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11.10.2022 15:38

Gipfeltreffen der Museumswelt - Global Summit of Research Museums in München

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Restitution und mehr: Beim Global Summit of Research Museums diskutieren hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von 100 Institutionen aus 52 Ländern vom 17. bis 19. Oktober im Deutschen Museum über große Themen – nicht nur für Museumsmacherinnen und -macher. Medienvertreterinnen und -vertreter sind eingeladen zur Eröffnungspressekonferenz am Deutschen Museum am Montag, 17. Oktober.

    Vom 17. bis zum 19. Oktober findet im Deutschen Museum in München eine internationale Konferenz von Forschungsmuseen statt. Mehr als 160 Vertreterinnen und Vertreter auf Leitungsebene von 100 Institutionen aus 52 Ländern haben sich angekündigt – von den Smithsonian-Museen in den USA bis zu Museen und Kulturinstitutionen aus Brasilien, Kolumbien, Senegal oder Korea. Unter dem Titel „Objects in Motion – Museums in Motion“ geht es beim Global Summit of Research Museums um die aktuell wichtigen Themen für die Museen und die globale Kulturszene: Kann der Zugang zu unserem kulturellen Erbe durch Digitalisierung demokratisiert werden? Wie erreicht man Inklusion? Wie werden Museen nachhaltig?

    Medienvertreterinnen und -vertreter sind eingeladen zur
    Eröffnungspressekonferenz am Montag, 17. Oktober, um 12.30 Uhr,
    im Hörsaal Chemie (Ebene 1) im Deutschen Museum, Museumsinsel 1, 80538 München.

    Auf dem Podium:
    • Alexandra Busch, Generaldirektorin des Römisch-Germanischen Zentral¬museums Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie,
    • Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums,
    • Alexander Kellner, Direktor des brasilianischen Nationalmuseums in Rio de Janeiro,
    • Ana Gonçalves Magalhães, Museu de Arte Contemporãnea da Universidade de São Paulo, Brasilien sowie
    • Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin

    Anmeldungen für die Pressekonferenz und Interviewwünsche mit den Beteiligten senden Sie bitte an presse@deutsches-museum.de.

    Auf dem Global Summit of Research Museums spielt auch das Thema Restitution eine große Rolle: Hier diskutieren Vertreter und Vertreterinnen aus Indien, Nigeria, aus der Mongolei, aus den USA und aus Deutschland miteinander. Wie kann die Rückgabe von Kulturgütern an die Herkunftsländer gelingen? Was sind gute Beispiele? Und wo wurden gravierende Fehler gemacht? Fachleute aus der ganzen Welt wollen hier voneinander für die Zukunft lernen. Und ein sehr aktuelles Thema, zu dem auch die Vertreterinnen und Vertreter aus der Ukraine viel werden berichteten können: Wie gehen Museen mit Krisen und Katastrophen um? Hierzu berichtet zum Beispiel Alexander Kellner, Direktor des brasilianischen Nationalmuseums in Rio de Janeiro, das 2018 von einem Großfeuer vernichtet wurde. Er sagt: „Die Welt wird immer komplexer. Pandemien, Kriege und unterschiedliche Perspektiven auf dieselben Probleme, bereiten allen enorme Sorgen. Solche Veränderungen wirken sich auch auf Museen aus, die sich anpassen müssen, um einen immer effektiveren Dialog mit der Gesellschaft zu entwickeln. Das ist leichter gesagt, als getan. Aber genau dafür bieten Treffen wie der Global Summit of Research Museums sehr gute Möglichkeiten: Hier kommen Personen zusammen, die für Museen aus verschiedenen Ländern verantwortlich sind, um Probleme und Strategien zu diskutieren – denn ein Museum, das diesen Dialog nicht führt, ist zum Untergang verurteilt.“

    „Ein wenig Erfahrung mit Krisen und Katastrophen haben wir hier ja auch“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums. Sei es ein Depotbrand 2018, die Pandemie, die Folgen des russischen Angriffskrieges mit der aktuellen Energiepreisexplosion oder die Probleme, die die Generalsanierung des besucherstärksten Hauses des Landes mit sich bringt. „Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist der internationale Austausch so wichtig. Und ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, so viele hochrangige Fachleute aus der ganzen Welt und speziell auch aus dem globalen Süden hier zusammen zu bringen!“ Das Deutsche Museum möchte als Gastgeber in diesem Zusammenhang möglichst viele positive Impulse setzen: „Unser neu eröffneter Museumsteil soll dem Gipfel einen zukunftsweisenden Rahmen geben“, sagt Generaldirektor Heckl. Dass das Münchner Haus, eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft, als Treffpunkt für den Global Summit of Research Museums ausgewählt wurde, „ist wirklich eine große Ehre“, so Heckl.

    „Durch Initiativen wie den Global Summit, bei denen Vertreterinnen und Vertreter aus weltweit bedeutenden Forschungsmuseen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Geisteswissenschaften, Technik und Natur zusammenkommen, stärken die Leibniz-Forschungsmuseen den Ausbau internationaler Netzwerke strategisch, inhaltlich und transdisziplinär. Sie diskutieren über die Rolle von Museen, insbesondere die Ausrichtung ihrer Forschungs- und Ausstellungsarbeit, Sammlungs-, Provenienz- und Biodiversitätsforschung sowie gesellschaftliche Veränderungsprozesse und die Verantwortung der Forschungsmuseen für die Zukunft der Erde“, sagt Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin, einem weiteren der acht Leibniz-Forschungsmuseen.

    Und Ana Gonçalves Magalhães vom Museu de Arte Contemporãnea da Universidade de São Paulo ergänzt: „Unser Panel schlägt zum Beispiel vor, die Rolle der Forschung aus einer interdisziplinären Perspektive neu zu bewerten und dabei die biologische und kulturelle Vielfalt zu diskutieren. Vielfalt als Konzept wird von uns genutzt, um über die traditionellen Methoden und Typologien des Sammelns nachzudenken und darüber, wie neue Theorien – wie z.B. Evolutionstheorien bei der Biologie oder postkoloniale und dekoloniale Theorien im Bereich der Kunstgeschichte und der Geisteswissenschaften im Allgemeinen - der Schlüssel sind, um die Sammlungen der Museen zu überdenken und sie neu zu gestalten.“

    Der Global Summit of Research Museums ist erst die zweite Welt-Konferenz der Forschungsmuseen – die erste fand 2018 am Museum für Naturkunde Berlin statt. Ermöglicht wird die Konferenz über den Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen II „Eine Welt in Bewegung“. Der Aktionsplan wird gefördert auf Beschluss des Bundestages vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Bundesländern, in denen die acht Forschungsmuseen ihren Sitz haben.

    Das vollständige Programm des Global Summit of Research Museums finden Sie online unter http://www.leibniz-forschungsmuseen.de/gsrm-concept

    Ansprechpartnerinnen:
    Elisabeth Habisch
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen
    Tel.: 030 / 20 60 49 692
    E-Mail: habisch@leibniz-gemeinschaft.de

    Sabine Pelgjer
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches Museum
    Tel. 089 / 2179 – 250
    E-Mail: presse@deutsches-museum.de

    Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
    Christoph Herbort-von Loeper
    Tel.: 030 / 20 60 49 - 471
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet insgesamt 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter fast 12.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei zwei Milliarden Euro.
    http://www.leibniz-gemeinschaft.de

    Acht Leibniz-Forschungsmuseen – ein Aktionsplan
    Die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft sind Forschungseinrichtungen zur Erdgeschichte und Artenvielfalt, zur Kultur- und Technikgeschichte mit einem klaren gesellschaftlichen Auftrag. Sie ermöglichen lebendige Teilhabe an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den zentralen Fragen unserer Gegenwart und stärken auf diese Weise den Aufbau einer demokratischen Wissensgesellschaft. Im „Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen“ entwickeln sie gemeinsam innovative Strategien, Aktionsräume und Programme. Aktivitäten finden dabei an den Museen und neuen Orten, analog und digital statt. Zudem arbeiten die Museen im Aktionsplan an Einzel- und Gemeinschaftsprojekten, in Kooperation mit externen Partnern sowie interdisziplinär und international. Das Ziel der Museen ist es, Austausch und Dialog über große globale Herausforderungen unserer Zeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und breite Gesellschaftsschichten „barrierefrei“ anzusprechen. Bei gemeinsamen Aktivitäten erfolgt dies unter der Überschrift „Eine Welt in Bewegung“ zu den Themen Mobilität – Migration – Bewegung. Ermöglicht wird der Aktionsplan durch eine Sonderfinanzierung auf Beschluss des Bundestages vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Bundesländern, in denen die Forschungsmuseen ihren Sitz haben.

    • Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
    • Deutsches Museum, München
    • Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Bremerhaven
    • Germanisches Nationalmuseum – Leibniz-Forschungsmuseum für Kulturgeschichte, Nürnberg
    • Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
    • Römisch-Germanisches Zentralmuseum– Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, Mainz
    • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt am Main, Görlitz, Dresden
    • Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig– Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Bonn
    http://www.leibniz-forschungsmuseen.de

    Das Deutsche Museum
    Das Deutsche Museum, 1903 von Oskar von Miller gegründet, ist heute eines der größten, bedeutendsten und traditionsreichsten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Welt. Es hat Jahr für Jahr rund 1,5 Millionen Besucher. Auf derzeit rund 40 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche an fünf verschiedenen Standorten gibt es gut 30 Ausstellungen zu sehen, die eine riesige thematische Bandbreite zeigen: von der Atomphysik bis zur Luft- und Raumfahrt, von der Chemie bis zum Brücken- und Wasserbau, von den Musikinstrumenten bis hin zur Gesundheit. Zum Deutschen Museum gehören aber nicht nur die Ausstellungshäuser, sondern auch eine Bibliothek, ein Archiv, ein Verlag, eigene Werkstätten, das Forschungsinstitut, das Kerschensteiner Kolleg und nicht zuletzt die riesige wertvolle Sammlung mit weit mehr als 100.000 Objekten. Das Deutsche Museum arbeitet u.a. eng mit verschiedenen Hochschulen zusammen und ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz Gemeinschaft.
    http://www.deutsches-museum.de/


    Bilder

    Aus den grün eingefärbten Ländern haben sich Teilnehmende zum Global Summit of Research Museums angemeldet.
    Aus den grün eingefärbten Ländern haben sich Teilnehmende zum Global Summit of Research Museums ange ...

    Grafik: Deutsches Museum


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Aus den grün eingefärbten Ländern haben sich Teilnehmende zum Global Summit of Research Museums angemeldet.


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