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11.05.2004 16:01

Vier Biologen und vier Chemiker aus Würzburg weltweit herausragend

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Julius von Sachs (1832-1897), der Würzburger Begründer der Pflanzenphysiologie, wäre stolz auf seine Nachfolger. Gleich vier Pflanzenwissenschaftler, die alle am selben Lehrstuhl der Uni Würzburg tätig sind, ragen unter fünf Millionen Forschern weltweit hervor: Rainer Hedrich, Ulrich Heber, Werner Kaiser und Ulrich Schreiber können sich mit dem Prädikat "sehr oft zitierter Forscher" schmücken. Das gilt auch für die Würzburger Chemiker Helmut Werner, Waldemar Adam, Peter Schreier und Peter Riederer.

    Werden die Ergebnisse von Wissenschaftlern sehr oft in den Veröffentlichungen anderer Forscher zitiert, dann ist das ein Gradmesser für die Qualität und hohe wissenschaftliche Bedeutung der Arbeit. Das sehr gute Abschneiden der Würzburger Forscher ist ersichtlich aus den Publikations- und Zitations-Datenbanken SCI und SSCI des "Institute for Scientific Information". Dort wurden für die Auswahl der häufig zitierten Forscher 19 Millionen Artikel von etwa fünf Millionen Autoren analysiert:

    http://isihighlycited.com/home.cgi/

    Mit gleich vier oft zitierten Forschern zählt der Würzburger Lehrstuhl für Botanik I "Molekulare Pflanzenphysiologie und Biophysik", auf den Professor Hedrich 1996 als Nachfolger von Professor Heber berufen wurde, zu den erfolgreichsten pflanzenwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen weltweit. Das kommt nicht von ungefähr. Hedrich entdeckte 1984 im Labor von Erwin Neher, der 1991 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhielt, die pflanzlichen Ionenkanäle. Diese Eiweißmoleküle steuern neben Wachstum und Entwicklung der Pflanze auch deren Anpassung an die ständig wechselnden Umweltbedingungen. Mit ihrer Hilfe können Pflanzen sehen, die Erdschwerkraft wahrnehmen und sich bewegen. Für seine bahnbrechenden Entdeckungen bekam Hedrich mehrere Auszeichnungen, zuletzt 2001 gemeinsam mit vier anderen Forschern den renommierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft.

    Dem erfolgreichen Team um den Biophysiker Hedrich, den Physiologen Heber, den Stoffwechselexperten Kaiser und den Photobiologen Schreiber habe die Uni Würzburg am Biozentrum beste Ausgangsvoraussetzungen geboten, so Hedrich. Dieses phantastische wissenschaftliche Umfeld sei der Grund dafür, dass die Würzburger Biologie in der deutschen Hochschullandschaft einen Spitzenplatz einnimmt.

    Auch vier Chemiker von der Uni Würzburg belegen hinsichtlich der Zitationshäufigkeit Spitzenpositionen: Helmut Werner, früherer Lehrstuhlinhaber für Anorganische Chemie, promovierte bei Ernst Otto Fischer, der 1973 den Nobelpreis für Chemie erhielt, und kam 1975 nach Würzburg. Er war lange Jahre Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) 347, der in der Würzburger Chemie eine zentrale Rolle spielte und zu vielen Publikationen in international renommierten Zeitschriften führte.

    Ab 1980 wirkte Waldemar Adam als Lehrstuhlinhaber in der Organischen Chemie an der Uni Würzburg. Seine regen Forschungsaktivitäten sind in über 900 Publikationen dokumentiert und wurden mit vielen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet. Unter anderem befasste er sich mit Oxidationschemie, Photo- und Laserchemie sowie Chemilumineszenz.

    Über Karlsruhe und München kam Peter Schreier, Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie, nach Würzburg. Hier hat er ein Zentrum für analytische Naturstoffchemie geschaffen, an dem nahezu alle Facetten der modernen Lebensmittel- und Naturstoffanalytik bearbeitet werden können. Schreiers Pionierleistungen sind in mehreren hundert Publikationen nachzulesen.

    Peter Riederer, Professor für Klinische Neurochemie in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, startete seine Forscherkarriere beim "Parkinsonpapst" Walther Birkmayer in Wien und war bereits dort Autor und Mitautor häufig zitierter Artikel, zum Beispiel über die L-Dopa-Therapie bei Parkinson (1975). Die meisten Publikationen und häufig zitierten Arbeiten stammen aus seiner Würzburger Zeit ab 1986. Zurzeit gilt Riederers Forschungsinteresse der Neurodegeneration und der Schizophrenie.

    Acht sehr oft zitierte Forscher - das ist ein hervorragendes Ergebnis für die Uni Würzburg. Zwei Drittel der häufig zitierten Forscher stammen aus den USA. Für 1981 bis 1999 erhalten nur 170 Forscher aus Deutschland (Stand: Februar 2004) dieses Prädikat. 80 davon kommen aus nicht-universitären Forschungseinrichtungen, davon allein 48 aus Max-Planck-Instituten. Aus Universitäten stammen 90 und davon sind acht aus Würzburg.

    Damit belegt Würzburg Platz 2 unter den deutschen Universitäten. Platz 1 hält die Technische Uni (TU) München mit zehn oft zitierten Forschern. Auf den Plätzen 3, 4 und 5 folgen die Universitäten Heidelberg (6), Hamburg (5) und Göttingen (4).


    Weitere Informationen:

    http://isihighlycited.com/home.cgi/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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