Von Hate Speech und Schimpfwörtern über Dialekte bis hin zu Leichter Sprache: Mit dem komplexen Verhältnis von Sprache und Diskriminierung befasst sich eine Tagung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die Beiträge nehmen die Situation in Italien und Deutschland vergleichend in den Blick. Dabei geht es neben Schimpfwörtern um subtilere Formen sowie Vorurteile, die in Lehrbüchern transportiert werden. Auch die Frage, wie man Sprache gegen Diskriminierung einsetzen kann, steht auf dem Programm. Die Veranstaltung findet vom 11. bis 14. Oktober in der Burse zur Tulpe am Universitätsplatz statt.
"Sprache ist ein mächtiges Werkzeug. Sie gibt aber - leider - auch viele Möglichkeiten, Menschen zu diskriminieren", sagt die Romanistin Prof. Dr. Daniela Pietrini von der MLU, die die Tagung organisiert. Das könnten zum Beispiel abwertende Begriffe oder Schimpfwörter sein - etwa in Bezug auf psychische Erkrankungen, Behinderungen oder den Körperbau eines Menschen. Auch für ihre Sprache und Sprechweise, also zum Beispiel ihren Dialekt, können Menschen diskriminiert werden. Auch subtilere Formen der Ungleichbehandlung stehen auf dem Programm der Tagung: Ein Beitrag analysiert etwa die Darstellung von Müttern und Vätern in Schullehrbüchern von 1970 bis in die Gegenwart. "Sprache kann aber auch inklusiv wirken", so Pietrini weiter. In Deutschland etwa gebe es im Bereich der sogenannten Leichten Sprache sehr viel Bewegung: Die Grundidee ist es, Texte mit einfachen Wörtern und kurzen Sätzen zu formulieren, sodass sie etwa von Menschen mit geistiger Behinderung besser verstanden werden können. Abgerundet wird das Programm der Tagung durch Beiträge aus den Rechts-, Sprech- und Medienwissenschaften, der Geografie sowie der Anglistik.
Die Tagung geht auf ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördertes Projekt der MLU und der Universität in Florenz zurück.
Tagung: Sprache und Diskriminierung - Sprache gegen Diskriminierung
11. bis 14. Oktober 2022
Hallischer Saal in der Burse zur Tulpe
Universitätsring 5
06108 Halle (Saale)
Prof. Dr. Daniela Pietrini, Professorin für Italienische und Französische Sprachwissenschaft an der MLU, steht im Vorfeld der Tagung für Interviews zur Verfügung.
Prof. Dr. Daniela Pietrini
Institut für Romanistik der MLU
Telefon: +49 345 55-23540
E-Mail: daniela.pietrini@romanistik.uni-halle.de
https://www.romanistik.uni-halle.de/studienbereiche/ital_frz_sprachwissenschaft/... - Weitere Informationen zum Programm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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