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05.05.2004 10:46

Halten Bleaching-Präparate wirklich, was sie versprechen?

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Ein Trend aus Amerika schwappt nach Deutschland: Nicht nur gesund, sondern auch schön müssen Zähne sein. Das Zauberwort heißt "Bleaching" und die Werbung verspricht ein strahlend weißes Lächeln für ein ganzes Jahr. Doch ein Experte vom Universitätsklinikum Bonn warnt davor, ohne fachliche Beratung solche Bleaching-Präparate aus Apotheke und Drogerie anzuwenden. "Oftmals erhält ein Verbraucher bei einer solchen Selbstbehandlung nicht das von ihm gewünschte ästhetische Bild", konstatiert Dr. Andreas Braun, Oberarzt an der Universitätsklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und präventive Zahnheilkunde.

    Auch Zähne unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess. Der Zahnschmelz wird im Laufe der Jahre dünner und die dunkleren inneren Zahnschichten treten stärker hervor. Auch färben Farbstoffe, die sich im Zahnschmelz über die Jahre ansammeln, die Zähne gelb. "Bei solchen natürlich gelben Zähnen bewirkt das Bleichmittel eine Aufhellung. Aber bei Zahnstein und äußeren Belägen durch Nikotin, Rotwein, Kaffee oder Tee haben sie dagegen keinen Effekt", erklärt Zahnmediziner Braun. Ferner kaschiert eine Zahnbleichung mitunter auch Krankheitsbilder, wenn beispielsweise Entzündungen im Zahninnern die Zähne rot erscheinen lassen. So rät Oberarzt Braun jedem, vor einem Bleaching erst einmal die Ursache der Zahnverfärbung mit einem Zahnarzt abzuklären.

    Erst nach einer professionell Zahnreinigung und Zahnstein-Entfernung kann das Bleichmittel auf den nun sauberen Zähnen richtig greifen. Für eine Selbstbehandlung sind gerade stehenden Zähne ohne Frontfüllungen und Zahnersatz die beste Voraussetzung für gleichmäßig weiße Zähne. Denn das Bleichmittel nimmt keinen Einfluss auf die Farbe von Keramik und Kunststoff. So erscheinen Kunststofff-Füllungen nach einem Bleaching dunkel. Liegt ein Bleaching-Streifen nicht exakt auf den Zähnen auf, so kann er diese nicht überall gleich stark bleichen. Das Resultat sind unregelmäßig aufgehellte Zähne. Als Alternative bieten sich hier die Bleaching-Lacke an.

    Nach dem Bleaching kommt es häufig vorübergehend zu einer Überempfindlichkeit der Zähne gegenüber Kälte und Wärme. Sind Füllungen undicht oder Zähne gerissen, kann das Bleichmittel in den Zahn eindringen und extreme Schmerzen verursachen. Auch ist die Menge an Wasserstoffperoxid, dem eigentlichen Bleichmittel, in der Mundhöhle erhöht. Brennen oder eine Verfärbung der Mundschleimhaut sind mögliche Folgen. Gelangt das Wasserstoffperoxid in den Magen, kann es Magenprobleme verursachen. Auch allergische Reaktionen können auftreten.

    Obwohl keine Langzeitfolgen bekannt sind, rät Zahnmediziner Braun: "Gesunde, gerade stehende Zähne ohne Beläge oder Zahnstein sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Heimbleichung. Da aber die wenigsten ein solches Idealgebiss haben, sollte sich jeder vor und während einem Bleaching von seinem Zahnarzt individuell beraten und gegebenenfalls behandeln lassen."

    Ansprechpartner:
    Oberarzt Dr. Andreas Braun
    Poloklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und präventive Zahnheilkunde
    des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-2480
    E-Mail: andreas.braun@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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