Warum lohnt es sich, im Berliner Abwasser zu fischen? Was verraten Beethovens Haarlocken? Und was hat Krebs mit Übergewicht zu tun? All das erfahren Neugierige am 2. Juli 2022, wenn MDC-Forscher*innen während der Langen Nacht ihre Labore öffnen. Ein weiterer Schwerpunkt: Wissenschaft und Kunst.
Das MDC-Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften reicht von Mitmach-Experimenten und Erzählformaten über Ausstellungen und Konzerte bis zur Möglichkeit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Labor über die Schulter zu schauen und vor Ort Fragen zu stellen. Einige Höhepunkte stellen wir hier vor.
Zwischen Wissenschaft und Kunst
Wissenschaft ist nüchtern und Kunst emotional – stimmt das? Forschen und künstlerisches Arbeiten sind beides experimentelle und schöpferische Prozesse. Viele Wissenschaftler*innen malen, musizieren, fotografieren auch. Auf dem Campus Buch und am MDC in Berlin-Mitte bietet das MDC unter anderem diese Highlights:
• Beethoven sequenzieren und spielen: Was könnten wir über Beethoven und seine Krankheiten lernen, wenn wir sein Genom sequenzieren und mit modernsten Methoden analysieren? Darüber spricht Professor Nikolaus Rajewsky und spielt anschließend eine der letzten Beethoven-Sonaten – die Klaviersonate op. 110 in As-Dur, die Beethoven taub komponierte.
Ort und Zeit: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, EG, 19:30 Uhr
• Das Leben verstehen: Wie viel Kunst braucht die Wissenschaft?
Wie emotional ist die Wissenschaft und wie nüchtern die Kunst? Eine Diskussion mit dem Krebsforscher und DNA-Künstler Professor Anton Henssen, der Mathematikerin und Künstlerin Helena Kauppila, Dr. Katja Naie, Vorstand der Schering-Stiftung, und Dr. Luiza Bengtsson, MDC (Moderation). In Kooperation mit der Schering Stiftung.
Ort und Zeit: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Terrasse, 20:30 Uhr
• Bits to beats – Soundtrack biomedizinischer Forschung: Ob es Daten zu Proteinstrukturen sind, das Pendeln im Berufsverkehr oder der Alltag im Labor – MDC-Wissenschaftler*innen haben viele Inspirationen für ihre Audiokunst. Live-Auftritte mit elektronischer Musik von Isabella Douzoglou, Carlo Barbini und Ernesto Acevedo Ochoa.
Ort und Zeit: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Terrasse, ab 21:30 Uhr
• Führung durch die Ausstellung Art-Science: Die Künstler*innen erklären, welche wissenschaftlichen Hintergründe und anderen Einflüsse sie verarbeitet haben.
Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 17:30 Uhr und 19:30 Uhr
Forschung während der Pandemie
• Virensuche im Berliner Abwasser: Während der Pandemie hat ein Team des MDC systematisch Proben aus einem Berliner Klärwerk analysiert und so zum Beispiel die Entwicklung der Omikron-Welle früh erkannt. Ähnliche Monitoring-Systeme werden in vielen deutschen Städten aufgebaut. Doch im Gully versteckt sich viel mehr: Für die Grundlagenforschung hat sich das Abwasser als ein Ort voller Schätze erwiesen. MDC-Wissenschaftler Dr. Emanuel Wyler erzählt, warum im Trüben fischen wertvoll für uns alle sein kann. Außerdem beantwortet er alle Fragen, die Besucher*innen zu Corona haben.
Orte und Zeiten: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28,
Alles zu Corona: 2. OG, Lounge, 16:30 Uhr und 22 Uhr; Abwasser: EG, 18:15 Uhr
• mRNA-Impfungen – ein Durchbruch in der Impfstoff-Entwicklung: Wie funktionieren klassische Impfstoffe und wodurch unterscheiden sich neue mRNA-basierte Impfungen? Was sind die Gemeinsamkeiten beider Impfstoff-Strategien und wie reagiert unser Immunsystem? Ein Vortrag von Andreas Zach, AG Klaus Rajewsky.
Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, 20:45 Uhr
• Wissenschaft im Home Office: Die Wissenschaft soll helfen, die Pandemie zu überwinden. Aber wie hat sie selbst im Lockdown funktioniert? MDC-Wissenschaftler*innen erzählen persönliche Geschichten, musikalisch begleitet durch Singer-Songwriter Nate Bernadini.
Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, 21:30 Uhr
Ich fühle, also bin ich – unser Gehirn
• Begehbares Gehirn-Modell.
Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, ab 16:00 Uhr
• Falsch gefaltet ist giftig fürs Gehirn: Huntington, Alzheimer und Parkinson haben eines gemeinsam: Falsch gefaltete Proteine lagern sich ab und vergiften die Nervenzellen im Gehirn. Eine Laborführung der AG Wanker.
Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 20:00 Uhr und 22:00 Uhr
• Mini-Gehirne aus der Petrischale und Big Data: Organoide sind 3D-Kulturen, die die zelluläre Komplexität und Funktionalität menschlicher Organe wie das Gehirn in der Petrischale abbilden. Die AG Rajewsky und die Organoid-Plattform nutzen die modernsten Technologien, um ihre molekularen Geheimnisse aufzudecken und Entscheidendes über den Menschen zu erfahren. Laborführung und Demonstration.
Ort und Zeiten: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Anmeldung am zentralen Infopunkt im EG, engl., 17:15 Uhr, 18:30 Uhr und 21:30 Uhr
Einblicke in die Zellen
• Was ist Dein Lieblingsort, Protein? Welche Proteine eine Zelle beherbergt, ist zumindest ungefähr bekannt. Doch das reicht nicht, um Zellen zu verstehen. Wichtig ist auch, wie die Proteine zueinander in Beziehung stehen. Die Massenspektrometrie hilft beim Kartieren. Eine Laborführung der AGs Mertins, Selbach, Piazza und Coscia.
Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 17:00 und 19:00 Uhr
• Winzige Maschinen, riesige Mikroskope: Proteine sind fleißige Arbeiter. Die AG Daumke und die Core Facility für Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) zeigen den Gästen, wie sie Proteine herstellen, isolieren und wie sie sich im Detail anschauen. Eine Laborführung.
Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 16:30 Uhr und 18:30 Uhr
• Krebs durch Übergewicht: Was macht Ernährung mit unseren Zellen? Dr. Lydia Dyck aus der AG Blankenstein erklärt in einem Vortrag, wie Krebs, Übergewicht und das Immunsystem zusammenhängen.
Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, 20:00 Uhr
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.
https://www.mdc-berlin.de/de/lange-nacht - MDC-Seite zur Langen Nacht
https://www.mdc-berlin.de/system/files/document/faltprogramm_2022-buch.pdf - Flyer Campus Buch, Berlin
https://www.mdc-berlin.de/system/files/document/faltprogramm_2022_BIMSB.pdf - Flyer MDC-BIMSB in Berlin-Mitte
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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