Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) bietet mit einem Datentool allen Interessierten die Möglichkeit, einfach und schnell Daten zu Studienanfänger*innen, Studierenden und Absolvent*innen in MINT und den Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen zu recherchieren und für eigene Zwecke weiterzuverwenden. Abrufbar ist das kostenlose Tool unter https://www.kompetenzz.de/service/datentool-studium.
Wie viele Frauen und Männer studieren aktuell in Deutschland? Hat sich die Zahl der Studierenden in den Ingenieurwissenschaften in den letzten Jahren erhöht? Gibt es aktuelle Zahlen bezüglich des Männeranteils in den Erziehungswissenschaften? Diese und weitere Fragen lassen sich einfach und schnell mit dem Datentool von kompetenzz beantworten. Über Suchfilter können bundesweit und länderspezifisch Daten zu MINT- Studiengängen und zu Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen dargestellt werden. Ausgegeben werden die Zahlen als übersichtliche Liste sowie als Infografik. Sie basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
Entwicklung der Studienanfänger*innenzahlen im Abwärtstrend
Die Langfristperspektive zeigt, dass die Studienneigung in Deutschland über viele Jahre hinweg deutlich angestiegen ist. Über alle Studienbereiche hinweg verdoppelte sich die Zahl der Studierenden im 1. Fachsemester von 440.177 im Studienjahr 2000 auf 883.516 in 2019. Auch an den Zahlen in den MINT-Fächern und den Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen ist diese Entwicklung deutlich ablesbar: Schrieben sich im Studienjahr 2000 nur 149.504 Frauen und Männer in einen der MINT-Studiengänge ein, so waren es im Studienjahr 2019 348.763. In den Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen lagen die Zahlen bei 49.937 (2000) bzw. 132.956 (2019). Mit Beginn der Corona-Pandemie in 2020 ist ein Abwärtstrend bei den Studienanfänger*innenzahlen zu verzeichnen. Über alle Fächergruppen hinweg haben sich im Studienjahr 2021 mit insgesamt 815.141 über 68.000 weniger Studierende im 1. Fachsemester eingeschrieben als noch 2019 (883.516).
MINT-Fächer besonders betroffen
Deutlich zeigt sich der Abwärtstrend bei der Zahl der Neueinschreibungen in der MINT-Fächergruppe. Hier sank die Zahl der Einschreibungen im 1. Fachsemester von 348.763 (2019) auf 307.059 (2021). Weil der Rückgang unter den männlichen Erstsemestern deutlich höher war als bei den weiblichen, erhöhte sich der Anteil von Frauen an den Studienanfänger*innen im 1. Fachsemester um 0,3 Prozentpunkte von 34,2 % auf 34.5 %. „Neben der demografischen Entwicklung und dem Fernbleiben ausländischer Studierender während der Pandemie ist davon auszugehen, dass sich die während der Pandemie fehlenden Berufsorientierungsmöglichkeiten für Schüler*innen ebenfalls negativ auf die Zahl der Neueinschreibungen in MINT-Studiengänge ausgewirkt haben“, so Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin von kompetenzz. Die sinkende Zahl an Studienanfänger*innen im MINT-Bereich macht für sie dringenden Handlungsbedarf erforderlich: „Mittelfristig wird die sinkende Zahl an Studienanfänger*innen zu geringeren Absolvent*innenzahlen führen und das Fachkräfteangebot im MINT-Bereich weiter verringern“, so Struwe. „Wir müssen jetzt an die erfolgreichen Maßnahmen und Projekte, die vor Corona eine Vielzahl von Schüler*innen für MINT begeistert haben, anknüpfen und aktiv werden.“
Ausnahme: Gesundheits- und Soziale Studienbereiche
Im Gegensatz zu den insgesamt abnehmenden Zahlen von Studienanfänger*innen hat die Zahl der Studierenden im 1. Fachsemester in den Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen seit Ausbruch der Corona-Pandemie weiter zugenommen: Entschieden sich 2019 noch 132.956 Erstsemester für ein Studium in diesem Bereich, waren es 2021 139.419. Insbesondere die Anzahl der Frauen an den Erstsemestern hat in diesen Studienbereichen zugenommen; vor allem in den zu diesen Studienbereichen gehörenden Studienfächern Psychologie, Humanmedizin und Sozialwesen. Die Zahl der männlichen Studienanfänger in den Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen sank im gleichen Zeitraum leicht von 33.246 (2019) auf 32.767 (2021). Entsprechend fällt der Männeranteil an den Studierenden im 1. Fachsemester von 25 % in 2019 auf 23,5 % im Studienjahr 2021.
kompetenzz unterstützt mit vielfältigen Maßnahmen eine Berufsorientierung jenseits von Geschlechterklischees: Die Initiative Klischeefrei beispielsweise, deren Servicestelle bei kompetenzz angesiedelt ist, berät, vernetzt und qualifiziert Multiplikator*innen für eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl. Am Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag haben Schülerinnen die Möglichkeit, Berufe aus den Bereichen Technik, Mathematik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften kennenzulernen. Der Boys’Day – Jungen-Zukunftstag bietet Schülern einen Einblick in Berufe aus den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit/Pflege oder Dienstleistung.
Über kompetenzz
Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) ist Deutschlands wichtigster Zusammenschluss zur Förderung von Chancengleichheit und Vielfalt in Wirtschaft, Gesellschaft und technologischer Entwicklung. kompetenzz bringt Menschen zusammen und initiiert richtungsweisende bundes-, landesweite und regionale Projekte und Dialogprozesse. Für die Arbeit von kompetenzz stehen die bundesweiten Projekte Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag, Boys'Day – Jungen-Zukunftstag, Zukunftswerkstatt Kommunen, die Initiative Klischeefrei sowie das Metavorhaben „Innovative Frauen im Fokus“ (meta-IFiF) und die Plattform #InnovativeFrauen. Die Projekte und Kampagnen wirken auch international als Vorbild, so gibt es den Girls'Day oder ähnliche Aktionen mittlerweile in 30 Ländern innerhalb und außerhalb Europas.
Weitere Informationen finden Sie auf: https://www.kompetenzz.de/kompetenzz/expertise
Pressekontakt:
Ines Großkopf
Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleicheit e. V.
presse@kompetenzz.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Studium und Lehre
Deutsch
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