idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.09.2022 09:25

Energiesicherheit und Klimaneutralität: Kopernikus-Symposium diskutiert Wege zur Beschleunigung der Energiewende

Sarah Messina/Kopernikus-Projekt Ariadne Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Von den Auswirkungen der aktuellen Energiekrise bis hin zur Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts: Bereits zum zweiten Mal treffen Fachleute aus Politik, Industrie, Forschung und Gesellschaft in Berlin im Rahmen des Kopernikus-Symposiums zusammen, um aktuelle Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren.

    In einer Keynote wird Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger über die Rolle von Forschung und Innovation in diesem Transformations- und Lernprozess sprechen. Die Gastgeber der Veranstaltung sind die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projekte ENSURE, SynErgie, P2X und Ariadne. Gemeinsam gehören sie zu den größten deutschen Forschungsinitiativen zur Energiewende.

    Der Krieg in der Ukraine hat die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieträgern auf nie dagewesene Weise verdeutlicht. Von der Industrie bis zu den Bürgerinnen und Bürgern – Belastungen durch steigende Energiepreise erhöhen den Handlungsdruck für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft tragfähige Lösungen zu finden, um die Energieversorgung zu sichern ohne den Klimaschutz zu vernachlässigen. Doch die aktuelle Krise bietet auch Chancen, die Transformation hin zur Treibhausgasneutralität in Deutschland und Europa zu beschleunigen. Mit welchen Technologien, Instrumenten und Rahmenbedingungen die Energiewende schnell umgesetzt werden kann, diskutieren die Kopernikus-Projekte des BMBF mit renommierten Fachleuten aus Praxis und Forschung auf dem zweitägigen Symposium – vor Ort in Berlin und virtuell an den Bildschirmen.

    Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger betont: „Die Zeitenwende stellt uns vor große Herausforderungen. Wir wollen und müssen unabhängig von russischem Gas werden und zugleich die Menschheitsaufgabe Klimawandel bewältigen. Dafür brauchen wir starke Forschung und Innovationen. Die Kopernikus-Projekte zeigen, wie es geht. Sie sind einzigartig in der Forschungslandschaft, weil sie langfristig angelegt sind, Wege zur Gestaltung der Energiewende aufzeigen und die Forschenden intensiv mit der Wirtschaft und der Gesellschaft kooperieren. Sie bringen Energiesicherheit und Klimaneutralität zusammen.“

    Klimaneutralität, Energiesicherheit und Innovationen im Zusammenspiel

    Von scheinbaren Widersprüchen und entscheidenden Weichenstellungen zur Beschleunigung der Energiewende, von Wasserstoff bis zur klimaneutralen Industrie, von nationalen Klimazielen und dem Europäischen Green Deal bis hin zur globalen Klimapolitik: Politische Fragen rund um Versorgungssicherheit und Energiepreiskrise stehen im Fokus des ersten Tags des Kopernikus-Symposiums, der im Tagungswerk Berlin stattfindet.

    „Klimaschutz und Energiesicherheit sind kein Widerspruch – im Gegenteil. Es ist unverzichtbarer Teil der Lösungsoptionen in dieser herausfordernden Situation am Europäischen Green Deal festzuhalten, die Energiewende jetzt massiv wie nie zu beschleunigen und soziale Härten für die Gesellschaft gezielt abzufedern“, betont Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Sprecher des Ariadne-Projekts, das die Veranstaltung ausrichtet. „Nur so kann sichergestellt werden, dass heute vielleicht erforderliche Reaktionen auf die Energiekrise nicht kurzsichtig die Probleme von morgen erzeugen – sondern Wege zur Klimaneutralität ebnen.“

    Am zweiten Tag des Kopernikus-Symposiums gibt es Gelegenheit, direkt mit den Projekten ENSURE, SynErgie, P2X und Ariadne über ihre Forschungsergebnisse und Modellvorhaben ins Gespräch zu kommen. In Fokusgesprächen tauschen sie sich mit Fachleuten aus der Praxis zu Herausforderungen und Handlungsfeldern aus. Einblicke in die energieflexible Modellregion Augsburg, die Umstellung chemischer Industrieprozesse auf innovative klimaneutrale Produktionsprozesse und die wichtige Rolle der Energienetze für die Transformation – nehmen Themen wie diesen stehen auch rechtliche Rahmenbedingungen oder die Relevanz der Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in die Forschung rund um die Energiewende im Mittelpunkt der Diskussion.

    Was die Sprecher der Kopernikus-Projekte vom Symposium erwarten:

    Prof. Dr. Walter Leitner, Sprecher des Kopernikus-Projekts P2X und Direktor des Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion: „Mit Power-to-X-Technologien wird Strom aus erneuerbaren Quellen in chemischen Verbindungen gespeichert und verteilt, und für stoffliche Produkte nutzbar gemacht. Damit werden neue globale Wertschöpfungsketten eröffnet, die für den Wirtschaftsstandort Deutschland große Chancen bieten.“

    Prof. Dr. Stefan Niessen, Sprecher des Kopernikus-Projekts ENSURE, Siemens AG und Technische Universität Darmstadt: „Im Kopernikus-Projekt ENSURE entwickeln wir die notwendigen Technologien für unsere Energienetze, damit zukünftig die Flexibilität zur Nutzung der Erneuerbaren nicht mehr aus Gaskraftwerken sondern von den flexiblen Fabriken aus SynErgie, von Power-to-X-Technologien aus P2X, aus Strom-Wärme-Kopplung und von Elektrofahrzeugen kommt. Dazu muss auch der regulatorische Rahmen dringend modernisiert werden. Ich freue mich auf den interdisziplinären Austausch auf dem Kopernikus-Symposium!“

    Prof. Dr.-Ing. Alexander Sauer, Sprecher Kopernikus-Projekt SynErgie und Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA: „Für eine erfolgreiche Energiewende ist neben der massiven Steigerung der Energieeffizienz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch die Flexibilisierung der Energienachfrage essentiell, um Energieangebot und Energienachfrage in Einklang zu bringen. Das Kopernikus-Projekt SynErgie entwickelt notwendige Technologien und adressiert die relevanten regulatorischen Randbedingungen. Durch die Einbettung in die vier Kopernikus-Projekte entsteht ein integrativer Ansatz, mit wesentlichen Beiträgen zur deutschen und internationalen Transformation der Energiesysteme.“

    Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen zum Kopernikus-Symposium finden Sie unter https://kopernikus-symposium.de/

    Pressekontakt:

    Maria Bader | Kommunikationsmanagerin Ariadne
    Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC)
    Telefon: +49 (0)30 3385537 365 | E-Mail: ariadne-presse@pik-potsdam.de

    Sarah Messina | Leitung Kommunikation Ariadne
    Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
    Telefon: +49 (0)331 288 2544 | Email: ariadne-presse@pik-potsdam.de

    Weblink zum Projekt Ariadne: https://ariadneprojekt.de/ | Folgen Sie dem Ariadnefaden auf Twitter @AriadneProjekt

    Wer ist Ariadne? Im Konsortium von mehr als 25 wissenschaftlichen Partnern führt das Kopernikus-Projekt Ariadne durch einen gemeinsamen Lernprozess mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, erforscht Optionen zur Energiewende und stellt politischen Entscheidern wichtiges Orientierungswissen bereit.

    Wir sind Ariadne:
    adelphi | Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg (BTU) | Deutsche Energie-Agentur (dena) | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | Ecologic Institute | Fraunhofer Cluster of Excellence Integrated Energy Systems (CINES) | Guidehouse Germany | Helmholtz-Zentrum Hereon| Hertie School | Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) | ifok | Institut der deutschen Wirtschaft Köln | Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität | Institute For Advanced Sustainability Studies (IASS) | Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) | Öko-Institut | Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) | RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung | Stiftung KlimaWirtschaft | Stiftung Umweltenergierecht | Technische Universität Darmstadt | Technische Universität München | Universität Greifswald | Universität Hamburg | Universität Potsdam | Universität Stuttgart – Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) | ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

    Über die Kopernikus-Projekte
    Die Kopernikus-Projekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bilden eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende. Ihr Ziel ist eine klimaneutrale Bundesrepublik mit einer sauberen, sicheren und bezahlbaren Stromversorgung bis zur Mitte des Jahrhunderts. www.kopernikus-projekte.de


    Weitere Informationen:

    https://kopernikus-symposium.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Energie, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).