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18.05.2004 14:16

Neun Jahrhunderte akademische Bildung

Stefan Parsch M. A. Pressestelle
Fachhochschule Brandenburg

    "Bologna und die Folgen" - Vorlesung im Rahmen der Hochschulreihe der Fachhochschule Brandenburg

    Ein an den Hochschulen sehr aktuelles Thema, der so genannte "Bologna-Prozess", wird Gegenstand der nächsten Veranstaltung in der "Hochschulreihe" sein: "Bologna und die Folgen - die akademische Bildung vom 12. bis zum 21. Jahrhundert" heißt der Vortrag, den Prof. Dr. Karl-Otto Edel am Mittwoch, 26. Mai, um 19.00 Uhr im Hörsaal 027 des Zentrums für Informatik und Medien der Fachhochschule Brandenburg (Magdeburger Straße 50) halten wird.

    Der Name der italienischen Stadt Bologna ist für die akademische Bildung in zweifacher Hinsicht von grundlegender Bedeutung:
    1. Im 12. Jahrhundert entstand in Bologna aus einer Juristenschule die erste europäische Universität mit später vier Fakultäten, die zusammen mit der etwas später entstandenen Universität in Paris das Vorbild für die Hochschulen in Europa wurde.
    2. Im Jahre 1999 verabredeten die in Bologna zusammengekommenen Vertreter von 29 Ländern die Bildung eines zu schaffenden "Europäischen Hochschulraums" mit dem Ziel der Erhöhung der Mobilität der Studenten und der Internationalität und der Attraktivität des Studiums.

    Um diese Ziele zu erreichen, sind als Strukturmaßnahmen einzuführen:
    · gestufte Studiengänge mit den akademischen Abschlüssen Bachelor und Master - entsprechend dem angelsächsischen, speziell dem US-amerikanischen Bildungssystem - sowie als weitere Möglichkeit ein Doktoratsstudiengang,
    · die an den Hochschulen durchgeführten Lehrveranstaltungen zu modularisieren, d.h. zu Komplexen, den sogenannten Modulen, zusammenzufassen
    · und ein Vergleichssystem zur Bewertung des Studienaufwandes als Europäisches Kreditpunkt-Transfer-System (ECTS-System).

    Während anfangs das neue Graduierungssystem als Alternative zu dem in Deutschland bestehenden System propagiert wurde, wird seitens der Politik in zunehmendem Maße darauf gedrängt, das bisherige System der Staatsexamens-, Diplom- und Magister-Studiengänge mit dem Jahr 2010 generell abzuschaffen und durch das gestufte Bachelor-Master-System zu ersetzen, wobei
    · ausschließlich das gestufte Bachelor-Master-System finanziell gefördert wird,
    · eine großflächige Erprobung aber übersprungen
    · und eine allgemeine breite Akzeptanz bei den Studenten und in der Gesellschaft nicht abgewartet werden soll.

    Um den Stand der akademischen Bildung in Deutschland werten zu können, ist ein Rückblick auf die Entwicklung in den vergangenen Jahrhunderten notwendig. Neben bemerkenswerten Veränderungen zeigt sich auch eine gewisse Kontinuität bei den Hochschulen. Daneben ist auch ein kritischer Blick auf das amerikanische Hochschul-Bildungssystem hilfreich, um - im Umfeld der sich gegenwärtig in vielfältiger Form vollziehenden Umbrüche in der Bundesrepublik - die überwiegend als negativ einzuschätzenden Auswirkungen des alternativen oder protegierten gestuften Systems auf die akademische Bildung und letztlich auch auf die Volkswirtschaft zutreffend einschätzen zu können.

    Im Rahmen des Vortrages wird versucht, unter anderem die folgenden Fragen zu beantworten:
    · Was konnte man im Mittelalter studieren? Wie war der Studienablauf?
    · Was sind die akademischen Freiheiten? Wozu diente der Karzer?
    · Welche Ereignisse führten zur Gründung der Universität Leipzig?
    · Was haben die Doktorpromotion und der Ritterschlag miteinander zu tun?
    · Seit wann werden Vorlesungen in deutscher Sprache abgehalten?
    · Wie entwickelten sich die Universitätsabschlüsse? Welches Ansehen verliehen sie?
    · Seit wann gibt es Universitätsdiplome?
    · Wie weit verbreitet ist das Bachelor-Master-System? Welche Resonanz hat es in Deutschland?
    · Wird die akademische Bildung bei uns nunmehr übersichtlicher und international anerkannt?
    · Was ist eine Stiftungsuniversität?
    · Was haben die USA von der deutschen Bildung übernommen?

    Die Vorlesungen in der Hochschulreihe stehen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie allen Hochschulangehörigen und Studierenden offen. In diesem Semester wird noch die folgende Veranstaltung angeboten:

    · Mittwoch, 16. Juni, 19.00 Uhr: "Was erfolgreiche Unternehmen anders machen: Hidden Champions und ihre Erfolgsstrategien" von Prof. Dr. Anja Lüthy


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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