Für die meisten Menschen in Deutschland sind die Wege zu wichtigen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung kurz, wie aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervorgeht.
Für die meisten Menschen in Deutschland sind die Wege zu wichtigen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung kurz. 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland finden die nächste Hausarztpraxis und 67 Prozent die nächste öffentliche Apotheke in einem Umkreis von 1000 Metern. In Landkreisen abseits der größeren Städte liegt der Anteil jedoch deutlich darunter. Auch zwischen den Bundesländern gibt es beträchtliche Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Für die Analyse fasste das BBSR alle ärztlichen Fachrichtungen zusammen, die prinzipiell die haus¬ärztliche Versorgung abdecken können. In den kreisfreien Städten Karlsruhe, Frankfurt am Main, Ludwigshafen am Rhein finden nahezu alle Einwohnerinnen und Einwohner die nächste Hausarztpraxis in einem Umkreis von 1000 Metern. Am Ende der Liste der kreisfreien Städte und Landkreise stehen die Kreise Cochem-Zell (Rheinland-Pfalz) mit einem Anteil von 38 Prozent der Bevölkerung, Freyung-Grafenau (Bayern, 36 Prozent) und Eifelkreis Bitburg-Prüm (Rheinland-Pfalz, 33 Prozent). Auch zwischen den Bundesländern unterscheiden sich die Anteile erheblich. Während vergleichsweise dicht besiedelte Flächenländer wie Hessen (78 Prozent), Baden-Württemberg (79 Prozent), und Nordrhein-Westfalen (80 Prozent) überdurchschnittliche Werte aufweisen, liegen sie in Brandenburg mit 62 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt.
Ein ähnliches Muster zeigt sich bei den öffentlichen Apotheken. In den kreisfreien Städten Frankfurt am Main (98 Prozent), Freiburg im Breisgau (97 Prozent) und München (96 Prozent) liegt die nächste öffentliche Apotheke für die große Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner in Laufweite. Schlusslichter bilden die Landkreise Freyung-Grafenau und Cham (Bayern) sowie Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), in denen nur jeder Vierte die nächste Apotheke im Umkreis von 1000 Metern vom Wohnstandort findet. Unter den Bundesländern weisen Brandenburg (53 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (56 Prozent) den niedrigsten Anteil auf.
Das BBSR geht von der Annahme aus, dass Einrichtungen im Umkreis von bis zu 1000 Metern in der Regel noch fußläufig erreichbar sind. Eine wohnortnahe gesundheitliche Versorgung ist eine tragende Säule des Gesundheitssystems in Deutschland und zugleich ein wichtiger Standortfaktor. Die Siedlungs- und Bevölkerungsdichte beeinflusst die regionale Verteilung der Einrichtungen stark. Als Datengrundlage dienen adressgenaue Standortdaten von Infrastruktureinrichtungen sowie kleinräumige Einwohnerzahlen im 100-Meter-Raster.
Eine interaktive Deutschlandkarte unter www.bbsr.bund.de veranschaulicht die Unterschiede:
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/erreichbarkeit-hausaerzte.html
Eine Vielzahl von Fakten über das Leben in Deutschland enthält auch der interaktive Deutschlandatlas, der gemeinsam vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt wurde. Die Karten illustrieren wichtige Lebensbereiche der Menschen, von Infrastruktur und Demografie bis hin zu Gesundheitsversorgung und Sicherheit. Sie werden regelmäßig aktualisiert und schrittweise erweitert: www.deutschlandatlas.bund.de
Kontakt:
Christian Schlag
Stab Direktor und Professor
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
Telefon: +49 228 99 401-1484
christian.schlag@bbr.bund.de
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Politik
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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