idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.10.2022 18:00

Aktionsbündnis Thrombose zeichnet Dr. Arina ten Cate-Hoek mit Virchowpreis aus

Nina Langbehn Kommunikation
Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V.

    Die Ärztin und Wissenschaftlerin Dr. ten Cate-Hoek hat sich seit Jahrzehnten der Erforschung des Postthrombotischen Syndroms gewidmet und von der Grundlagenforschung bis zur Kompressionstherapie richtungsweisende Verfahren entwickelt, die Eingang in die leitliniengerechte Behandlung gefunden haben.

    Berlin, den 13.10.2022 – Der diesjährige Virchowpreis des Aktionsbündnisses Thrombose geht an Dr. Arina ten Cate-Hoek, Medizinische Direktorin am Thrombose-Centrum der Universität Maastricht. Sie erhält den mit 2.500 Euro dotierten Preis für ihre intensive Erforschung des Postthrombotischen Syndroms.

    Nach einer tiefen Venenthrombose kommt es bei fast jedem zweiten Patienten und Patientin zu einem sogenannten Postthrombotischen Syndrom. Mit diesem Begriff werden Langzeit-Komplikationen zusammengefasst. Das Postthrombotische Syndrom entsteht, wenn nach einer Thrombose die tiefen Venen verschlossen oder vernarbt sind, sodass das Blut nicht mehr ungehindert vom Bein zum Herz zurückfließen kann. Mitunter sind die zarten Venenklappen, die als Ventile dienen und normalerweise den Rückstau des Blutes verhindern, durch die Thrombose zerstört. Dies führt insbesondere im Knöchelbereich zu hohen Venendrücken, die von innen die Haut belasten und zu einem Geschwür (Ulcus) führen können, dass im Volksmund auch als „offenes Bein“ bezeichnet wird.

    Dr. ten Cate-Hoek hat u.a. einen Score entwickelt, der die Gefahr eines Postthrombotischen Syndroms bei insbesondere Rezidivthrombosen, unprovozierten Ereignissen, bestimmten Gerinnungsparametern und dem männlichen Geschlecht prädiktiv abschätzt. Darüber hinaus hat ten Cate-Hoek die Vorteile der Kompressionstherapie in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten herausgestellt. Besonders erwähnenswert sind zwei Studien: Die IDEAL-DVT Studie (2018), die zeigen konnte, dass eine individuell angepasste Kompressionstherapie sehr wirksam die Entwicklung des Posthrombotischen Syndroms vermeiden kann sowie die Feststellung, dass eine möglichst früh begonnene Kompressionstherapie das Ausmaß eines Postthrombotischen Syndroms langfristig günstig beeinflussen kann (ten Cate-Hoek et.al. 2018). Diese Ergebnisse sind in alle aktuellen Leitlinienempfehlungen eingeflossen.
    Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose: „Dr. Arina ten Cate-Hoek hat sich dem Kampf gegen das schicksalhafte Auftreten des Postthrombotischen Syndrom verschrieben. Es ist ihr zu verdanken, dass sich für zahlreiche ThrombosepatientInnen die Lebensqualität spürbar verbessert hat. Ziel des Aktionsbündnis Thrombose ist, diese Erkenntnisse in die Fachwelt und in den Patientenfokus zu rücken.“

    Über den Virchowpreis
    Der Virchowpreis wird seit 2015 vergeben. Ziel des Preises ist es, eine höhere Wahrnehmung von Thrombose sowie der Lungenembolie, ihren Komplikationen sowie für die Möglichkeiten ihrer diagnostischen Früherkennung zu erzielen. Die öffentliche Wahrnehmung soll in der Bevölkerung sowie auch in der medizinischen Fachwelt gesteigert werden. Ausgezeichnet werden Veröffentlichungen, Versorgungsstudien, Anwendungsunterstützungen, Applikationen und Maßnahmen, die die Implementierung von Leitlinien unterstützen und die Erfassung epidemiologischer Daten zum Krankheitsbild oder zur Versorgungssituation. Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Auszeichnung erfolgt einmal im Jahr zum Welt-Thrombose-Tag.

    Über das Aktionsbündnis Thrombose
    Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Führende Fachgesellschaften und die Deutsche Gefäßliga engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

    Anmeldung erbeten unter:
    Infobüro Aktionsbündnis Thrombose c/o Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e. V. Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin.
    Pressekontakt: Nina Langbehn, Katarina Pyschik
    E-Mail: info@risiko-thrombose.de
    Telefon: 030/208 888-31


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Rupert Bauersachs


    Weitere Informationen:

    https://www.risiko-thrombose.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).