idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.10.2022 11:00

Forschungserfolg an der Jacobs University: CO2-Fixierung bei der Herstellung von Bernsteinsäure

Maike Lempka Corporate Communications & Public Relations
Jacobs University Bremen gGmbH

    Als Geschmacksverstärker, zur Herstellung von Farbstoffen, pharmazeutischen Produkten und Biopolyestern: Bernsteinsäure ist eine vielseitig einsetzbare Grundchemikalie. Ein Team um die Molekularbiologin Professor Dr. Elke Nevoigt von der Jacobs University Bremen hat ein Verfahren entwickelt, das die Erzeugung von Bernsteinsäure ökonomischer und ökologischer macht – unter anderem durch die effektivere Einbindung von Kohlendioxid (CO2). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt für weitere drei Jahre.

    Eine Vielzahl von Produkten der chemischen Industrie basiert auf fossilen Rohstoffen wie Öl, Gas oder Kohle. Gesucht wird nach Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen und Pflanzenabfällen. Das gilt auch für die Produktion von Bernsteinsäure. Sie kann aus Erdöl, aber auch durch Fermentation aus Stärke und Zucker gewonnen werden.

    Nevoigt nutzt als alternative Kohlenstoffquelle Glycerol. Sie forscht bereits seit mehr als zehn Jahren an diesem Nebenprodukt der Biodieselherstellung. „Das ist spannend, da Glycerol eine hohe Elektronendichte hat“, erläutert die Wissenschaftlerin. „Verglichen mit Zuckern erhält man pro eingesetztem Kohlenstoff so eine höhere Ausbeute an Bernsteinsäure.“

    In dem mikrobiellen Herstellungsprozess von Bernsteinsäure setzt ihre Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der TU Delft in den Niederlanden zudem das Treibhausgas Kohlendioxid ein. „Glycerol besteht aus drei Kohlenstoffatomen, CO2 aus einem. In der Summe kommen wir also auf vier – wie in der Bernsteinsäure, die wir produzieren wollen“, erklärt Nevoigt. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht in seiner Energieeffizienz und Umweltwirkung. Mit Glycerol als Rohstoff lässt sich im Vergleich zu Zuckern nicht nur mehr Bernsteinsäure produzieren, sondern auch gleichzeitig mehr Kohlendioxid fixieren.

    Nevoigt nutzt in einem erweiterten Forschungsansatz die Vorteile, welche die Bäckerhefe im Herstellungsprozess der Bernsteinsäure mitbringt. Beispielsweise ist die Hefe im Vergleich zu Bakterien widerstandsfähiger gegenüber niedrigen pH-Werten, was den Produktionsprozess stabiler und vor allem kostengünstiger macht. Die Arbeitsgruppe forscht nun daran, das Verfahren weiter zu optimieren. Die Hefezellen sollen aus Glycerol noch mehr Bernsteinsäure produzieren. „Die Verbesserung der Energiebilanz der Zelle würde es erlauben, mehr Kohlenstoff in das Zielprodukt Bernsteinsäure einzubauen“, so Nevoigt.

    Über die Jacobs University Bremen:
    In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.600 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
    Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de
    Facebook | Youtube | Twitter | Instagram | LinkedIn


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Elke Nevoigt | Professorin für Molekulare Biotechnologie
    e.nevoigt@jacobs-university.de | Tel: +49 421 200-3541


    Bilder

    Ein Team um die Molekularbiologin Professor Dr. Elke Nevoigt hat ein Verfahren entwickelt, das die Erzeugung von Bernsteinsäure ökonomischer und ökologischer macht.
    Ein Team um die Molekularbiologin Professor Dr. Elke Nevoigt hat ein Verfahren entwickelt, das die E ...


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Ein Team um die Molekularbiologin Professor Dr. Elke Nevoigt hat ein Verfahren entwickelt, das die Erzeugung von Bernsteinsäure ökonomischer und ökologischer macht.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).