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20.06.2022 16:25

Ausweitung des ethnographischen Blicks

Kathrin Fischer Hochschulkommunikation
Europa-Universität Flensburg

    Siebte erziehungswissenschaftliche Ethnographie-Konferenz erforscht das „Neue“ in der ethnographischen Forschung zu pädagogischen Praktiken

    „What’s New?“ Unter diesem Titel haben ca. 150 Wissenschaftler*innen aus neun Ländern drei Tage danach gefragt, wie und unter welchen Bedingungen „Neues“ in der ethnographischen Forschung entsteht und unter welchen Fragestellungen es erforscht werden kann. Die erziehungswissenschaftliche Ethnographie-Konferenz findet alle zwei Jahre statt und wurde in diesem Jahr von Jürgen Budde, Professor für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Theorie der Bildung, des Lehrens und des Lernens, und Anke Wischmann, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Empirische Bildungsforschung, beide an der Europa-Universität Flensburg (EUF), ausgerichtet.

    „Im Kontext aktueller gesellschaftlicher Veränderungen im Zuge globaler Krisenphänomene wie Klimawandel, Corona-Pandemie und autoritärer Formierungen stellt sich die Frage nach dem Neuen für das Bildungswesen ebenso wie für erziehungswissenschaftliche Forschung permanent“, erläutert Budde. „Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, genauer in den Blick zu nehmen, wie sich die Ethnographie zu ihrem selbst formulierten Anspruch, neuartige Phänomene im Vertrauten, Gewöhnlichen und Alltäglichen zu entdecken, verhält und wie sie dabei einen Beitrag zur Klärung der Relation von Tradierung und Transformation pädagogischer Praktiken aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive zu leisten.“

    Die Zielrichtung bestand dabei nicht in der Analyse pädagogischer Wirklichkeit oder der Formulierung pädagogischer Ratschläge, sondern vor allem in der theoretischen, methodologischen, empirischen und Reflexion, wie Budde am Beispiel „Tiere im Schulunterricht“ erläutert. „Unsere Fragen lauten da etwa: Wie erforsche ich Tiere? Wie erforsche ich Tier-Kind-Interaktion? Was für ein Konzept von Tier habe ich eigentlich? Ist ein Schulhund ein ‚Akteur‘?“

    Bei der Reflexion konkreter Beobachter*innen-Situationen blieb es jedoch nicht. Die Tagung, so Budde, habe gezeigt, dass sich Ethnographie weiterentwickelt habe. „Wir können nicht länger nur auf einzelne Situationen gucken, sondern müssen auch Institutionen, Parteien, Gesetze, Internet, digitale Endgeräte und ähnliches in unsere Wahrnehmung integrieren, da sie alle die jeweilige konkrete pädagogische Situation in einer Konstellation mit bedingen und gestalten. Ein Ergebnis der Tagung ist somit die Notwendigkeit, in einer gemeinschaftlichen Perspektive den ethnographischen Blick auszuweiten.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jürgen Budde
    Institut für Erziehungswissenschaften
    Europa-Unversität Flensburg
    Auf dem Campus 1a
    24943 Flensburg
    E-Mal: Juergen.budde@uni-flensurg.de
    Tel.: +49 461 805 2260

    Prof. Dr. Anke Wischmann
    Institut für Erziehungswissenschaften
    Europa-Unversität Flensburg
    Auf dem Campus 1a
    24943 Flensburg
    E-Mail: anke.wischmann@uni-flensburg.de
    Tel.: 0461 805 2174


    Weitere Informationen:

    https://www.ethnography-conference.eu


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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