Wenn ab Sonntag, den 6. November 2022, im ägyptischen Scharm el-Scheich die Vereinten Nationen über weltweiten ambitionierten Klimaschutz verhandeln, darf ein Instrument nicht fehlen: der Emissionshandel. Wie sich dieser in der EU entwickelt und welche Erfolge er erzielt hat und welche Weichen die Europäische Union jetzt für mehr Klimaschutz in den Sektoren des EU-Emissionshandels stellen muss, ist Thema des heute veröffentlichten Podcasts des Öko-Instituts.
„Der Emissionshandel hat mit dazu geführt, dass der Treibhausgasausstoß der europäischen Stromunternehmen und Industriekonzerne zwischen 2005 und 2020 um 40 Prozent gesunken ist“, sagt Verena Graichen, Expertin für den EU-Emissionshandel und Gesprächspartnerin im Podcast „Wenden bitte!“. „Doch das Instrument ist kein Allheilmittel – vielmehr braucht es weitere, ergänzende Maßnahmen, um das Ziel „Netto-Null bis 2050“ zu erreichen: dazu gehören der Ausbau der erneuerbaren Energien ebenso wie die Förderung der Material- und Energieeffizienz sowie weitere Durchbruchstechnologien wie grüner Wasserstoff.“
Emissionshandel im EU-Trilog
Aktuell diskutieren die EU-Mitgliedsstaaten mit dem EU-Parlament und der Europäischen Kommission im Rahmen des „Fit for 55“-Pakets über die Weiterentwicklung des EU-Emissionshandels (engl.: EU Emissions Trading Scheme, EU ETS). Zur Debatte stehen eine ambitioniertere Obergrenze der zulässigen Emissionen in den ETS-Sektoren, der Schutz europäischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb, die Einbeziehung des Seeverkehrs und die Anpassung der Marktstabilitätsreserve, die für einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage bei den Emissionszertifikaten sorgen soll.
„Die EU-Kommission hat für den Wettbewerbsschutz das neue Instrument des Carbon Border Adjustement Mechanisms, kurz CBAM vorgeschlagen“, so Graichen weiter. „Die freie Zuteilung der Emissionszertifikate an die Industrie soll schrittweise zurückgefahren werden. Stattdessen soll bei Importen in die EU ebenfalls ein Preis erhoben werden für die während der Produktion im Ausland emittierte Emissionen.“
Zum Podcast „Klimaschutz durch Emissionshandel?“ des Öko-Instituts (https://www.oeko.de/podcast/episode/klimaschutz-durch-emissionshandel)
Wissen statt Alltagsberatung
Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien, NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Nadine Kreutzer, Journalistin und Moderatorin, und Mandy Schoßig, Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation am Öko-Institut. Rund eine Stunde lang sprechen Sie mit einem Experten bzw. einer Expertin aus dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“.
Alle Folgen des Podcasts unter https://www.oeko.de/podcast
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
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Ansprechpartnerin am Öko-Institut
Verena Graichen
Senior Researcher im Bereich
Energie & Klimaschutz
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-370
E-Mail: v.graichen@oeko.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Energie, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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