idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.09.2022 08:44

Frühgeborene Kinder: Unausgeglichenes Proteinverhältnis im mütterlichen Blut beeinflusst Wachstum und Spontanmotorik

Dr. Milena Hänisch Kommunikation
Universitätsklinikum Essen

    In der Schwangerschaft kann ein Ungleichgewicht in Proteinen wie der „löslichen Fms-like Thyrosinkinase-1“, kurz sFLT-1, und dem plazentaren Wachstumsfaktor PlGF das Risiko für Störungen der Plazentafunktion, mütterlichen Bluthochdruck und eine Wachstumsretardierung des Kindes erhöhen. Deshalb wird vor allem bei Risikopatientinnen das Verhältnis von sFLT-1/PlGF im Serum bestimmt.

    Ob sich dieses Ungleichgewicht und die daraus häufig resultierende Wachstumsretardierung der Kinder auch auf die frühe motorisch-neurologische Entwicklung auswirken kann, hat ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen in einer Studie mit 88 Frühgeborenen untersucht und in „Frontiers in Endcrinology“ veröffentlicht.
    Im Rahmen dieser Studie wurde die Spontanmotorik (sog. „General Movements“) der Kinder im Alter von korrigiert 3-5 Monaten beurteilt. Anhand der sFLT-1/PlGF-Ratio im mütterlichen Blutserum wurden zwei Gruppen unterschieden: Kinder, die von Müttern mit einer ausgeglichenen, normalen Ratio stammen und Kinder, bei deren Müttern diese Ratio erhöht war.
    Dabei zeigte sich, dass Frühgeborene mit einer intrauterinen Wachstumsretardierung signifikant schlechtere Ergebnisse in der Qualität ihrer Spontanmotorik als Frühgeborene ohne Wachstumsretardierung erzielten. In der Gruppe der wachstumsretardierten Frühgeborenen mit einem schlechteren motorischen Outcome stammten 91% aus einer Schwangerschaft mit einer erhöhten sFLT-1/PLGF Ratio der Mutter. Ein direkter statistisch bewiesener Zusammenhang zwischen einer erhöhten Ratio und einem schlechteren motorischen Outcome zeigte sich jedoch bisher in der untersuchten Kohorte von 88 Frühgeborenen nicht.


    Originalpublikation:

    The Impact of Increased Maternal sFlt-1/PlGF Ratio on Motor Outcome of Preterm Infants https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35846340/


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1392


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).