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11.05.2004 17:32

Der Dom im Rechner - Digitales Dombauarchiv Passau

Thoralf Dietz Abteilung Kommunikation
Universität Passau

    Internationaler Workshop "Digitales Dombauarchiv" bei IFIS an der Universität Passau

    In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Gemeinschaftsprojekt der Staatlichen Dombauhütte Passau, der Universität Passau und der Universität Bamberg wird am Institut für Informationssysteme und Softwaretechnik (IFIS) der Fakultät für Mathematik und Informatik (FMI) der Universität Passau ein neuartiges Archivsystem, das Digitale Dombauarchiv, entwickelt. Eine Arbeitsgruppe der Universität Bamberg realisiert ein dazu passendes mobiles digitales Kartierungssystem, das mit dem Archivsystem aus Passau eng kooperiert. Derzeit werden sämtliche Dokumente aus den letzten 80 Jahren der Restaurierung des Passauer Doms im Archiv erfasst und digital nutzbar gemacht. Doch auch weitere Institutionen interessieren sich bereits für den Einsatz des Digitalen Dombauarchivs.

    Am 7. Mai 2004 kamen Fachexperten aus Deutschland und Österreich an der Universität Passau zu einem Workshop zusammen, in dem das Digitale Dombauarchiv vorgestellt wurde. Unter den 35 Teilnehmern waren neben den Projektpartnern aus Passau und Bamberg die Leiter von Bundes- und Landesdenkmalämtern, Hochbauämtern, Dombauhütten und Schlösserverwaltungen aus München, Nürnberg, Regensburg und Rothenburg, aber auch aus Aachen, Freiburg, Xanten sowie aus Salzburg und Wien.

    Am Beispiel des Passauer Doms wurde vorgeführt, wie sämtliche Pläne, Karten, Bilder oder sonstige Dokumentationen, die in den letzten 80 Jahren der Restaurierung des Doms entstanden sind, in das digitale Archiv aufgenommen werden. Eine wesentliche und für die Arbeit der Dombauhütte essenzielle Neuerung ist die Möglichkeit, Dokumente gezielt den einzelnen Gebäudeteilen zuzuordnen, bis hin zu einzelnen Steinen, die dem System alle bekannt sind. Das System unterstützt darüber hinaus thematische Auszeichnungen, zum Beispiel verwendete Materialien oder eine genaue Schadens- und Maßnahmenklassifikation. Die mobile Kartierungssoftware ermöglicht diese thematische Zuordnung, die für die Nutzung der Dokumente unerlässlich ist, bereits während der Kartierung am Bauwerk.

    Michael Hauck, Dombaumeister des Passauer Doms, betonte, dass es erst durch dieses einzigartige Projekt möglich wird, die für die Erhaltung des Doms notwendigen Informationen gezielt wieder zu finden. So können durch wenige Klicks in den im Rechner hinterlegten Grund- oder Aufrissplänen des Doms Zeitreihen von Fotografien bestimmter Gebäudeteile erstellt werden, um so den Schadensverlauf beurteilen zu können. Oder, wenn eine neue Restaurierungsmaßnahme durchgeführt werden soll, gibt das Dombauarchiv Auskunft darüber, wann und wo in der Vergangenheit ähnliche Maßnahmen durchgeführt wurden und zu welchem Erfolg sie führten.

    Ein wichtiges Thema des Workshops war die Einsetzbarkeit des Digitalen Dombauarchivs für andere Bauwerke. Am Beispiel des Freiburger Münsters wurde demonstriert, wie in wenigen Schritten eine neue Gebäudestruktur angelegt und vorhandene Dokumente komfortabel und effizient übernommen werden können. In der Diskussion stellte sich heraus, dass die thematische Zuordnung von Informationen besonders kritisch ist. Erst der Einsatz aktueller Methoden zur Informationsintegration, wie sie gegenwärtig an der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Passau entwickelt werden, wird hier die reibungslose Zusammenarbeit mehrerer Nutzer ermöglichen.

    Prof. Dr. Burkhard Freitag, Direktor des IFIS, ist besonders stolz auf dieses Beispiel praktischen Technologietransfers, bauen doch wesentliche Elemente des Digitalen Dombauarchivs auf Ergebnissen der Forschung an seinem Lehrstuhl für Informationsmanagement auf. Auch der Erfolg des Workshops bestätigt dieses Konzept. Viele der begeisterten Teilnehmer reisten mit dem Entschluss heim, das Digitale Dombauarchiv auch für die von ihnen betreuten Bauwerke einzusetzen.

    Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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