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01.08.2022 09:24

Neuer Masterstudiengang Bioeconomy in Greifswald stärkt den Wandel zur biobasierten Wirtschaft

Jan Meßerschmidt Hochschulkommunikation
Universität Greifswald

    Der interdisziplinäre Masterstudiengang Bioeconomy (M. Sc.) startet zum Wintersemester 2022/23 an der Universität Greifswald. Studierende aus verschiedenen Bereichen der Lebens-, Wirtschafts- und Regionalwissenschaften erwerben gemeinsam Fähigkeiten für wissenschaftliche Arbeit und praxisbezogene Lösungen im Bereich der Bioökonomie. Der Studiengang ist eng verknüpft mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten WIR!-Innovationsbündnis Plant³. Er trägt damit zur Stärkung der regionalen Fachkräftebasis und zum Strukturwandel bei. Die Unterrichtssprache des Studiums ist mehrheitlich Englisch.

    Für das viersemestrige Studium werden gemeinsam mit den Studierenden auf das unterschiedliche Vorwissen abgestimmte Studienpläne erstellt. Dadurch können gleichzeitig Inhalte aus dem vorangegangenen Bachelorstudium vertieft und grundlegende Perspektiven anderer an der Bioökonomie beteiligter Disziplinen eingenommen werden. In gemeinsamen Veranstaltungen werden übergreifende Inhalte und Methoden vermittelt wie beispielsweise der Zusammenhang zwischen Bioökonomie, Biotechnologie und Regionalentwicklung sowie unternehmerische Fähigkeiten. Darüber hinaus können aus knapp 30 Wahlmodulen u. a. der Biochemie, Mikrobiologie, Pharmazie, Botanik und Landschaftsökologie, Geographie sowie Betriebs- und Volkswirtschaftslehre individuelle Schwerpunkte gesetzt werden.

    Das Studium beinhaltet ein Berufspraktikum sowie die Durchführung einer interdisziplinären Fallstudie. In dieser Fallstudie arbeiten Studierende mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kenntnissen zusammen und lösen konkrete praxisbezogene Probleme. In diesen Projekten werden biotechnologische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und regionale Effekte bioökonomischer Ansätze beleuchtet und das Arbeiten in fachlich gemischten Teams erlernt.

    Der neue Studiengang an der Universität Greifswald erlaubt es Studierenden, die gesamte Bandbreite der Bioökonomie von hochrangigen Forschungsprojekten über die Entwicklung konkreter Lösungen für die Praxis bis hin zur eigenen Unternehmensgründung kennenzulernen. Den Studierenden öffnet sich damit ein breites Spektrum beruflicher Tätigkeitsfelder in Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Behörden, Wirtschaftsunternehmen und verbänden. Das Studium dient auch der Befähigung zur Aufnahme einer Promotion.

    Voraussetzung für eine Bewerbung sind ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss in einem Studiengang mit fachlichem Bezug – wie zum Beispiel Biochemie, Pharmazie, Geographie, Betriebswirtschaftslehre, Agrar- und Forstwissenschaft oder in vergleichbaren Fächern – sowie belastbare Englischkenntnisse (Niveau B2).

    Regionaler Strukturwandel durch die Bioökonomie im nordöstlichen Vorpommern und weltweit

    Die Bioökonomie ist ein branchenübergreifendes Wirtschaftskonzept, von dem auf globaler und europäischer Ebene ein Beitrag zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen erwartet wird. Die Bioökonomie basiert auf biogenen Ressourcen aus land , forst- und meereswirtschaftlichen Erzeugnissen, biologischen und biotechnologischen Verfahren sowie Wissen. Die Bioökonomie strebt durch die Anwendung innovativer Verfahren eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung sowie eine nachhaltige Wirtschaft an.

    In der Region Vorpommern gibt es bereits eine Vielzahl bioökonomischer Anwendungen, die aus der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft entstehen. So wird beispielsweise erforscht, wie Algen aus der Ostsee als Rohstoffquelle für die Herstellung von Feinchemikalien genutzt werden können. Der Anbau von Rohrkolben auf nassen Moorflächen bietet die Basis für Naturbaustoffe der Zukunft. In regionalen Produktionsstätten für Bier und Zucker werden innovative Verfahren der Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft erprobt. Und ein Reifenhersteller entwickelt in der Region Verfahren für die Erschließung kaukasischen Löwenzahns als alternative Quelle für Naturkautschuk.

    Der Masterstudiengang besitzt eine besondere Spezialisierung im Bereich der Bioökonomie in Küstenregionen des Ostseeraums sowie in ländlichen Räumen und ist eng verzahnt mit dem WIR!-Bündnis Plant³. Dieses Bündnis unterstützt mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den bioökonomischen Strukturwandel im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern durch die hochwertige Veredlung pflanzenbasierter Rohstoffe.

    Der Sprecher des Plant³-Bündnisses, Prof. Dr. Daniel Schiller, ist gleichzeitig Vorsitzender des Prüfungsausschusses für den Masterstudiengang: „Die Bioökonomie ist ein spannendes und hochrelevantes Konzept für eine wissensbasierte und nachhaltige Wirtschaft der Zukunft. Den Studierenden bietet der Masterstudiengang vielfältige Möglichkeiten, zu Experten für den bioökonomischen Transformationsprozess zu werden. Neben exzellenter Forschung und Berufsqualifizierung bieten wir den Studierenden auch gezielte Unterstützung für die Umsetzung eigener unternehmerischer Ideen“.

    Der Studiengang startet zum Wintersemester 2022/23.

    Weitere Informationen:
    Fachbeschreibung http://www.uni-greifswald.de/studium/bioeconomy
    WIR!-Bündnis Plant³ https://biooekonomie.uni-greifswald.de/

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Daniel Schiller (Prüfungsausschussvorsitzender)
    Dr. Ralf Scheibe (Fachstudienberater)
    Institut für Geographie und Geologie
    Telefon 03834 420 4524 bzw. 420 4539
    daniel.schiller@uni-greifswald.de
    ralf.scheibe@uni-greifswald.de


    Bilder

    Symbolbild Universität Greifswald
    Symbolbild Universität Greifswald
    Foto: Jan Meßerschmidt


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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