idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.06.2022 10:09

3,5 Millionen Euro für die Geisteswissenschaften an der Universität Hamburg

Abteilung 2 Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

    Zwei geisteswissenschaftliche Projekte haben sich erfolgreich beim Europäischen Forschungsrat um eine Förderung beworben. Die Projekte zur Geschichte des äthiopischen und syrischen Christentums bzw. zu hebräischen philosophischen Manuskripten erhalten in den kommenden fünf Jahren insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro.

    Dr. Yoav Meyrav vom Maimonides Centre for Advanced Studies der Universität Hamburg erhält einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro für sein Projekt „HEPMASITE: Hebrew Philosophical Manuscripts as Sites of Engagement“. Dr. Aaron Butts wird am Asien-Afrika-Institut sein Vorhaben „BeInf: Beyond Influence: The Connected Histories of Ethiopic and Syriac Christianity“ umsetzen, das mit einem Consolidator Grant in Höhe von knapp zwei Millionen Euro gefördert wird.

    Dr. Yoav Meyrav wird in seinem Projekt den vielfältigen Bestand der mittelalterlichen philosophischen Handschriften in hebräischer Sprache untersuchen, in denen häufig Korrekturen, Arbeitsnotizen, Glossen, Vergleiche und Beobachtungen der Gelehrten vermerkt sind. „HEPMASITE“ ist das erste Projekt, das sich mit diesem wissenschaftlichen Korpus befasst, um die in ihnen verborgene Geschichte der jüdischen Philosophie zu enträtseln. Ziel ist es, das Verständnis der jüdischen Philosophie zu intensivieren und zu erforschen, wie sie in der realen Welt praktiziert wurde, insbesondere wie Menschen sie vermittelten und studierten.

    Dr. Yoav Meyrav studierte Philosophie und General Studies an der University of Tel Aviv, wo er 2017 promovierte. Seit 2018 arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Maimonides Centre for Advanced Studies der Universität Hamburg. Sein Projekt soll im Sommer 2022 beginnen.

    Im Zentrum des Projekts von Dr. Aaron Butts und seinem Team stehen die Interkonnektivitäten des äthiopischen und syrischen Christentums, die mithilfe eines multidisziplinären Ansatzes erforscht werden sollen. Dabei sollen Methoden ganz verschiedener Disziplinen angewendet werden, u. a. aus Kunstgeschichte, Linguistik, Manuskriptstudien, Philologie, Textstudien und Geschichtswissenschaft. Das Projekt „BeInf“, das auch mit dem Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ kooperieren wird, soll nicht nur einen bedeutenden Beitrag für die Äthiopistik leisten, sondern zugleich ein Beispiel für andere geisteswissenschaftliche Projekte sein, die sich durch einen multidisziplinären Ansatz mit den komplexen Fragestellungen von „Connected History“ befassen. Das Projekt wird voraussichtlich im Sommer 2022 seine Arbeit aufnehmen.

    Dr. Aaron Butts ist seit 2019 Außerordentlicher Professor am Fachbereich für semitische und ägyptische Sprachen und Literaturen an der Catholic University of America in Washington, D.C. Darüber hinaus wurde er vor kurzem dort auf einen Lehrstuhl „The Mellon Chair of Early Christian Studies“ berufen. Von 2020 bis 2021 forschte er mit einem Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler am Hiob-Ludolf-Zentrum für Äthiopische Studien der Universität Hamburg.

    Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg: „Das Exzellenzcluster ‚Understanding Written Artefacts‘ und die ebenfalls an der Universität Hamburg angesiedelten ‚Maimonides Centre for Advanced Studies‘ gehören mit ihren originellen interdisziplinären Ansätzen zu den Juwelen der Hamburger Forschungslandschaft. Über den erneuten Ausweis der international sichtbaren Forschungsexzellenz der Geisteswissenschaften freue ich mich daher sehr und gratuliere den beiden Wissenschaftlern zu diesem Erfolg.“

    Univ.-Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Ich gratuliere Herrn Dr. Aaron Butts und Herrn Dr. Yoav Meyrav herzlich zu diesem tollen Erfolg! Eine Auszeichnung mit einem ERC Grant zeugt von einer herausragenden Arbeit der beiden in ihren jeweiligen Forschungsgebieten. Für die Universität Hamburg, besonders aber natürlich für die Fakultät für Geisteswissenschaften, bedeutet die zweifache Bewilligung eine außergewöhnliche Wertschätzung, die uns stolz macht.“

    Der Europäische Forschungsrat und seine Förderungen

    Der Europäische Forschungsrat ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung von grundlagenorientierter Forschung. Er vergibt ERC Starting Grants an herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, deren Promotion zwei bis sieben Jahre zurückliegt. Einen Consolidator Grant erhalten potenziell bahnbrechende Forschungsprojekte von exzellenten jungen Forscherinnen und Forschern, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre zurückliegt und die bereits etabliert sind, aber dennoch am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen.

    Für Rückfragen:
    Universität Hamburg
    Abteilung 2 – Kommunikation und Marketing
    Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail: medien@uni-hamburg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2022/pm30.html Link zur Pressemitteilung auf der Seite der UHH


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).