idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.10.2022 10:02

Weniger Rauch – mehr Luft: Neuartiges Zuluftmodul rettet Leben

Holger Mauelshagen Pressestelle
TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH

    Technische Hochschule Mittelhessen und TransMIT-Projektbereich für Gebäudesystemtechnik und erneuerbare Energie vergeben Lizenz für innovatives Zuluftmodul zum effektiven Brandschutz an hessischen Spezialisten für die technische Gebäudeausrüstung TROX X-Fans

    Rauchgase stellen die größte Gefahr für Personen bei Bränden in Gebäuden dar. Dementsprechend besteht eines der wichtigsten Ziele des vorbeugenden Brandschutzes darin, den Rauch aus dem Gebäude abzuführen und damit die erforderliche Rauchfreihaltung sicher zu stellen. Vor diesem Hintergrund haben Gießener Forscher um Prof. Thomas Winkler an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) ein neuartiges Zuluftmodul zur Optimierung der Nachströmflächen von Entrauchungsanlagen entwickelt. Die Lizenz zur Herstellung, Benutzung und zum Vertrieb des Moduls wurde nun von der THM und dem TransMIT-Projektbereich für Gebäudesystemtechnik und erneuerbare Energie an die TROXX-FANS GmbH mit Sitz in Bad Hersfeld vergeben. TROX X-FANS ist Hersteller energieeffizienter Lüftungs- und Entrauchungsventilatoren für die technische Gebäudeausrüstung und als Komplettanbieter auf Sicherheitssysteme für Entrauchung spezialisiert. Die Lizenz erstreckt sich auf den gesamten Anwendungsbereich der Erfindung und ist zunächst bis zum Jahr 2027 befristet.

    Die lebensbedrohliche Gefährdung von Menschen durch Rauchgase ergibt sich insbesondere daraus, dass sie die Sicht in den Rettungswegen einschränken und darüber hinaus toxisch wirken. In diesem Zusammenhang fordert der Gesetzgeber, dass „der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.“ Zur Erreichung dieser Schutzziele stellen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA), welche durch Brandmeldeanlagen in Betrieb gesetzt werden, ein wichtiges Element dar. Üblicherweise werden Maschinelle Rauchabzugsanlagen (MRA) oder Natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA) installiert. Bei MRA fördern Ventilatoren Rauchgase aus dem Gebäude. Bei NRA wird der Rauch auf Grund des Dichteunterschiedes (Temperaturdifferenz des Rauchgases zur Raumluft) über Öffnungen im oberen Raumbereich abgeführt. In beiden Fällen ist eine impulsarme Nachströmung von Zuluft in Bodennähe erforderlich.

    Zur Entrauchung sind relativ große Volumenströme erforderlich. In der Regel sind dementsprechend große Zuluftflächen und damit große Öffnungen in Gebäudehüllen unvermeidbar. Der Einsatz des neuartigen Zuluftmoduls gewährleistet demgegenüber eine Minimierung der notwendigen Öffnungsflächen bei gleichzeitig kleinen Zuluftgeschwindigkeiten. Auch sehr hohe Luftvolumenströme können in den Brandabschnitt gefördert werden, wobei die Öffnungen in der Raumumschließungsfläche um ein Vielfaches kleiner gehalten werden als bei konventionellen Systemen. Das Zuluftmodul ist in verschiedenen Varianten kombinierbar sowohl mit maschinellen als auch natürlichen Rauchabzugsanlagen, mit oder ohne Ventilator. Auch in Bestandsgebäuden ist ein nachträglicher Einbau solcher Zuluftmodule möglich.

    Prof. Dr.-Ing. Thomas Winkler ist an der Technischen Hochschule Mittelhessen am Institut für Gebäudesystemtechnik und erneuerbare Energie (IGE) tätig. In dem Institut arbeiten fachbereichsübergreifend zahlreiche Experten der THM auf dem Gebiet der Gebäudesystemtechnik/Technischen Gebäudeausrüstung/Versorgungstechnik zusammen. Die Themen und Fachkompetenzen des IGE liegen im Bereich der effizienten Wandlung und Bereitstellung von Energie für Gebäude, Anlagen und Produktionseinrichtungen. Dies beinhaltet auch die Gebäudeautomation und -sicherheit, insbesondere den Brandschutz und Entrauchungsprobleme. Darüber hinaus leitet Prof. Winkler den TransMIT-Projektbereich für Gebäudesystemtechnik und erneuerbare Energie. Die Kompetenzen des TransMIT-Projektbereichs liegen insbesondere im Bereich der Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik und Gebäudeautomation.

    Die TROX X-FANS GmbH mit Sitz in Bad Hersfeld ist eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der TROX GmbH und entwickelt, produziert und vermarktet energieeffiziente Lüftungs- und Entrauchungsventilatoren sowie Sicherheitssysteme für Entrauchung in der technischen Gebäudeausrüstung.

    TROX ist auf dem Weltmarkt führend in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Komponenten, Geräten und Systemen zur Belüftung und Klimatisierung von Räumen. Mit 34 Tochtergesellschaften in 29 Ländern auf fünf Kontinenten, 20 Produktionsstätten und weiteren Importeuren und Vertretungen ist das Unternehmen in mehr als 70 Ländern vor Ort. Aktuell erwirtschaftet die TROX GROUP weltweit mit rund 4.600 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 600 Millionen Euro.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Thomas Winkler
    TransMIT-Projektbereich für Gebäude-
    systemtechnik und erneuerbare Energie
    c/o Technische Hochschule Mittelhessen
    Wiesenstraße 14
    35390 Gießen
    Telefon: +49 (6 41) 309 2115
    Telefax: +49 (6 41) 309 2911
    thomas.winkler@transmit.de


    Bilder

    Neuartiges Zuluftmodul rettet Leben
    Neuartiges Zuluftmodul rettet Leben

    © Niklas Günther/TransMIT GmbH über Canva(.)com


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Gesellschaft, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Neuartiges Zuluftmodul rettet Leben


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).