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18.05.2004 17:56

Auch ein Ergebnis des Eurovision Song Contests: Hohenheimer Psychologe kartiert Völkerfreundschaften

Florian Klebs Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Die Türkei liegt mitten in Westeuropa, Polen ist Russland emotional näher als der EU. Irlands engste Freundschaft gilt Großbritannien und dessen Mittelmeer-Insel Malta. Zu diesem Ergebnis kommt eine "Landkarte der Sympathien", die am Lehrstuhl für Psychologie der Universität Hohenheim entwickelt wurde. Grundlage der Sympathiekarte: Die Abstimmungsergebnisse des aktuellen Eurovision Song Contests.

    Als "Sympathie" wertet der Wissenschaftler Wahlergebnisse, die einen Beitrag deutlich besser bewerten, als dieser eigentlich verdient. "Die Methode geht davon aus, dass ein Lied objektiv gesehen in etwa so gut ist, wie der Durchschnitt aller Bewertungen aus den verschiedenen Ländern", erklärt Dr. Hell. "Wenn ein Land ein Lied mit einer Punktzahl bewertet, die deutlich über dem Durchschnitt liegt, gilt das als Sympathiebekundung für die Heimat des Interpreten."
    Aus den Ergebnissen kann Dr. Hell eine Art Landkarte erstellen, auf der jene Länder besonders nahe beieinander liegen, die sich im Song Contest einen Sympathiebonus gab. Dabei bilden Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Österreich einen Sympathie-Cluster rund um die Türkei. Polen und die Ukraine drängen zu Russland. Die baltischen Staaten gruppieren sich in Freundschaft in direkter Nachbarschaft zur nordischen Sympathiegruppe von Schweden, Norwegen und Island. Spanien paart sich mit Rumänien, Griechenland mit Zypern und Irland kommt zwischen Großbritannien und Malta zu liegen.
    Die Daten des Wettbewerbes hält Dr. Hell seit diesem Jahr für besonders aussagekräftig, da in allen Ländern per Televoting abgestimmt wurde. Allerdings sei es wahrscheinlich, dass mehrere Faktoren für die Ergebnisse verantwortlich seien. Dazu zählt Dr. Hell ein gemeinsamer Musikgeschmack, geteilte kulturelle Hintergründe, gemeinsame und verwandte Sprachen, geschichtliche Besonderheiten oder die geographische Nähe. Einfluss hat natürlich auch, wie groß der Bevölkerungsanteils einer Nationalität an der jeweils anderen Bevölkerung ist. Konkret ergibt sich daraus die Frage: Wie viele Deutsche haben in der Türkei wohl für Max gestimmt?
    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Universität Hohenheim
    Institut für Sozialwissenschaften
    Fachgebiet Psychologie
    Dr. Benedikt Hell
    Fachgebiet Psychologie
    Telefon: 0711/459- 2654
    email: hell@uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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