Pünktlich zum Beitritt der Länder des Ostseeraumes (Estland, Lettland, Litauen und Polen) wurden dort auch "Regeln guter fachlicher Praxis" für die Landwirtschaft eingeführt. Diese so genannten GAP-Codes (Good Agricultural Practice Codes) definieren Minimumstandards für die landwirtschaftliche Produktion, deren Einhaltung eine weitgehend umweltneutrale Erzeugung von Nahrungsmitteln, auch und gerade unter den zu erwartenden weit reichenden Veränderungen der Agrarstruktur in diesen Ländern gewährleisten sollen. Sie umfassen Bereiche der Bodenbearbeitung (Erosionsschutz), der Düngung und des Pflanzenschutzes (Vermeidung des Eintrages von Nährstoffen und Pestiziden in Gewässer). Im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in Bonn im Rahmen seiner Meeresumweltschutzstrategie hat unter Vorsitz des Leiters des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig (FAL), Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug und dem Sekretariat von Herrn Uwe Volkgenannt, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Referat für Landwirtschaft im Umweltbundesamt (UBA) in Berlin, eine Arbeitsgruppe unter dem Mandat der heute seit 30 Jahren bestehenden Helsinki Konvention zum Schutz der Ostsee (HELCOM) in den vergangenen fünf Jahren die Erarbeitung auf regionale Besonderheiten abgestimmter GAP-Codes für die neuen EU Mitgliedstaaten wissenschaftlich begleitet. Auf dem vom UBA veranstalteten und von Frau Almut Jering, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Referat für Landwirtschaft des UBA moderierten Seminar "Ostseeraum - Regeln guter landwirtschaftlicher Praxis für die neuen EU-Mitgliedstaaten und den Nordwesten der Russischen Föderation" am 28.April 2004 stellten Prof. Dr. Irena Duer und Dr. Janusz Igras vom polnischen Institut für Bodenkunde und Pflanzenbau in Pulawy, Prof. Dr. Viesturs Jansons von der lettischen landwirtschaftlichen Universität in Riga, Dr. Vladislav Minin von der staatlich russischen landwirtschaftlichen Universität in St. Petersburg, Frau Tiiu Raia vom estnischen Umweltministerium in Tallinn, und Prof. Dr. Sigitas Sileikas vom littauischen Institut für Wasser-Management in Kaunas, als Ergebnis fünfjähriger Arbeit der Gruppe Grundsätze, Entwicklung, Einführung und Kontrolle der GAP-Codes in den neuen EU-Beitrittsländern vor. Mit der erfolgreichen Fertigstellung der GAP-Codes ist aber erst ein Anfang für den Umbau der Landwirtschaft dieser Länder gelegt. Als Haupthindernisse einer umweltverträglichen Landnutzung nannten die Referenten/Innen vor allem das niedrige Ausbildungsniveau, die mangelnde Kapitalausstattung und veraltete Technik landwirtschaftlicher Betriebe sowie ein geringes Absatzpreisniveau. Sie betonten aber besonders auch die Notwendigkeit, über Ausbildung, Beratung sowie wissenschaftlichen Austausch und Kooperationen das Umweltbewusstsein zu sensibilisieren und den Vollzug der Umweltgesetzgebung in den kommenden Jahren deutlich zu forcieren.
Die GAP-Codes für die neuen EU-Beitrittsländer sind teilweise auch in englischer Sprache verfasst; ihr Bezug kann über das Sekretariat der Arbeitsgruppe (uwe.volkgenannt@uba.de) vermittelt werden.
Kontakt: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, E-Mail: pb@fal.de
(v.r.n.l.) Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Vorsitzender der HELCOM Arbeitsgruppe; Christoph Beckmann und ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
(v.r.n.l.) Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Vorsitzender der HELCOM Arbeitsgruppe; Christoph Beckmann und ...
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).