Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) plädiert für einen flächendeckenden Einsatz der halbautomatischen Geräte an öffentlichen Plätzen
Ein Geschäftsmann aus Frankfurt ist der erste Flugpassagier, dem das Leben mittels Defibrillator nachweislich gerettet wurde. Ohne jegliche Vorzeichen erlitt er auf dem Flughafen Münster/Osnabrück einen Herzstillstand. Zum Lebensretter wurde ihm ein zufällig anwesender Sanitäter, der einen externen halbautomatischen Defibrillator bedienen konnte. Nach einer gelungenen Bypass-Operation in der Kardiologie im Universitätsklinikum Münster freut sich der Patient inzwischen über das ihm neu geschenkte Leben. Diese gelungene Rettungsaktion bestärkt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK), sich in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung weiterhin für den flächendeckenden Einsatz von halbautomatischen Defibrillatoren stark zu machen.
"Pro Jahr gibt es in Deutschland rund 100 000 Menschen, die einen plötzlichen Tod erleiden - die meisten von ihnen durch lebensgefährliche Herz-Rhythmus-Störungen", erläutert Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe, Direktor der Klinik für Innere Medizin II der Ruhr-Universität Bochum im Marienhospital Herne. "Bei einer solchen Herzattacke muss schnellstmöglich geholfen werden, bereits nach zehn Minuten sinken die Rettungschancen gegen Null." Aus diesem Grund setzt sich die DGK vehement für das Aufstellen von Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen wie Flughäfen, Bahnhöfen, großen Kaufhäusern oder Sportstätten ein. Trappes persönlichem Einsatz in den vergangenen Monaten ist es zu verdanken, dass die lebensrettenden Geräte beispielsweise an verschiedenen Orten in Herne sowie im Düsseldorfer Landtag und am Frankfurter Flughafen installiert wurden. Bisher gelang es ihm immer, Sponsoren für die rund 1000 Euro teuren Geräte zu finden.
Mit diesen ersten Erfolgen will sich Trappe nicht zufrieden geben. "Die DGK hat das Problem erkannt. Jetzt müssen weitere Modellprojekte folgen", fordert der engagierte Kardiologe. "Eine gesetzliche Regelung wäre ideal. Verantwortliche müssten verpflichtet werden, an Plätzen mit großem Menschenauflauf einen Defibrillator zu installieren." Die Geräte seien im Prinzip wartungsfrei und müssten lediglich einmal pro Jahr von einer entsprechenden Firma kontrolliert werden. Laien, die plötzlich mit einem herzkranken Menschen konfrontiert werden, versichert er: "Mit einem halbautomatischen Defibrillator kann man nichts falsch machen. Dieser springt nur an, wenn tatsächlich bedrohliche Herzstörungen vorliegen." Trotzdem hält Trappe es für sinnvoll, wenn jeder an einem solchen Gerät geschult würde. Bisher sind solche Schulungen noch nicht verpflichtend, zahlreiche Wohlfahrtsverbände bieten Kurse auf freiwilliger Ebene an.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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