Der Ozean spielt eine entscheidende Rolle im Klimageschehen. Im Nordatlantik etwa tragen Winterstürme dazu bei, Kohlendioxid aus der Oberflächenschicht in tiefe Meeresstockwerke zu verfrachten. So kann das oberste Meeresstockwerk verstärkt CO2 aufnehmen. Einer von vielen Aspekten, die auf einer am 3. und 4. 12. stattfindenden Meeresforschertagung in Bremen diskutiert wird.
Am 3. und 4. Dezember 1998 stellen mehr als einhundert deutsche Meeresforscher in Bremen neueste Ergebnisse zum Thema Klima und Kohlenstoffkreislauf vor. Während der vergangenen zehn Jahre führten die Wissenschaftler im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts JGOFS Untersuchungen im Nordatlantik, im Indischen Ozean sowie im Südpolarmeer durch. Sie gingen der Frage nach, wie Atmosphäre, Ozean und Meeresboden in Hinblick auf das Treibhausgas Kohlendioxid zusammenspielen. Dabei stellte sich u.a. heraus, daß Stürme eine wichtige Rolle im Klimageschehen spielen. So im Nordatlantik: Dort wühlen die zu dieser Jahreszeit tobenden Stürme das oberste Meeresstockwerk bis in 500 Metern Tiefe auf. Dadurch wird im Salzwasser gelöstes Kohlendioxid in tiefere Ozeanstockwerke verfrachtet. Ergebnis: Die ozeanische Deckschicht kann verstärkt Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen - und den Treibhauseffekt dämpfen. (Bildmaterial auf Anfrage)
Untersuchungen der Meeresforscher belegen, daß der Nordatlantik seit Beginn der Industrialisierung etwa ein Viertel aller Kohlendioxidemissionen aufgenommen hat. Ob freilich mit stärkerem Treibhauseffekt die Anzahl bzw. die Intensität der Stürme über dem Nordatlantik steigt, ist derzeit nicht erwiesen.
Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und von Prof. Gerold Wefer, Universität Bremen, bundesweit koordinierten Arbeiten finden im Rahmen des internationalen JGOFS-Programms (sprich: dschaigofs) statt. Das Kürzel steht für Joint Ocean Flux Study, der Erforschung des klimabedeutsamen Kohlenstoffkreislaufs. Die nunmehr siebte Tagung der deutschen JGOFS-Forschergemeinde dient dazu, die auf bisherigen Meßfahrten erzielten Ergebnisse zusammenzuführen. Diese Synthesephase soll im März 2.000 abgeschlossen werden.
Anfragen: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften
an der Universität Bremen
Öffentlichkeitsarbeit: Albert Gerdes
Tel. 0421 - 218-7761, email: agerdes@marum.de
http://www.allgeo.uni-bremen.de/jgofs
http://ads.smr.uib.no/jgofs/jgofs.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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