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27.09.2022 09:32

Wie können Mindeststandards zu einer besseren Bildung beitragen?

Philip Stirm Referat Kommunikation
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

    Mindeststandards definieren, welche Kompetenzen Schüler*innen in bestimmten Bildungsetappen erworben haben sollten. In Deutschland kommen sie bislang nur uneinheitlich zum Einsatz und werden kaum dazu genutzt, die Qualität im Schulsystem zu sichern und zu verbessern. Expert*innen des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN) sehen hier große Entwicklungsmöglichkeiten und wollen eine breite Debatte zu dem Thema anstoßen. Dafür nimmt das Forschungsnetzwerk auf seinem heute in Berlin organisierten Bildungspolitischen Forum zentrale Fragen und Herausforderungen rund um Mindeststandards in den Blick.

    Ein intensiver Austausch über einheitliche und verbindliche Vorgaben durch Mindeststandards erscheint angebracht, wie auch aus einem nun von den Forschenden veröffentlichten Diskussionspapier hervorgeht: „Immer noch ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die ein geringes Kompetenzniveau erreichen und Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren, deutlich zu hoch“, heißt es in der Veröffentlichung. Betroffen sind häufig Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Die Organisator*innen des Forums gehen davon aus, dass Mindeststandards ein wichtiges Instrument sein können, um diesen Leistungs- und Gerechtigkeitsproblemen im Schulwesen zu begegnen und die Bildung für alle langfristig zu verbessern.

    Bildungspolitisches Forum thematisiert Fragen und Herausforderungen

    Gleichwohl weisen die Forschenden darauf hin, dass es noch grundsätzliche Fragen zu beantworten gilt, wenn man diese Potenziale stärker nutzen möchte. Dazu gehörten zum Beispiel, welche Mindeststandards bislang existieren und wie sie festgelegt werden, welche unerwünschten Nebenfolgen diese Standards haben können und was es braucht, um Mindeststandards zu sichern. Zudem gelte es, diese Fragen nicht nur für die verschiedenen Etappen im Schulsystem zu diskutieren, sondern viel mehr auch die frühe Bildung, die berufliche Bildung und die Hochschulbildung sowie den Bereich der digitalen Kompetenzen in den Blick zu nehmen.

    All diesen Punkten widmet sich heute das Bildungspolitische Forum in Berlin. Unter dem Titel „Mindeststandards – ein Beitrag zu besserer Bildung für alle?" wird das Thema in mehreren Keynotes, Foren und einer Podiumsdiskussion vertieft. Das Bildungspolitische Forum wird jedes Jahr vom Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) organisiert. Ziel ist, gemeinsam mit Politik, Verwaltung, Bildungspraxis und der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Herausforderungen im Bildungswesen zu diskutieren.

    Die inhaltliche Ausgestaltung des Forums hat dieses Jahr das IQB | Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen gemeinsam mit dem DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation sowie dem WZB | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung übernommen. Die hierfür verantwortlichen Wissenschaftler*innen und zugleich Autor*innen des Diskussionspapiers sind Prof. Dr. Petra Stanat (IQB), Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF) und Prof. Dr. Heike Solga (WZB).

    Hier finden Sie nähere Informationen zum heute ausgerichteten Bildungspolitischen Forum:

    http://www.leibniz-bildung.de/bpf22

    Ausgewählte Programmpunkte können online als Stream verfolgt werden (allerdings ohne die Möglichkeit, Fragen zu stellen). Den Link finden Sie auf der Veranstaltungswebsite. Zu sehen ist unter anderem die abschließende Podiumsdiskussion: Unter der Leitfrage „Können Mindeststandards zur Weiterentwicklung von Bildungsqualität und zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen?“ diskutieren:

    • Dr. Dorit Stenke, Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Bildungsministerium; Vorsitzende der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK)
    • Dr. Günter Klein, Direktor des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW)
    • Prof. Dr. Felicitas Thiel, Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung an der Freien Universität Berlin
    • Dr. Stefan Luther, Leiter der Unterabteilung Allgemeine Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
    • Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

    Das Diskussionspapier ist online verfügbar. Es zeichnet die bisherige Entwicklung der Bildungsstandards in Deutschland nach und weist auf Entwicklungsbedarfe und zentrale, noch offene Fragen hin:

    http://www.leibniz-bildung.de/bpf22-diskussionspapier

    Im Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) haben sich Forscher*innen aus Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken, Linguistik, Kultur-, Medien- und Neurowissenschaften, Ökonomie, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Informationswissenschaft und Informatik an 25 Einrichtungen zusammengeschlossen, um ihre Expertise zu bündeln und Entscheidungsträger*innen in der Bildungsadministration zu beraten. Das Netzwerk will dazu beitragen, Potenziale von Bildung und für Bildung besser zu erschließen und Ansatzpunkte für tragfähige Konzepte und erfolgsversprechende Reformen zu finden. Die Koordinationsstelle des Netzwerks ist am DIPF angesiedelt.

    Weitere Informationen:
    http://www.leibniz-bildung.de

    Pressekontakt:

    IQB | Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

    Dr. Pauline Schröter
    Tel.: +49 (0)30 2093-46534
    E-Mail: iqb-communication@iqb.hu-berlin.de

    DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

    Philip Stirm
    Tel.: +49 (0)69 24708-123
    E-Mail: stirm@dipf.de

    Anke Wilde
    Tel.: +49 (0)69 24708-824
    E-Mail: wilde.anke@dipf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.leibniz-bildung.de/bpf22


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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