• Informatiker-Team will maschinelles Sehen verlässlich machen: Computer sollen Bilder auch in schwierigen Szenarien interpretieren können
• Gruppe entwickelt Algorithmen, die die dreidimensionale, komplexe Struktur der Welt erfassen
• Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) umfasst Mittel von mehr als 1,7 Millionen Euro
Wie können Maschinen Bilder zuverlässig verstehen – auch in Szenarien, die ihnen nicht vertraut sind? Zu dieser Frage wird Dr. Adam Kortylewski in den kommenden sechs Jahre am Institut für Informatik an der Universität Freiburg mit seiner Emmy Noether-Gruppe forschen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Vorhaben mit mehr als 1,7 Millionen Euro. Das Forschungsprojekt zu „Robust Computer Vision through Neural Analysis-by-Synthesis with 3D-aware Compositional Network Architectures“ startet am 1. Juli 2022.
Maschinen mit Künstlicher Intelligenz (KI) müssen Videokameras und maschinelles Sehen nutzen, um ihre Umgebung wahrzunehmen und Informationen über Objekte zu gewinnen. Bislang funktioniert das maschinelle Sehen lediglich dann sicher, wenn die KI in Szenarien eingesetzt wird, die ihr bereits vertraut sind. „Eines der Hauptprobleme beim maschinellen Sehen ist, dass aktuelle Ansätze unter unbekannten oder ungünstigen Sichtverhältnissen nicht zuverlässig sind – beispielsweise, wenn Objekte teilweise verdeckt sind, in einer nie zuvor gesehenen Pose erscheinen oder bei schlechtem Wetter gesehen werden“, erklärt Kortylewski. „Wir haben vor, diese Schwierigkeiten zu überwinden, um maschinelles Sehen zu einer zuverlässigen Komponente der künstlichen Intelligenz zu machen, von der eine Vielzahl von Anwendungsbereichen, wie selbstfahrende Autos oder autonome Industrieroboter, profitieren werden.“
Zu diesem Zweck wird das Forschungsteam Systeme fürs maschinelle Sehen entwickeln, die Techniken des Deep Learning mit graphischer Datenverarbeitung kombinieren. Diese fortschrittlichen tiefen neuronalen Netze (TNN) werden in der Lage sein, mehrere visuelle Erkennungsaufgaben in einen gemeinsamen Schlussfolgerungsprozess zu integrieren. „Damit kann es uns gelingen, mehrdeutige Wahrnehmungen zu einer robusten, konsistenten Bildinterpretation zu vereinen", sagt Gruppenleiter Kortylewski. Vor seiner Arbeit an der Universität Freiburg forschte er bereits als Postdoktorand an der Johns Hopkins University in den USA und an der Universität Basel in der Schweiz zum maschinellen Sehen.
Die finanzielle Unterstützung der DFG für eine Emmy Noether-KI-Gruppe stärkt Nachwuchswissenschaftler, die sich den Methoden der Künstlichen Intelligenz widmen. Die DFG ermöglicht für die Forschenden frühzeitige Karriereoptionen mit hoher Selbstständigkeit. Die Mittel werden zunächst für drei Jahre bewilligt und für drei weitere Jahre in Aussicht gestellt.
Dr. Adam Kortylewski
Institut für Informatik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail: kortylewski@cs.uni-freiburg.de
Tel.: 0761/203-8273
Twitter: @AdamKortylewski
https://kommunikation.uni-freiburg.de/pm/personalia/emmy-noether-foerderung-der-...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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