Elrud Ibsch und Hanno Loewy sind Gäste des Gründungsworkshops am 11. Mai 2004
Das Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GGK) der Justus-Liebig-Universität Gießen gründet eine neue Sektion "Holocaust und Erinnerung". Zu diesem Zweck lädt das GGK in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur ein zum
Gründungsworkshop "Holocaust und Erinnerung"
am 11. Mai 2004 ab 9.00 Uhr
im Alexander-von-Humboldt-Gästehaus
der Justus-Liebig-Universität Gießen
Rathenaustr. 24A
35394 Gießen
Seit einigen Jahren kann man in Deutschland eine verstärkte Auseinandersetzung nicht nur mit dem Holocaust, sondern auch mit den Formen der Erinnerung an die nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft beobachten. Gerade in einer Zeit, in der das Erfahrungsgedächtnis der Überlebenden und Zeitzeugen verloren zu gehen droht, ist es besonders wichtig, die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten und auf Dauer im kulturellen Gedächtnis zu verankern.
Das Ziel der neuen Sektion "Holocaust und Erinnerung" ist es, sich mit den vielfältigen Formen und Orten der Erinnerung an den Holocaust zu befassen und dabei alle medialen Darstellungen in der Literatur, den Medien oder den bildenden Künsten einzubeziehen. Auch auf die wissenschaftlichen Diskurse in den verschiedenen Disziplinen - zum Beispiel der Literatur- und Kulturwissenschaft, Geschichte und Politik - richtet sich das Interesse der Sektion. So sind die Überlegungen zu den Möglichkeiten und Problemen der Erinnerung an den Holocaust ebenso wie die Grenzen des Darstellbaren oder auch die kontroversen Diskussionen um Denkmäler und die Musealisierung des Holocaust wesentliche Bestandteile der in der Sektion vertretenen wissenschaftlichen Arbeiten.
Der Workshop wird neben einer Vorstellung der Sektionen des GGK und der Arbeitsstelle Holocaustliteratur zwei Vorträge mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion bieten. Die renommierte Germanistin Prof. Dr. Elrud Ibsch aus Amsterdam wird über "Erinnerung und Erzählung: Die Shoah in der Literatur" sprechen. Dr. Hanno Loewy, Gründer des Fritz-Bauer-Instituts und Direktor des Jüdischen Museums Hohenems (Österreich), hält einen Vortrag zum Thema "Holocaust und Genre: Fiktionale Repräsentation der Shoah im Film von 1945 bis heute".
Die eigentliche Gründung der Sektion findet am Nachmittag unter der Leitung von Dr. Roy Sommer (Geschäftsführer GGK) und Charlotte Kitzinger (AG "Holocaust & Erinnerung) statt und endet voraussichtlich gegen 16.30 Uhr.
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Forschungsthemen aus diesem Bereich sowie interessierte Gäste sind herzlich eingeladen. Zur Anmeldung und bei Fragen zur Veranstaltung können sich Interessierte an Angela.M.Sumner@graduiertenzentrum.uni-giessen.de wenden. Informationen zur AG Holocaust & Erinnerung erhalten Sie bei Charlotte.Kitzinger@germanistik.uni-giessen.de.
Kontakt:
Janine Hauthal
Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GGK)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-Behaghel-Str. 10 A
35394 Gießen
Telefon: 0641/99-30040/41/42
Fax: 0641/99-30049
E-Mail: janine.hauthal@graduiertenzentrum.uni-giessen.de
graduiertenzentrum.kulturwissenschaften@uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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