idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.09.2022 13:27

Millionenförderung für Myopax

Jana Schlütter Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

    MyoPax, eine neue Ausgründung des Max Delbrück Centers und der Charité, erhält ein Darlehen in Höhe von 1,3 Millionen Euro, um das Unternehmen aufzubauen. Mit seiner innovativen Stammzelltechnologie entwickelt das Start-up regenerative Therapien für bislang unheilbare Muskelerkrankungen.

    Die Stiftung BioInnovation Institute (BII) in Kopenhagen, Dänemark, wird drei internationale Start-ups aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Finnland unterstützen. Die Unternehmen passen strategisch zum Fokus des Inkubators: Ihre wissenschaftlichen Initiativen zu Therapeutika und Gesundheitstechnologien sind wegweisend.

    Unter den drei geförderten lebenswissenschaftlichen Ausgründungen ist MyoPax. Die Firma baut auf zukunftsweisenden Technologien auf, die Wissenschaftler*innen am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin entwickelt haben. Die Ärztin Dr. Verena Schöwel-Wolf und Professorin Simone Spuler, Leiterin einer Arbeitsgruppe zur Muskelforschung und einer Hochschulambulanz am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité und des Max Delbrück Centers auf dem Campus in Berlin-Buch, haben das Start-up kürzlich gegründet. Jetzt hat es drei Mitarbeiter*innen und wagt erste Schritte auf internationaler Ebene.

    Die Muskelfunktion wiederherstellen

    MyoPax hat es sich zur Aufgabe gemacht, fortschrittliche regenerative Therapien zu entwickeln, um die verheerenden Folgen von Muskelerkrankungen zu lindern. Ihre wegweisende Technologie kombiniert Zell- und Gentherapie, um die Funktion der Muskeln wiederherzustellen.

    Das Start-up ist in Berlin und Kopenhagen angesiedelt und entstand aus dem translationalen Umfeld des Max Delbrück Centers, der Charité und des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH). Im Vorfeld der Ausgründung haben sowohl das Max Delbrück Center als auch das BIH MyoPax tatkräftig unterstützt. Um den Sprung vom Labor in die Klinik zu ermöglichen, hat das Max Delbrück Center die Entwicklung des Projekts in seinem EFRE-geförderten Pharma-Inkubator mit den Programmen PreGoBio und SPOT vorangetrieben. Das BIH hat die Ausgründung über sein Spark-Programm beschleunigt. Die ersten klinischen Studien am Menschen laufen an der Charité. Sie sollen die Sicherheit und Wirksamkeit der mit der neuen Technologie entwickelten Prüfpräparate nachweisen und werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Helmholtz-Validierungsfonds (HVF) mit rund fünf Millionen Euro optimal gefördert.

    International wettbewerbsfähig werden

    MyoPax bekommt nun – wie die anderen beiden Unternehmen – eine risikofreie Wandelanleihe in Höhe von 1,3 Millionen Euro und wird zur BII-Gemeinschaft lebenswissenschaftlicher Start-ups gehören. In Zusammenarbeit mit dem BII-Team und einem ganzen Netzwerk von Expert*innen sollen die drei Unternehmen ein international wettbewerbsfähiges Niveau erreichen. Im Vorfeld einer Seed- oder Series-A-Finanzierungsrunde erhalten sie umfassende Unterstützung, um detaillierte Pläne für die Arzneimittelentwicklung, für die gute Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice) und für die Zulassungsstrategie zu erarbeiten und umzusetzen.

    Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Centers (kommissarisch) sagt: „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung für MyoPax. Hier werden auf Grundlage der Forschung an MDC und ECRC wichtige neue therapeutische Ansätze vorangetrieben. Muskelkrankheiten sind häufig und haben vielfältige Ursachen, leider ist die Aussicht auf Heilung bisher gering. Stammzelltechnologien könnten hier Abhilfe schaffen.“

    Dr. Verena Schöwel, CEO von MyoPax, ergänzte: „Wir danken dem BII für das Vertrauen in MyoPax und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Mit unseren Standorten in Berlin und Kopenhagen sind wir in zwei hervorragende Netzwerke eingebunden. So können wir MyoPax aufbauen und unserem Ziel, wegweisende wissenschaftliche Erkenntnisse in regenerativen Therapien für Muskelkrankheiten zu übersetzen, näherkommen.“

    Die anderen Unternehmen

    Sevenless Therapeutics: Mithilfe fortschrittlicher mathematischer Methoden hat dieses Biotech-Unternehmen einen neuartigen Angriffspunkt in den Schmerz-Signalwegen identifiziert, es hat die für den Erfolg erforderlichen Parameter definiert und diese Vorhersagen mit Daten validiert. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird das sehr erfahrene Arzneimittelforschungsteam des Unternehmens einen sicheren und effektiven Wirkstoffkandidaten für die Schmerztherapie entwickeln. Diese Entdeckung wird viele Patient*innen, die unter unzureichend therapierbaren chronischen Schmerzen leiden, einen erheblichen Fortschritt bedeuten.

    VEIL.AI: Ein Unternehmen, das die Qualität anonymisierter Gesundheitsdaten mit einer Anonymisierungstechnologie der nächsten Generation auf ein neues Niveau hebt. Es erstellt extrem hochwertige anonymisierte und synthetische Daten auf der Ebene der Proband*innen und ermöglicht eine bessere Nutzung von GDPR-freien Daten für Life-Science- und Diagnostik-Unternehmen, Krankenhäuser und Gesundheitsdaten-Hubs.

    Max Delbrück Center

    Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

    Bioinnovation Institute Foundation

    Die Stiftung BioInnovation Institute (BII) ist eine internationale kommerzielle Stiftung ohne Gewinnabsicht, die von der Novo Nordisk Foundation unterstützt wird. BII betreibt einen Inkubator, um Life-Science-Innovationen von Weltrang voranzutreiben. Ihre Vision ist es, erstklassige Life-Science-Innovationen zu unterstützen, mit denen junge Life-Science-Start-ups neue Lösungen zum Wohle der Menschen und der Gesellschaft entwickeln können. Die Novo Nordisk Foundation kann BII bei anhaltend positiver Entwicklung über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu 470 Mio. EUR (3,5 Mia. DKK) zur Verfügung stellen. Bisher hat BII 62 Start-ups mit 50 Mio. EUR unterstützt und die Start-ups haben insgesamt 207 Mio. EUR von lokalen und internationalen Investoren aufgebracht. Das vielseitige BII-Team bringt Risikokapital-, Pharma- und Geschäftsexpertise zusammen, um Unternehmen in der Frühphase zu helfen, die nächste Stufe zu erreichen. Zu den jüngsten Unternehmenserfolgen zählen Adcendo, Stipe Therapeutics, Twelve Bio, Octarine Bio und Cirqle Biomedical.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Verena Schöwel-Wolf
    verena.schoewel@myopax.eu


    Weitere Informationen:

    https://www.myopax.com - MyoPax-Webseite
    https://www.mdc-berlin.de/de/spuler - AG Spuler
    https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/die-muskelretterin - Porträt Simone Spuler


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).