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13.09.2022 10:38

Gas darf kein Luxusgut werden

Bianca Volk Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V.

    Der Gaspreis steigt und steigt, weil Nachfrage und Angebot aus dem Gleichgewicht geraten sind. Warum Energiesparen alle betrifft und welche Rolle Preissignale spielen, erklärt Prof. Dr. Jochen Gönsch, Lehrstuhlinhaber für BWL, insb. Service Operations and der Universität Duisburg-Essen, mit drei Thesen zum Energiemanagement in Zeiten von Gasknappheit.

    Energiesparen ist das Gebot der Stunde
    In der Vergangenheit kam etwa die Hälfte des deutschen Erdgases aus Russland. Zum Teil lässt sich das aus anderen Quellen ersetzen, aber im kommenden Winter könnten 20%-30% weniger Gas zur Verfügung stehen. Anders als bei den Klimazielen lässt sich da nichts verschieben: Was nicht da ist, kann nicht verbraucht werden. Schnell werden Horrorszenarien von eiskalten Wohnungen gemalt. Aber von eiskalt ist zunächst noch keine Rede: 18 statt 22 Grad spart etwa ein Viertel Heizkosten, die Heizung warten und einstellen lassen noch einmal so viel. Nur: wie bekommt man möglichst viele Menschen dazu, in den Sparmodus zu schalten, während gleichzeitig die Härten für besonders Betroffene gemildert werden?

    Bentley nur für die Reichen ist ok, Gas nur für die Reichen nicht
    Preissignale sind sehr wirksam. Das sieht man auch in den Medien, die jetzt voller Energiespartipps sind. Allerdings sollten Preissignale schnell bei den Kunden ankommen, etwa durch häufigere Abrechnungen statt einer großen Nachzahlung.
    Andererseits hat Deutschland aus gutem Grund eine soziale Marktwirtschaft. Das heißt, wir überlassen existenzielle Grundbedürfnisse (und dazu gehört Wärme) nicht einfach dem Markt, sondern sorgen für ein Auskommen aller.

    Gezielte Hilfen – nicht Hilfe für alle
    Wir stehen also vor der Herausforderung, beides unter einen Hut zu bringen: Einsparungen sind unkomfortabel – sie werden ohne starke Preissignale nicht durchsetzbar sein. Niemand wird zurückgelassen – das wird gezielte Hilfen erfordern, die Sparanstrengungen belohnen. Das Vorhaben klingt gut, bedeutet aber eben nicht „Hilfe für alle“.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jochen Gönsch
    Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg
    Lehrstuhl für BWL, insb. Service Operations
    jochen.goensch@uni-due.de


    Originalpublikation:

    https://s.gwdg.de/KDwSSt


    Weitere Informationen:

    https://www.vhbonline.org/vhb-experts


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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