Präsentationsveranstaltung der ersten Förderphase des POMERANIA-Projektes "Telemedizinisches Netzwerk zur Unterstützung der Tumorversorgung in der Euroregion POMERANIA" am 12. Mai 2004 um 12:30 Uhr im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald
PM 58/2004
Im Mittelpunkt steht die Präsentation des von der Europäischen Union und vom Land zu 90 % geförderten POMERANIA-Projektes eines telemedizinischen Netzwerkes. Mit den Modalitäten Telepathologie, Teleradiologie und Telekonferenz wurden durch Vernetzung neue Kommunikationsstrukturen für zunächst fünf Kliniken in Vorpommern geschaffen. Gewebeschnitte, Röntgenbilder u. v. m. können durch Spezialisten an entfernten Zentren befundet und mittels Telemedizin in interdisziplinären Arztvisiten abgestimmt werden. Für jährlich ca. 2500 Patienten mit neu entdeckten Tumorerkrankungen im Einzugsbereich des Tumorzentrums Vorpommern e.V. ergeben sich in Diagnostik, Therapie und Nachsorge daraus neue Möglichkeiten.
Das Tumorzentrum als Träger des Vorhabens konnte für die technische Realisierung des Pilotprojektes das Institut für Angewandte Informatik e.V. an der Fachhochschule Stralsund gewinnen. Eine Steuerungsgruppe nimmt die Koordination der medizinischen und technischen Details wahr.
Die erste Phase des Förderprojektes mit den Standorten Bergen, Stralsund, Greifswald, Pasewalk und Ueckermünde wurde von 2002 bis 2004 technisch voll realisiert. Der für den Erfolg entscheidende klinische Einsatz wird zurzeit vorbereitet. Rechtliche und Datenschutzprobleme müssen dabei beachtet werden. Über den aktuellen Stand und mögliche Szenarien in dieser Sicht wird am 12. 5. 2004 berichtet werden.
Ein gefördertes Nachfolgeprojekt mit zusätzlichen Kliniken (Anklam, Grimmen, Karlsburg, Wolgast) und Qualitäten (Krebsschmerzinitiative MV, Telekardiologie, neurochirur-gischer Notfall) könnte bei weiteren positiven Verlauf der Bewilligung das Begonnene ab Juli 2004 fortsetzen.
Kernstück des Projektes ist jedoch der grenzüberschreitende Bezug mit enger deutsch-polnischer Kooperation. Seit mehr als drei Jahren bestehen vielfältige Kontakte mit dem Ziel, auch die Kliniken Vor- und Westpommerns einschließlich Szczecin näher zusam-menrücken zu lassen. Der erste Brückenschlag wird in wenigen Monaten zwischen Stralsund und Poznan-Posen mit virtueller Telepathologie erfolgen.
Verbundlösungen mittels Telemedizin besitzen für beide Grenzregionen als dünnbesiedelte und strukturschwache Flächenländer eine hohe gesundheitspolitische Bedeutung mit existentiellen Charakter. Durch den EU-Beitritt Polens am 01.05.2004 werden grenzüberschreitende Initiativen noch wichtiger.
Teilnehmer der Veranstaltung sind Vertreter aus allen Kliniken Vorpommerns und auf polnischer Seite von der Pommerschen Medizinischen Akademie Szczecin, dem Regio-nalem Onkologischen Zentrum Szczecin-Stettin, den Kliniken Police und Koszalin-Köslin und der Universität Poznan-Posen. Eingeladen sind auch Repräsentanten aus dem politischen und ge-sellschaftlichen Leben auf deutscher und polnischer Seite (Marschall-, Wojewodschaft-samt Szczecin, Wirtschafts- und Sozialministerium Schwerin, Geschäftsstellen der POMERANIA)
Prof. Dr. med. Gottfried Dölken (Vorsitzender des Tumorzentrums)
Prof. Dr. med. Norbert Hosten (Vorsitzender der Steuerungsgruppe Vorpommern e.V. Telemedizin)
Steuerungsgruppe: Experten von Kliniken und Fachhochschule Stralsund
Telepathologie: Prof. Dr. Eberhard Wolf, Klinikum Stralsund, Prof. Dr. Jürgen L. Dräger, Fachhochschule Stralsund
Teleradiologie: Prof. Dr. Norbert Hosten, Universitätsklinikum Greifswald, Prof. Dr. sc. hum. Hans-Heino Ehricke, Fachhochschule Stralsund
Telekonferenz: OA Dr. Wolf Diemer, Universitätsklinikum Greifswald, Prof. Dr. Ing. Martin Staemmler, Fachhochschule Stralsdund
Dr. H. Köhler: Beauftragter für Telemedizin des Vorstandes, Asklepios Klinik Pasewalk
Tumorzentrum Vorpommern e.V. am Klinikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - Anstalt öffentlichen Rechts, Geschäftsstelle: Walther-Rathenau-Straße 48, 17487 Greifswald
Telephon: 03834-86-5890/91, Telefax: 03834-86-5897, email: telemedizin@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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