idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.06.2022 11:49

IAQ befragte Beschäftigte am Bau: Viel Schatten, aber auch Licht

Birte Vierjahn Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Rund jeder vierte Beschäftigte am Bau beabsichtigt, in „näherer Zukunft“ seinen Arbeitgeber oder sogar die Branche zu wechseln. Das zeigt eine Online-Befragung unter 3052 Baubeschäftigten, die das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen mit der IG BAU durchgeführt hat. Die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen – schwere Arbeit zu ungünstigen Zeiten bei teils schlechter Bezahlung – stellt einen Hauptgrund für Wechselabsichten dar.

    Dabei gilt das Bauhauptgewerbe mit seinen über 900.000 Beschäftigten, davon über die Hälfte Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, als eine der wichtigsten Branchen in Deutschland. Wie die Autor:innen der Studie, Angelika Kümmerling, Gerhard Bosch, Frederic Hüttenhoff und Claudia Weinkopf, im aktuellen IAQ-Report feststellen, zeigen die Befragungsergebnisse „viel Schatten, aber auch Licht!“ Baubeschäftigte beschreiben ihren Beruf als abwechslungsreich, vielfältig und lernförderlich und schätzen die Entscheidungsspielräume. Negativ werden die hohe körperliche Belastung und die Verdichtung der Arbeit durch neue Technologien gesehen. Ein hoher Anteil berichtet auch, dass der Fachkräftemangel in ihrem Betrieb bereits spürbar sei.

    Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten für die eigentlich auftragsmäßig gut aufgestellte Branche eher schlecht. Der Ausstieg der Arbeitgeber aus dem Branchen-Mindestlohn lasse befürchten, dass der Druck auf die Löhne steigen wird. Das werde die Attraktivität der Baubranche insbesondere für gut ausgebildete Beschäftigte oder hoch motivierte Auszubildende weiter schmälern, warnen die Autor:innen. Vor allem junge, gut ausgebildete Kräfte „stimmen mit den Füßen ab“ und wechseln die Stelle, wenn sie mit den Beschäftigungsbedingungen nicht zufrieden sind. Besonders problematisch ist der Wechsel in andere Branchen und der damit verbundene hohe Verlust an über die Ausbildungsumlage gemeinschaftlich finanzierten Ausbildungsinhalten und Fachkenntnissen.

    Beim Wettbewerb um gute Arbeitskräfte haben es die Arbeitgeber laut Studie allerdings bis zu einem gewissen Grad auch selbst in der Hand, ob sie Beschäftigte halten können: Beschäftigte, die ihren Betrieb als für die Zukunft gut aufgestellt sehen, zeigen eine signifikant geringere Wechselneigung als Beschäftigte, die diese Einschätzung nicht teilen.

    Redaktion: Claudia Braczko, IAQ, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Angelika Kümmerling, Tel. 0203/37 9-1825, angelika.kuemmerling@uni-due.de
    Frederic Hüttenhoff, Tel. 0203/37 9-2394, frederic.huettenhoff@uni-due.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-due.de/iaq/iaq-report.php Zum IAQ-Report.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).