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07.11.2022 13:32

Intelligente Materialien für Robotik und Prothesen – DFG-Graduiertenkolleg 2430 geht in die zweite Förderphase

Anne-Stephanie Vetter Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Dresdner Forschende wollen eine völlig neue Werkstoffklasse entwickeln, bei der Aktoren und Sensoren in flexible Faserverbundwerkstoffe integriert werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte dazu die 2. Phase des Graduiertenkollegs 2430 „Interaktive Faser-Elastomer-Verbunde“ an der TU Dresden in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden. Sprecher ist Professor Chokri Cherif vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden. In den nächsten viereinhalb Jahren werden neben Sach- und Projektmitteln insgesamt 22 Doktorandinnen und Doktoranden in 11 interdisziplinären Teilprojekten gefördert.

    Ziel ist die simulationsgestützte Entwicklung intelligenter Werkstoffkombinationen für sogenannte autarke Faserverbundwerkstoffe. Dabei werden Aktoren und Sensoren in die Strukturen integriert und müssen nicht mehr wie bisher nachträglich platziert werden. In der ersten Förderphase wurden hierfür wichtige Grundsteine gelegt, um große zweidimensionale Verformungen in weichen, biomimetischen Strukturen zu erzielen. Die weitere Förderung durch die DFG ist eine Bestätigung für die herausragenden bisherigen Ergebnisse. Darauf aufbauend stehen in der zweiten Förderphase ionische und helixförmige Aktor-Sensor-Konzepte im Fokus. Durch die Kombination mit intelligenten Auslegungs- und Regelungsalgorithmen werden autarke, sich dreidimensional verformende Materialsysteme entstehen. So werden diese Systeme robuster, komplexe Vorformungsmuster lassen sich an der gewünschten Stelle maßgeschneidert einstellen – und zwar reversibel und berührungslos.

    Faserverbundwerkstoffe werden aufgrund der hohen spezifischen Steifigkeiten und Festigkeiten sowie der Möglichkeit zur maßgeschneiderten Einstellung dieser Eigenschaften immer stärker in bewegten Komponenten eingesetzt. Durch die Integration adaptiver Funktionalitäten in derartige Werkstoffe entfällt die Notwendigkeit einer nachträglichen Aktorplatzierung und die Robustheit des Systems wird signifikant verbessert. Besonders vielversprechend sind dabei Aktoren und Sensoren auf textiler Basis, wie sie am ITM erforscht und entwickelt werden, da diese direkt im Fertigungsprozess in die Faserverbundwerkstoffe integriert werden können.

    Mit ihren innovativen Eigenschaften sind interaktive Faser-Elastomer-Verbunde für zahlreiche Anwendungsfelder im Maschinen- und Fahrzeugbau, in der Robotik, Architektur, Orthetik und Prothetik prädestiniert: Beispiele sind Systeme für präzise Greif- und Transportvorgänge (z.B. bei Handprothesen, Verschlüssen und verformbaren Membranen) und Bauteile (z.B. Trimmklappen für Land- und Wasserfahrzeuge).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Chokri Cherif (GRK-Sprecher)
    Tel.: +49 351 463-39300
    E-Mail: chokri.cherif@tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    https://tu-dresden.de/ing/forschung/graduiertenkollegs/grk2430 Zum Graduiertenkolleg
    https://cloudstore.zih.tu-dresden.de/index.php/s/jZGqkSKQS9D7SBF Download Bildmaterial


    Bilder

    Doktorand:innen des GRK 2430 arbeiten gemeinsam im Analytiklabor am ITM der TU Dresden
    Doktorand:innen des GRK 2430 arbeiten gemeinsam im Analytiklabor am ITM der TU Dresden

    © ITM/TUD

    Biomimetische Fischflosse mit dielektrischen Elastomeraktoren und Faserverstärkung
    Biomimetische Fischflosse mit dielektrischen Elastomeraktoren und Faserverstärkung

    © ITM/TUD


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Maschinenbau
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Doktorand:innen des GRK 2430 arbeiten gemeinsam im Analytiklabor am ITM der TU Dresden


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