuel Macron die Herkunft von Kunstschätzen aus den ehemaligen Kolonien sowie den europäischen Umgang mit diesen. Es entstand der sogenannte Restitutionsbericht „Rapport sur la restitution du patrimoine culturel africain. Vers une nouvelle éthique relationnelle“. Frankreich gab daraufhin als erster europäischer Staat 26 Objekte, darunter monumentale Statuen aus dem Königspalast von Abomey, an die Republik Benin zurück. Aufgrund dieser Forschungen und der von Bénédicte Savoy angestoßenen Debatten unter anderem zur Konzeption des Humboldt-Forums laufen mittlerweile auch in Deutschland Verhandlungen über Rückgaben wichtiger ehemals erbeuteter Kunstwerke.

    Der Große Deutsch-Französische Medienpreis und die Verleihung am 6. Juli 2022

    Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) wird seit 1983 für herausragende journalistische Arbeiten vergeben, die zum besseren Verständnis der deutsch-französischen und europäischen Beziehungen beitragen. Mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis wird darüber hinaus eine Persönlichkeit oder eine Organisation geehrt, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht hat. Er gehört zu den wichtigsten Medienpreisen in Europa. Mitglieder sind unter anderem Deutschlandradio, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), France Télévisions, ARTE, Deutsche Welle (DW), France Médias Monde, Radio France, Google Deutschland GmbH, das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), die Deutsch-Französische Hochschule (DFH), sowie federführend der Saarländische Rundfunk (SR). Unterstützt wird der DFJP 2021/2022 durch das Auswärtige Amt.

    Informationen zur Teilnahme an der Preisverleihung in Paris am 6. Juli 2022, online oder in Präsenz, erteilt in Kürze der DFJP / PFAJ e.V. unter www.dfjp.eu, E-Mail: info@dfjp.eu

    Mehr über Bénédicte Savoy (Auswahl):

    - TU-Medieninformation „TIME zählt Bénédicte Savoy zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt“
    https://www.tu.berlin/go33158/

    - TU-Medieninformation „Woher kommen die Kunstschätze? – Große Verdienste um den Anstoß der Restitutionsdebatte“ (Verleihung der Carl Friedrich Gauß-Medaille)
    https://www.tu.berlin/go27839/

    - TU-Medieninformation „Das Wissen um Raub und Beutekunst wiederherstellen“ – Dt.-brit. Forschungsvorhaben zur Herkunftsgeschichte europäischer Kulturschätze
    https://www.tu.berlin/go10749/

    - Restitutionsreport vom November 2018: Bénédicte Savoy/Felwine Sarr: „Zurückgeben. Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter“ (frz. Original und engl. Übersetzung zum Download) http://www.restitutionreport2018.com

    - TU-Medieninformation „Beute – über die Verlagerung von Kulturgütern aus 2000 Jahren Menschheitsgeschichte“ (Buchpräsentation)
    https://www.tu.berlin/go31260/

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Bénédicte Savoy
    Technische Universität Berlin
    Fakultät I Geistes- und Bildungswissenschaften
    Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne
    e.goulko@tu-berlin.de
    Tel.: 030/314-25014


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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