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04.10.2022 11:15

Wie altern Migrantinnen und Migranten? Internationales Verbundprojekt erhält Förderung der VolkswagenStiftung

Dr. Maartje Koschorreck Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Das Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim erhält eine 1,2 Millionen Euro-Förderung der VolkswagenStiftung. Projektleiterin Prof. Dr. Katja Möhring will gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden, der Türkei und Italien erforschen, wie verschiedene Gruppen von Migrantinnen und Migranten in Europa altern.

    Was bedeutet es für verschiedene Gruppen europäischer Migrantinnen und Migranten, glücklich und gesund zu altern? Mit dieser Frage beschäftigt sich Prof. Dr. Katja Möhring, Juniorprofessorin für Soziologie des Wohlfahrtsstaates an der Universität Mannheim, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ahmet Icduygu (Koç University, Türkei), Prof. Francesca Lagomarsino (Università degli Studi di Genova, Italien) und Prof. Dr. Basak Bilecen (Rijksuniversiteit Groningen, Niederlande). Die VolkswagenStiftung fördert dieses auf vier Jahre angelegte Forschungsvorhaben nun mit rund 1,2 Millionen Euro. Auf die Mannheimer Professorin, die das Projekt leitet, entfallen knapp 350.000 Euro.

    In ihrer internationalen Studie wollen die Forschenden mithilfe von quantitativen Methoden beispielsweise ermitteln, welche Faktoren die Qualität des Alterns bei Migrantinnen und Migranten in Europa beeinflussen und ob sich Unterschiede zwischen verschiedenen Personengruppen finden lassen. Im qualitativen Teil der Studie werden sie sogenannte Walking-Interviews mit zwei verschiedenen Gruppen von Migratinnen und Migranten führen. Während dieser Interviews gehen die Forschenden mit ihren Interviewpartnerinnen und -partnern spazieren und sprechen darüber, wie sie ihren Ruhestand wahrnehmen und welchen Einfluss ihre Nachbarschaft sowie ihr Umfeld darauf hat. Sie konzentrieren sich sowohl auf ältere Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die aus der Türkei und Italien nach Deutschland oder in die Niederlande migriert sind und sich nun im Ruhestand befinden, als auch auf deutsche und niederländische Migrantinnen und Migranten, die erst im Ruhestand nach Italien oder in die Türkei migriert sind. Einige Interviews möchten die Forschenden in der Region Mannheim und Ludwigshafen durchführen, da hier besonders viele türkisch- und italienischstämmige ältere Personen leben. „Durch die Kombination von quantitativen sowie qualitativen Methoden und anhand der Befragung dieser beiden gegensätzlichen Gruppen möchten wir ein ganzheitliches Bild vom Wohlbefinden älterer europäischer Migrantinnen und Migranten gewinnen“, erläutert Möhring.

    Ziel der Studie ist es, konkrete Angebote für ältere Migrantinnen und Migranten zu entwickeln. Das kann beispielsweise ein Lehrgang oder Workshop sein, der ihnen Wege zeigt, wie sie ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden steigern können. „Unser Projekt hat ein ganz praktisches Ergebnis, das noch dazu sehr innovativ ist. Wir hoffen, den Alltag der Rentnerinnen und Rentner damit ein Stück weit verbessern zu können“, so die Projektleiterin.

    Mit ihrer Förderinitiative „Herausforderungen und Potenziale für Europa“ unterstützt die VolkswagenStiftung in der aktuellen Ausschreibung internationale Forschungsprojekte, die sich mit dem Thema „Europa: Der alternde Kontinent“ beschäftigen. Das Angebot richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Gesellschafts-, Kultur- und Geisteswissenschaften, die mit Forschenden aus mindestens zwei weiteren europäischen Ländern zusammenarbeiten. Im kommenden Jahr wird Möhring an die Otto-Friedrich-Universität Bamberg wechseln und das Forschungsprojekt dort durchführen. Die Universität Mannheim bleibt weiterhin Kooperationspartnerin des Projekts.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Katja Möhring
    Juniorprofessur für Soziologie des Wohlfahrtsstaates
    Universität Mannheim
    E-Mail: moehring@uni-mannheim.de

    Jessica Scholich
    Volontärin
    Universität Mannheim
    E-Mail: jessica.scholich@uni-mannheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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