"Assistant Teacher" und "Profiling" - mit diesen beiden Neuerungen wollen die Universitäten Bielefeld und Bochum die verschiedenen Ausbildungsphasen zum Lehrerberuf stärker miteinander verzahnen. Für die Umsetzung dieser Ideen erhalten sie nun drei Jahre lang 30.000 Euro jährlich aus dem Aktionsprogramm "Neue Wege in der Lehrerausbildung" vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und der gemeinnützigen Stiftung Mercator, da es sich laut Jury des Stifterverbandes um eine "wirklich interessante Innovation für die Lehrerausbildung handelt, die weiter verfolgt werden sollte".
Gemeinsame Presseinformation der Universitäten Bielefeld und Bochum
Bielefeld, Bochum, 11.05.2004
Nr. 153
Neue Lehrer braucht das Land
Bessere Ausbildung mit Assistant Teacher und Profiling
Stifterverband zeichnet Antrag der Unis Bielefeld und Bochum aus
"Assistant Teacher" und "Profiling" - mit diesen beiden Neuerungen wollen die Universitäten Bielefeld und Bochum die bislang inhaltlich wie strukturell noch unvollkommene Vernetzung der verschiedenen Ausbildungsphasen zum Lehrerberuf stärker miteinander verzahnen. Für die Umsetzung dieser Ideen erhalten sie nun drei Jahre lang 30.000 Euro jährlich aus dem Aktionsprogramm "Neue Wege in der Lehrerausbildung" vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und der gemeinnützigen Stiftung Mercator. Das Bielefelder/Bochumer Projekt gehört zu den acht Projekten aus 44 Anträgen, die in die Endrunde des Wettbewerbs zur öffentlichen Präsentation vor einer Jury ausgewählt wurden. Die Jury hat alle Projekte prämiert, drei davon - Göttingen, Bamberg und Paderborn - besonders ausgezeichnet.
Neue Form der Praxiserfahrung
Mit dem "Assistant Teacher" wollen die beiden Universitäten Bielefeld und Bochum eine neue Form der Praxiserfahrung bei der Ausbildung für den Lehrerberuf im Übergang von der Bachelor- zur Masterphase erproben. Die Universitäten Bielefeld und Bochum sind bislang die einzigen in NRW, die Lehrer nach dem konsekutiven Modell Bachelor/Master ausbilden. Nach ihrem Examen sollen Bachelor-Absolventen die Möglichkeit erhalten, sich als "Assistant Teacher" bei Schulen zu bewerben. Hier sollen sie für zunächst zwölf Monate Praxiserfahrung als Assistenten im schulischen Alltag (z.B. bei Schulprojekten oder im Förderunterricht) sammeln können, bevor sie ihr Studium zum Master of Education fortsetzen. Die Stellen für "Assistant Teacher" sollen von den beteiligten Schulen für ihre Belange hin ausgeschrieben werden. Während dieser Praxisphase sollen die "Assistent Teacher" durch universitäre Seminare betreut werden. Bei der Präsentation dieses Modells an 80 Schulen aller Schulformen ist es von Schulleitern besonders gelobt worden. Die Unis Bielefeld und Bochum versprechen sich von diesem Modell vor allem eine stärker reflektierte Entscheidung für die Wahl des Lehrerberufes sowie eine erhöhte Motivation für das Studium des Master of Education, was letztlich auch die Ausbildungszeit verkürzen sollte.
"Profiling" für angehende Lehrer
Darüber hinaus wollen die Universitäten Bielefeld und Bochum die Entscheidung für das Studium des Master of Education mit einem speziellen eignungsdiagnostischen Profiling unterstützen, das das "Können", "Wollen" und "Dürfen" des künftigen Lehrers bewertet. Während Lehrer bislang nach Note und Fächerkombination in den Schuldienst eingestellt werden, soll mit dem Profiling unter anderem die Motivation für die Berufswahl, die Fähigkeit zum Selbstmanagement, die Erholungsfähigkeit und Stressbewältigungsfähigkeit getestet werden. Studierenden wird damit eine Hilfestellung bei der Selbsteinschätzung und bei der Berufwahl an die Hand gegeben. Dieses Profiling bildet die Grundlage einer besonderen Beratung, mit der angehende Lehrer die endgültige Entscheidung für oder gegen den Beruf Lehrer kompetent und mit der entsprechenden ersten Beruferfahrung treffen können und insbesondere auch für die Auswahl der Studierenden, die sich als "Assistent Teacher" bewerben.
"Wirklich interessante Innovation"
Die Universitäten hoffen nun, dass die Prämierung die zuständigen NRW-Ministerien, das für Schule, Jugend und Kinder und das für Wissenschaft und Forschung, darin bestärkt, noch bestehende offene Fragen gemeinsam mit den Hochschulen auszuräumen, da es sich laut Jury des Stifterverbandes um eine "wirklich interessante Innovation für die Lehrerausbildung handelt, die weiter verfolgt werden sollte".
Weitere Informationen:
Reiner Höck, Referent für Lehre, Weiterbildung und Medien, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-23187, reiner.hoeck@uv.ruhr-uni-bochum.de
Volker Möhle, Zentrum für Lehrerbildung, Universität Bielefeld, Tel. 0521/106-4238, volker.moehle@uni-bielefeld.de
Kontakt
Dr. Josef König, Pressereferent, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22830, josef.koenig@rub.de
Dr. Gerhard Trott, Pressereferent, Universität Bielefeld, Tel. 0521/106-4145, gerhard.trott@uni-bielefeld.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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