idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.11.1998 14:07

Kooperative Förderung Benachteiligter bei Übergang von Schule zu Beruf

Burghard Kraft Pressestelle
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung

    Pressemitteilung 37/1998

    Kooperative Förderung Benachteiligter bei Übergang
    von Schule zu Beruf

    Erste Fachtagung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zur Förderung Benachteiligter mit Verantwortlichen des Bundes, der Länder und der Kommunen.

    Die von der BLK in der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg organisierte Tagung wurde vom BA-Präsidenten Jagoda mit dem Appell eröffnet, alle, die Hilfe brauchen, ohne Zuständigkeitsgerangel zu unterstützen; junge Menschen sollen so schnell wie möglich ihren Platz in der Gesellschaft finden. Die Teilnehmer dieser Fachtagung und ihre jeweiligen Organisationen forderte Jagoda auf, für diese Randgruppen vom Wegsucher nach Zukunftschancen zum Pfadfinder zu werden.

    Im Mittelpunkt dieser breit angelegten Fachtagung der BLK stand die Vermittlung und Weitergabe innovativer Ideen - Konzepte die sich bereits in der Praxis bewährt haben - an alle Kooperationspartner, um sie zu ermutigen, ihr Engagement für die Benachteiligten weiter zu erhöhen. Dem offenen Informationsaustausch zwischen den Ländern über den Stand der Kooperation diente die Vorstellung von 16 erfolgreichen Kooperationsmodellen.

    Gastrednerin war die bayerische stv. Ministerpräsidentin und Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Frau Barbara Stamm, die sich engagiert für eine verstärkte Förderung jener Jugendlichen aussprach, "die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen". Denn, wer eine Ausbildung erhalten habe, dessen Zukunft sei auch gesichert. Leidenschaftlich sprach sich die Ministerin für den Abbau gesetzlicher und bürokratischer Hürden aus. Sozial- und Steuergesetzgebung wurden dabei besonders fokussiert. Sie rief dazu auf, so früh wie möglich einzugreifen, wenn erkennbar werde, daß junge Leute Gefahr liefen, an den Rand der Gesellschaft gedrückt zu werden. Bei der Familie sei anzusetzen. Schule alleine könne nicht all die Defizite bei Jugendlichen beseitigen, die die Gesellschaft produziere.

    In Arbeitsgruppen und einem Podiumsgespräch wurde intensiv über die Möglichkeiten einer engen Kooperation aller Beteiligten auf Landesebene und regionaler Ebene diskutiert. Diese Kooperation im Interesse benachteiligter Jugendlicher fordert die Bündelung personeller und materieller Ressourcen. Die Teilnehmer regten u.a. an,

    - Überprüfung der Fördersysteme auf Effizienz,

    - Schaffung von Gesamtkonzepten in den Regionen zur Förderung Benachteiligter, in die Arbeitsverwaltung, Jugend- und Sozialhilfe, freie Träger sowie die Kulturseite ihre Beiträge einbringen und in denen sie ihre spezifische Verantwortung wahrnehmen können,

    - bestehende Kooperationen zu nutzen und Kooperationsverpflichtungen "vor Ort" abzuschließen, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Zielgruppe und die regionalen Bedingungen,

    - Schaffung gleicher Förderkonditionen innerhalb einer Maßnahme (gleiche Lern-, Arbeits- und Startvoraussetzung der Zielgruppe),

    - erhöhte Planungssicherheit und Kontinuität von Fördermaßnahmen, zur Verstetigung erfolgreicher Programme und dem Einsatz des richtigen Instrumentariums,

    - stärkere betriebliche Plazierung von Fördermaßnahmen und Bereitstellung von Praktikumsplätzen zusätzlich zu regulären Ausbildungsplätzen,

    - Ausschöpfung der Möglichkeiten einer sozialpädagogischen Betreuung in der Berufsausbildung durch Bereitstellung von Stellen, Verbesserung der sozialpädagogischen Berufsschullehrerausbildung und permantente Fortbildungsmaßnahmen,

    - Potenzierung und zeitliche Vorverlagerung präventativer Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Benachteiligten.

    Die Fachtagung hat bei den ca. 150 Teilnehmern breite Resonanz gefunden. Die Ergebnisse werden in der BLK in Kürze aufbereitet und als Dokumentation zur Verfügung stehen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).