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18.08.2022 10:27

„Nutri-Score“ kann irreführenden Zuckerangaben entgegenwirken: Göttinger Forschungsteam befragt Verbraucher zu Labeln

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen haben die Bedeutung des „Nutri-Scores“ untersucht, welches als Label die allgemeine Nährwertqualität eines Lebensmittels kennzeichnet. Sie fanden heraus, dass das Label einer Irreführung durch Werbeslogans zum Zuckergehalt von Lebensmitteln entgegenwirken kann. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift PlosOne erschienen.

    Ein hoher Zuckerkonsum wird mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht. Einige Unternehmen kennzeichnen ihre Produkte daher mit Angaben zum Zuckergehalt, wie etwa „ohne Zuckerzusatz“ oder „weniger süß“. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können solche Angaben jedoch so interpretieren, dass ein Lebensmittel gesünder scheint, als es tatsächlich ist. Dr. Kristin Jürkenbeck von der Universität Göttingen, Erstautorin der Studie, hat mit einem Team untersucht, wie der Nutri-Score mit der Kennzeichnung des Zuckergehalts zusammenwirken könnte. Dazu führte das Forschungsteam eine Online-Umfrage unter 1.103 deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch. Sie befragten die Testpersonen, für wie gesund sie die Produkte hielten, nachdem ihnen Bilder von realitätsnah gestalteten Verpackungen für drei Produkte (Instant-Cappuccino, Schokoladenmüsli und Haferdrink) mit unterschiedlichen Kombinationen von „Süße-Claims“ sowie dem Nutri-Score präsentiert wurden.

    Angaben über einen reduzierten Zuckergehalt ohne Kennzeichnung mit dem Nutri-Score führte bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern tatsächlich zu einer Überschätzung der Nährwertqualität eines Produktes. Der Nutri-Score wirkte diesen Effekten entgegen und verringerte die Fehlerwartungen.

    „Die Ergebnisse bestätigen internationale Forschungsarbeiten, die die intuitive Verständlichkeit des Nutri-Scores hervorheben“, sagt Kristin Jürkenbeck. „Als freiwillige Form, um Nährwerte weitergehend zu kennzeichnen, wird die ernährungspolitische Bedeutung allerdings begrenzt bleiben. Wir fordern eine verbindliche Kennzeichnung mit dem Nutri-Score, damit Verbraucherinnen und Verbraucher Werbeaussagen zum Zuckergehalt besser einschätzen können.“

    Die Studie wurde von Dr. Anke Zühlsdorf geleitet und im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Projekt Lebensmittelklarheit im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e. V. (vzbv) durchgeführt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Kristin Jürkenbeck
    Georg-August-Universität Göttingen
    Department für Fakultät für Agrarwissenschaften – Abteilung für Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    E-Mail: kristin.juerkenbeck@uni-goettingen.de
    www.uni-goettingen.de/de/558452.html


    Originalpublikation:

    Originalveröffentlichung: Jürkenbeck, K, Mehlhose, C, Zühlsdorf, A, (2022). The Influence of the Nutri-Score on the perceived healthiness of Foods labelled with a Nutrition Claim of Sugar, PloS One, doi: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0272220

    Ergebnisbericht zur Begleitforschung Lebensmittelklarheit: www.vzbv.de/sites/default/files/2021-04/verbraucherstudie_suesse-claims_ergebnisbericht_20210401.pdf


    Bilder

    Der NutriScore auf Produkten kann verhindern, dass Verbraucherinnen und Verbraucher durch Werbeslogans in die Irre geleitet werden.
    Der NutriScore auf Produkten kann verhindern, dass Verbraucherinnen und Verbraucher durch Werbeslog ...
    Kristin Jürkenbeck et al.

    Dr. Kristin Jürkenbeck
    Dr. Kristin Jürkenbeck
    Juliane Fellner


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Der NutriScore auf Produkten kann verhindern, dass Verbraucherinnen und Verbraucher durch Werbeslogans in die Irre geleitet werden.


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    Dr. Kristin Jürkenbeck


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