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08.11.2022 11:09

Der Wind über Sambia

Lutz Ziegler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Als Kind faszinierte Dr. Brigadier Libanda der Wetterbericht im TV. Heute forscht er zum Klimawandel und sucht nach Lösungen dieses globalen Problems – aktuell mit einem Stipendium der Humboldt-Stiftung an der Uni Würzburg.

    Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit: „Wenn wir den Klimawandel zu verstehen lernen, ermöglicht uns das eine einzigartige Position für die Zukunft. So können wir etwa Frühwarnsysteme entwickeln, dadurch besser reagieren und mögliche Schäden deutlich verringern“, sagt Brigadier Libanda. Mit einem Stipendium der Humboldt-Stiftung arbeitet er an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg in der Klimatologie bei Professor Heiko Paeth.

    Ein zentraler Aspekt des Klimawandels ist, wie sich eine weltweite Wende hin zu erneuerbaren Energiequellen mit den Bestrebungen zahlreicher Länder nach Industrialisierung und Technisierung vereinbaren lässt. Genau das erforscht Brigadier Libanda gemeinsam mit Paeth am Beispiel seines Heimatlandes Sambia.

    „Obwohl Sambia in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht hat, ist Energiearmut dort immer noch ein Problem. Gleichzeitig muss unser Klimasystem geschützt werden, weshalb erneuerbare Energien entscheidend sind“, weiß der Klimaforscher.

    Studien zur Windgeschwindigkeit in Sambia

    Konkret befasst sich Libanda mit der Windgeschwindigkeit im afrikanisch Staat. Diese ist ein wichtiger Indikator für eine effiziente Nutzung von Windkraftwerken. Dabei zeige sich, dass die Windgeschwindigkeit zunimmt: „Das ist erstmal überraschend, denn die, durch die fortschreitende Urbanisierung Sambias bedingte, erhöhte Oberflächenrauheit sollte eigentlich das Gegenteil bewirken.“

    Eine mögliche Erklärung für den Anstieg könnten massive Veränderungen in den Zirkulationsmechanismen der Luftmassen sein. Durch die Erwärmung der Erdoberfläche entstehen atmosphärische Druckunterschiede, die wiederum die Windgeschwindigkeit beeinflussen.

    Die steigenden Windgeschwindigkeiten machen Sambia aber nicht gleich zum perfekten Ort für großflächige Windparks: „Unsere Analysen zeigen, dass die Windgeschwindigkeiten dafür zu gering sind. Windkraft ist aber im kleineren Maßstab gerade im ländlichen Raum sinnvoll. Insgesamt empfehlen wir für Sambia eine Mischung aus erneuerbaren Energien, um die Energiearmut zu überwinden“, so Libanda.

    Während sich ein erstes Paper mit dem Ist-Zustand und Prognosen für die Zukunft beschäftigte, arbeitet Brigadier Libanda aktuell an einer zweiten Veröffentlichung, welche sich mit der energetischen Vergangenheit des Landes befassen wird.

    Mit dem Humboldt-Stipendium an die JMU

    Dazu befindet er sich noch bis Ende Februar 2022 an der Uni Würzburg. Auf die JMU und Heiko Paeth wurde Libanda durch eine Empfehlung von Professor Andreas Fink vom Karlsruher Institut für Technologie aufmerksam: „Ich war mir schnell sicher, dass unsere Arbeitsbereiche sehr gut zueinander passen und eine Zusammenarbeit daher äußerst vielversprechend sein würde“, so Libanda.

    Das Stipendien-Angebot der Alexander von Humboldt-Stiftung hatte sein Interesse schon während des Bachelorstudiums geweckt: „Das Besondere an dem Programm ist für mich, dass man sich sowohl seine Forschungsthemen als auch die deutschen Forscherinnen und Forscher, mit denen man zusammenarbeiten möchte, frei aussuchen kann. Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass meine Bewerbung erfolgreich war.“

    Auch abseits der Universität sei die Zeit in Würzburg eine tolle Erfahrung: „Obwohl mein Deutsch noch einiges zu wünschen übriglässt, sind die Leute sehr hilfsbereit und ich fühle mich wirklich wohl.“

    Der Lebenslauf des Klimaforschers

    Meteorologe Brigadier Libanda forscht hauptsächlich zu Wetter- und Klimaextremen im subsaharischen Afrika. Sein Fokus liegt dabei auf Beobachtungen und Vorhersagen. Vor seinem Aufenthalt an der JMU arbeitete Libanda zuletzt vier Jahre an der University of Edenburg in Sambia.

    Seine Ausbildung absolvierte er an einigen der besten Einrichtungen für Klimawissenschaften in Sambia, China, Schottland, England und Deutschland. Als Spezialist für den Klimawandel war er bereits an verschiedenen Projekten beteiligt, unter anderem für die Vereinten Nationen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Brigadier Libanda, Lehrstuhl für Lehrstuhl für Geomorphologie, brigadier.libanda@uni-wuerzburg.de


    Originalpublikation:

    Modelling wind speed across Zambia: Implications for wind energy. International Journal of Climatology. https://rmets.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/joc.7826


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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