Heute zweifelt niemand mehr daran, dass das Bildungsangebot der Schulen dringend einer Modernisierung und qualitativen Verbesserung bedarf. Durch die Diskussion um die Lehrpläne ist eines besonders klar geworden: Bildung ist längst viel mehr, als durch curriculare Vorschriften vermittelt werden kann. Zum Beispiel hat die Bedeutung der sogenannten "soft skills" zugenommen. Schon vor zehn Jahren hat im Zusammenhang mit den neuen Basiskompetenzen so der Begriff der "Emotionalen Intelligenz" Furore gemacht.
Aber wo lernen wir so etwas wie soziale Kompetenzen? Sind die Lernorte neben und vor der Schule nicht ebenso wichtig? Welche Rolle spielen Kinderkrippen und Kindergärten in diesem Zusammenhang? Gibt es Unterschiede zwischen Kindern, die Musikschulen besuchen oder Mitglied im Sportverein, bei den Pfadfindern oder beim Roten Kreuz sind - und denen, die keine vergleichbaren Angebote wahrnehmen? Und welchen Einfluss hat das, was wir in der Familie, durch Freunde oder die Medien an Wissen und Fertigkeiten erwerben, auf unsere Bildung?
Fragen, die auch den Deutschen Bundestag beschäftigen. Aufgerüttelt durch die alarmierenden Ergebnisse der PISA Studie hat das Parlament im Juli 2002 deshalb die Bundesregierung aufgefordert, gemeinsam mit den Ländern eine Verständigung über die Möglichkeit einer nationalen Bildungsberichterstattung herbeizuführen. Das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beauftragte daraufhin das DJI, eine Konzeption zur Bildung vor und neben der Schule zu erarbeiten - als Teil eines zukünftigen umfassenden nationalen Bildungsberichts, der über die bisherige Berichterstattung der Kultusministerkonferenz hinausgeht. Dieses Konzept liegt nun vor. Einzelheiten dazu bringt das Interview mit dem Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Professor Thomas Rauschenbach.
Bei der Umgestaltung des Bildungssystems sind kreative Ideen sind gefragt. Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPI) geht mit gutem Beispiel voran. In einem bundesweit einmaligen Modellvorhaben sollen 150 Bremer GrundschülerInnen mit sprachlichen Defiziten vier Wochen lang in einem "Sommercamp" betreut und gefördert werden. Eine große Untersuchung in den USA hat nämlich gezeigt, dass die dortigen dreimonatigen Sommerferien ein wesentlicher Grund für die im Verlauf der Schulzeit zunehmende Diskrepanz zwischen den Lernleistungen sind. Die einen Kinder werden in den Ferien durch ihre Familien gefordert und gefördert, während andere im schlechtesten Falle nicht einmal deutsch sprechen und vor allem in ihrem erreichten Sprachvermögen zurückfallen. Näheres zu diesem Projekt erläutert Petra Stanat vom MPI im Blick von außen.
http://www.dji.de/informelle Bildung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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