Symposium und Fest am 27. Mai 2004
Die unter dem Namen "Hügelschule" in Erfurt bekannte Ausbildungseinrichtung für Kunststudenten, feiert in diesen Tagen 100. Geburtstag. Die erste Vorläufereinrichtung wurde 1898 als "Staatlich-städtische Handwerker- und Kunstgewerbeschule Erfurt" gegründet. Nachdem sie schon bald aus allen Nähten platzte, weil der Bedarf junger Leute an einer guten fachlichen Ausbildung mit Zertifikat außerordentlich groß war, beschloss die Stadt einen Neubau. Dieser wurde auf den Tag genau, heute vor 100 Jahren, nach nur eineinhalb-jähriger Bauzeit eingeweiht. Das stattliche Gebäude, an der Gera gelegen und im Zeichen des Jugendstils gestaltet, ist noch heute in seiner ursprünglichen Form erhalten.
Es wurde zweckmäßig errichtet und enthielt deshalb vorrangig Räume für Werkstätten und Ateliers, in zweiter Linie "Lehrkabinette" (Seminarräume bzw. Hörsaal) und Bibliothek, Lehrer- und Verwaltungsräume. Diese Bedeutungsfolge bewährte sich auch für die später hier lehrende Fachschule für angewandte Kunst (1946 - 1955) und die Kunsterzieherausbildung der Pädagogischen Hochschule Erfurt, die von 1955 bis 2000 hier erfolgte und seit 2001 der Universität Erfurt zugehörig ist. 1997 hat das Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt in einigen Räumen des Instituts für Kunst sowie in dem ehemaligen Hausmeistergebäude und im Gartenhaus mit seinen Kollegiaten und Fellows Einzug gehalten. "Das Gebäude am Hügel ist eines der schönsten Universitätsgebäude und zugleich ein bedeutender Ausbildungsort der Universität im Zentrum der Stadt", so die Sprecherin des Fachgebietes Kunst, Prof. Dr. Heidi Richter.
Am 27. Mai 2004 soll ab 13 Uhr mit einem wissenschaftlichen Kolloquium, einer Ausstellung mit Arbeiten aus der Zeit von 1904 bis 1955, mit Hausführungen und geöffneten Werkstätten und Ateliers des 100. Geburtstages dieses bedeutenden Kunstgewerbe-Schulbaus gedacht werden. Die Originale für die Ausstellung werden aus Privatbesitz und aus den Beständen des Stadtmuseums Erfurt und des Angermuseums zur Verfügung gestellt. Kuratorin der Ausstellung ist Prof. Dr. Heidi Richter.
Ein besonderer Höhepunkt wird die Tanzaufführung eines Vertreters des frühen modernen Tanzes, Manfred Schnelle, aus Dresden, sein. Schnelle war mit Margaretha Reichardt, die an der Kunstgewerbeschule in Erfurt von 1921 bis 1926 studiert hat und danach an das Dessauer Bauhaus ging, bei einer Tanzaufführung im Augustinerkloster in den 60er Jahren bekannt geworden. Durch den Tanz von Manfred Schnelle angeregt, hat sie ihm einen Bildteppich/Gobelin gewidmet, der heute im Gästehaus der Stadt Erfurt hängt. Vor diesem Teppich, der zu dem Zweck vom Oberbürgermeister Manfred Ruge zur Verfügung gestellt wird, wird Schnelle seinen Tanz aufführen. Zudem hat er angeboten, einen Workshop für "Allgemeine und künstlerische Bewegungserfahrung durch den Tanz" mit etwa 15 Studierenden der Uni Erfurt durchzuführen.
Am Vorabend, dem 26. Mai, hält Manfred Schnelle am Hügel einen öffentlichen Vortrag zum Thema: "Tanz als Erfahrungsweg", Beginn 18.30 Uhr im Hörsaal.
Zum Abschluss des Festtages kommt ein Masken-,Kostüm-und Musikspektakel der Kunst-Studierenden der Universität und Erfurter Schüler in Zusammenarbeit mit der LAG Puppenspiel Erfurt, unter Leitung von Monika Bohne, zur Aufführung. Die phantasievollen Kostüme und Masken sind unter Leitung von Herta Kleinert entstanden. Für Essen und Trinken wird am Festtag gesorgt sein gesorgt.
1951/52 wurden in Erfurt die ersten Studierenden für eine Lehrerausbildung im Fach Kunsterziehung immatrikuliert. Nach der Wende ist das Fachgebiet Kunst im Lehrgebäude 3, Am Hügel 1, der ehemaligen Staatlich-städtischen Handwerker- und Kunstgewerbeschule, verblieben. Die Fächerkombinationen wurden erweitert. Es konnten die Lehrämter Grund- und Regelschule für das Fach Kunsterziehung als Haupt- oder Nebenstudienrichtung studiert werden. Seit dem Wintersemester 2003/2004 ist die lehramtsbezogene Ausbildung Kunst in das konsekutive Ausbildungsmodell BA-MA-Ausbildung für Grund- und Regelschule integriert. Die ersten 26 Bachelor-Studierenden für Kunst, die das Fach in der Haupt- oder Nebenstudienrichtung belegen, absolvieren gerade das 2. Semester in der Orientierungsphase.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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