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01.11.2022 14:28

Impfung gegen RS-Virus: Säuglinge unter 12 Monaten für Studie gesucht

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Impfstoff Nirsevimab soll schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten vorbeugen

    Das Respiratorische Synzytial Virus, kurz RSV, ist der häufigste Auslöser für Infektionen der unteren Atemwege und Lungenentzündungen bei Säuglingen und Kleinkindern. RSV tritt saisonal in den Wintermonaten von November bis März auf, die aktuelle Saison ist also gerade angebrochen. „Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres hat praktisch jedes Kind eine RSV-Infektion durchgemacht. Für die meisten Kinder ist die Infektion unproblematisch, aber ein Teil der Kinder wird ernsthaft krank. Das führt jährlich zu mehr als 200.000 Vorstellungen beim Kinderarzt oder in Notaufnahmen in Deutschland, rund zwei bis drei Prozent der Kinder eines jeden Jahrgangs müssen stationär behandelt werden, das entspricht mehr als 15.000 Einweisungen im Jahr“, betont PD Dr. Martin Wetzke, Oberarzt in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Bei einem nicht unerheblichen Anteil der Kinder ist sogar eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.

    Die MHH-Kinderklinik beteiligt sich nun an der europaweiten „Harmonie“ Impfstudie, die den Impfstoff Nirsevimab zur Vorbeugung von schweren Erkrankungen mit dem RS-Virus - und damit auch Krankenhausaufenthalten - bei Säuglingen in den ersten zwölf Lebensmonaten untersucht. Nach dem Zufallsprinzip erhalten sie entweder eine einzige intramuskuläre Injektion oder keine Intervention. „Die Familien werden dann über zwölf Monate begleitet, der Gesundheitszustand des Kindes wird monatlich telefonisch abgefragt“, erläutert Dr. Wetzke.

    Impfstoff zeigt in erster Studie gute Verträglichkeit

    Nirsevimab ist ein monoklonaler Antikörper, der sich spezifisch gegen das RS-Virus richtet. In einer früheren Phase-III-Studie wurde während der ersten RSV Saison gesunder Säuglinge bereits ein signifikanter Rückgang von ärztlich behandelten RSV-Infektionen nachgewiesen. Der Impfstoff zeigte eine sehr gute Verträglichkeit. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat bereits eine Empfehlung zur Zulassung von Nirsevimab ausgeprochen, der Impfstoff wird voraussichtlich ab 2024 für alle Kinder verfügbar sein. „Nirsevimab ist ein lang erwarteter Meilenstein in der Prävention von schweren RSV Infektionen,“ betont Dr. Wetzke „Wir freuen uns im Rahmen der Studie schon jetzt möglichst vielen Kindern diesen Impfstoff anbieten zu können.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Wer an der Studie teilnehmen möchte und/oder weitere Fragen hat, kann sich unter harmonie-studie@mh-hannover.de melden.


    Bilder

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    Karin Kaiser / MHH


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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