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10.05.2004 17:13

Die Kehrseite der Medaille - Führer zu einer schwermetallökologischen Exkursion durch den Nordharz

Margit Fink Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

    Silber begründete einst den Reichtum des Harzer Bergbaus und - obgleich längst Historie - prägen seine Auswirkungen heute noch nicht nur das Gesicht einer Kulturlandschaft, sondern auch die Qualität von Böden und Pflanzengesellschaften. Der damals sorglose Umgang mit Abraum, Pochsanden und Waschwässern hat den Harz und seine nähere Umgebung zu einem der am stärksten mit Schwermetallen belasteten Region der Welt gemacht. Noch in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde im Zusammenhang mit Schwermetallkontaminationen von Trinkwässern und Nahrungspflanzen von Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen und Tieren in der Region berichtet.

    Heute wird die Bevölkerung mit unbelasteten Trinkwässern und Nahrungsmitteln versorgt, geblieben ist aber die Belastung der Böden. Was zunächst wie eine Umweltkatastrophe gigantischen Ausmaßes erscheint, ist Jahrhunderte später Grundlage für die Besiedelung mit botanischen Raritäten. Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug und Dr. Sylvia Kratz vom Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig (FAL) haben gemeinsam mit einer der international führenden Kapazitäten der Schwermetallökologie, Prof. Dr. W.H.O. Ernst von der Freien Universität in Amsterdam und Friedhard Knolle, Diplom-Geologe im Nationalpark Harz, einen Exkursionsführer zur Ökologie schwermetallbelasteter Standorte im Nordharz erarbeitet. Die Exkursion führt von der bronzezeitlichen Schmelze bei Bredelem über den Rammelsberg in Goslar, Schlackehalden bei Wildemann und Clausthal-Zellerfeld, das Arsen- und Silberbergwerk "Grube Samson" in St. Andreasberg und zurück zu den Schlackehalden entlang der Oker in der Stadt Oker am Fuß des Gebirges. Themen sind die Kulturhistorie und Bodenkunde der Standorte, Belastungen der Böden mit Schwermetallen, die Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften, die Sensibilität verschiedener Pflanzenarten gegenüber Schwermetallen und Schwermetall-Anreicherung in Pflanzen. Die im Führer beschriebene Exkursion eignet sich nicht nur für Wissenschaftler und Studenten der Naturwissenschaften, sondern auch für Leistungskurse in Biologie, Chemie oder Ökologie an höheren Schulen und interessierte Laien. Der Führer erscheint in englischer Sprache in der von der FAL herausgegebenen wissenschaftlichen Zeitschrift Landbauforschung-Völkenrode (Jahrgang 54, Heft 2, S. 53-71, 2004) und kann auch über das Internet über die Adresse http://www.fal.de/index.htm?page=/de/publikationen/default.htm herunter geladen werden.

    Kontakt: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug und Dr. Sylvia Kratz, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, E-mail: pb@fal.de


    Bilder

    Die Hallersche Grasnelke (Ameritium halleri L.), Leitpflanze einer an hohe Schwermetallgehalte im Boden angepassten Pflanzengesellschaft. (Foto FAL-PB)
    Die Hallersche Grasnelke (Ameritium halleri L.), Leitpflanze einer an hohe Schwermetallgehalte im Bo ...

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    Prof. W.H.O. Ernst von der Freien Universität in Amsterdam mit Teilnehmern einer Exkursion an einem der schwermetallbelasteten Standorte. (Foto: FAL-PB)
    Prof. W.H.O. Ernst von der Freien Universität in Amsterdam mit Teilnehmern einer Exkursion an einem ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Die Hallersche Grasnelke (Ameritium halleri L.), Leitpflanze einer an hohe Schwermetallgehalte im Boden angepassten Pflanzengesellschaft. (Foto FAL-PB)


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    Prof. W.H.O. Ernst von der Freien Universität in Amsterdam mit Teilnehmern einer Exkursion an einem der schwermetallbelasteten Standorte. (Foto: FAL-PB)


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