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10.05.2004 11:14

Die Forschungsuniversität Tübingen ist gerüstet für den Wettbewerb der Eliteuniversitäten

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Horst Köhler: "Bildung und Wissenschaft müssen absolute Priorität in Deutschland erhalten"

    "Auswertungen und Rankings des letzten Jahres belegen eindeutig, dass die EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN zu den Eliteuniversitäten in Deutschland und darüber hinaus gehört. Die Universität Tübingen wird sich daher an den bevorstehenden Ausschreibungen zur Förderung von Eliteuniversitäten und Spitzenfachbereichen beteiligen. Es ist zu hoffen, dass alle Entscheidungen auf Bundes- und Länderseite allein nach Qualitätsgesichtspunkten getroffen werden, dann führt kein Weg an Tübingen vorbei." Dies erklärte Universitätsrektor Prof. Dr. Eberhard Schaich am heutigen 10. Mai. Er nahm dabei Bezug auf Aussagen von Horst Köhler, Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten und Honorarprofessor der Universität Tübingen, die dieser in einer Diskussion mit Studierenden der Universität Tübingen am 7. Mai gemacht hatte. Köhler hatte deutlich gemacht, dass "Bildung und Wissenschaft absolute Priorität in Deutschland erhalten" müssten, da sie der einzige Rohstoff des Landes seien. Zugleich forderte er, dass die Universitäten in einen stärkeren Wettbewerb treten müssten, denn nur so könne sich die Wissenschaft optimal entwickeln.

    Der Tübinger Rektor begründet seine Aussagen mit folgenden Tatsachen:

    Beim jüngsten CHE-Ranking, das als das Ranking mit der größten und vielseitigsten Datengrundlage gilt, zählte Tübingen in zehn von 18 erhobenen Fächern zur Spitzengruppe in der Forschung. Für den "Stern" wurde dies nun Anlass zu einem ausführlichen Portrait der Universität Tübingen, denn "das ist ungewöhnlich für deutsche Unis. Normalerweise gelingt es ihnen nur, zwei oder drei Leuchttürme aufzubauen, die aus dem Mittelmaß herausragen."

    Beim DFG-Ranking aus dem Jahr 2003, das auf den im Wettbewerb aller Hochschulen vergebenen Forschungsgeldern basiert, belegt Tübingen als relativ kleinere Universität in der Gesamtwertung einen hervorragenden vierten Platz hinter den technisch ausgerichteten
    Universitäten Aachen und München und der weitaus größeren LMU München. Innerhalb weniger Jahre verbesserte Tübingen sich von Platz 12 auf Platz 4. Der Universität Tübingen gelang es außerdem, neben der Universität Stuttgart als einziger Universität in allen vier Wissenschaftsbereichen einen Platz unter den Top Ten zu erreichen. In den Geistes- und Sozialwissenschaften lag Tübingen sogar an der Spitze aller Universitäten, ebenso in den im CHE-Ranking nicht vertretenen Geowissenschaften. Das DFG-Ranking wurde zum Anlass für ein umfangreiches Portrait der Universität in der Wochenzeitung DIE ZEIT.

    Nach Aussage des Wissenschaftsrats vom Juli 2003 zählen die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum der Universität Tübingen heute zu den führenden hochschulmedizinischen Einrichtungen Deutschlands mit beachtlichen, teilweise herausragenden Leistungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung und haben damit eine Schrittmacherfunktion für die Hochschulmedizin der Bundesrepublik insgesamt.

    Weitere bemerkenswerte Positionen in der Forschungsbilanz: Tübingen weist gemeinsam mit Heidelberg und der Humboldt-Universität Berlin die höchste Zahl an DFG-Graduiertenkollegs auf. Platz 3 bei der Zahl der DFG-Gutachter weist auch auf das hohe Renommee der Tübinger Wissenschaftler hin, ebenso Platz 5 bei der Zahl der Leibniz-Preisträger, dem bedeutendsten Wissenschaftspreis in Deutschland. Schließlich belegen Platzierungen zwischen 5 und 7 in der jährlichen Auswertung der Alexander von Humboldt-Stiftung die Attraktivität Tübingens für ausländische Wissenschaftler, die sich bei der Wahl ihres Arbeitsortes in Deutschland signifikant oft für Tübingen entscheiden.

    Es gibt Fächer, für die keine Rankings vorliegen, in denen Tübingen aber ebenfalls brilliert. So dürften die archäologischen Fächer weltweit nirgends eine vergleichbare Dichte an bedeutenden Ausgrabungen vorweisen wie in Tübingen: Von hier aus werden weltweit beachtete Ausgrabungen in der Urgeschichte (Südafrika und Höhlen auf der Schwäbischen Alb mit den Funden der ältesten Kunstwerke der Menschheit), im vorderen Orient (Troia, Syrien, Oman, Ägypten), zur Klassischen Antike (Etrurien und Pantelleria), zur Archäologie des afrikanischen Regenwaldes (Südkamerun) und zur kolonialzeitlichen Archäologie (Panama) betrieben.

    Prominente Ehemalige sind lebende Beweise für die Qualität der Ausbildung an der Universität Tübingen, dazu zählen die Nobelpreisträger Christiane Nüsslein-Volhard, Hartmut Michel und Günter Blobel, die Politiker Horst Köhler, Fritz Kuhn und Klaus Kinkel, bedeutende Vertreter der Wirtschaft wie der Vorstandsvorsitzende der BASF, Jürgen Hambrecht, und der Sprecher des Vorstands von Carl Zeiss, Dieter Kurz, oder Journalisten und Schriftsteller wie Theo Sommer, Claus Kleber und Martin Walser.

    Abschließend seien noch einige Belege für die enorme Außenwirkung der Universität Tübingen und damit die erfolgreiche Öffnung einer Forschungsuniversität gegenüber der breiten Öffentlichkeit genannt: Beim Wettbewerb des Stifterverbandes um die "Stadt der Wissenschaft 2005" kamen Universitätsstadt Tübingen und Universität Tübingen in die Endrunde der letzten vier. In Tübingen wurde die Kinder-Uni erfunden und deutschland- und europaweit zum vielfach nachgeahmten Vorbild. Die "Weltethosreden" führten Persönlichkeiten wie Kofi Annan und Tony Blair zu Besuchen und Vorträgen an die Universität. Schließlich verfügt Tübingen über das zweitgrößte kulturgeschichtliche Universitätsmuseum Europas nach Oxford.

    "Die Universität Tübingen ist insgesamt, nicht nur in der Forschung in einem kräftigen Aufwärtstrend. Mit zusätzlicher Förderung des Bundes und des Landes als Eliteuniversität mit exzellenten Fachbereichen wird Tübingen seine Position im internationalen Wettbewerb festigen und weiter verbessern können", resümierte Rektor Eberhard Schaich.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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