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09.11.2022 10:38

Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung nimmt neue Themen in Arbeit

Silke Paradowski Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    Das hochschulübergreifende Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI) mit Sitz an der Technischen Universität Darmstadt erweitert sein Themenspektrum, wenn im November 2022 vier weitere ZEVEDI-Projektgruppen ihre Arbeit aufnehmen. Neue Schwerpunktthemen des hessenweiten Kompetenznetzes sind Datenzugangsregeln, algorithmische Entscheidungsfindung in der Arbeitswelt und digitale Unternehmenskommunikation. ZEVEDI vertieft seinen bestehenden Schwerpunkt zur digitalen Transformation des Finanzsektors mit Fragen zur Tokenisierung.

    Prof. Dr. Petra Gehring, Professorin für Philosophie an der TU Darmstadt und wissenschaftliche Direktorin des Zentrums: „ZEVEDI stärkt mit seinen wissenschaftlichen Projektgruppen die interdisziplinäre Vernetzung hessischer Expertise zu normativen Fragen der Digitalität. Besonders freut mich, dass es mit der Einrichtung vier weiterer Projektgruppen auch gelungen ist, das Netzwerk weiter auszubauen.“ Die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus, betont: „ZEVEDI ist ein tragender Pfeiler der Digitalstrategie in Hessen, denn wir wollen digitale Innovationen verantwortungsbewusst entwickeln, so dass sich die Gestaltung des digitalen
    Wandels an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Aus der Forschungsarbeit der ZEVEDI-Projektgruppen entstehen wertvolle Impulse für Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.“
    Die Projektgruppe „Verantwortungsbewusste algorithmische Entscheidungsfindung in der Arbeitswelt“ wird von den Wirtschaftsinformatikern Prof. Dr. Alexander Benlian (Technische Universität Darmstadt) und Prof. Dr. Matthias Söllner (Universität Kassel) geleitet. Darüber hinaus sind Wissenschaftler:innen aus Informatik, Wirtschaftspsychologie, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften beteiligt. Die Gruppe untersucht, wie sich algorithmische Entscheidungsfindungsprozesse in der Arbeitswelt auswirken und wie angesichts dessen ein verantwortungsbewusster Umgang mit Arbeitskräften ausgestaltet werden kann.
    Wie Daten(-rechte) zugewiesen werden, wirkt sich auf Zugangsoptionen aus und beeinflusst die Möglichkeiten, Daten effektiv und gemeinwohlverträglich zu nutzen. Vor diesem Hintergrund erkunden in der Projektgruppe „Datenzugangsregeln“ Wissenschaftler:innen aus Rechtswissenschaften, Philosophie und Informatik konkrete Möglichkeiten, Datenzugänge so zu gestalten, dass akteursübergreifende Verantwortung widergespiegelt wird und einzelne Datenanbieter weder überfordert noch überschätzt werden. Die Gruppe wird geleitet von Prof. Dr. Steffen Augsberg (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Prof. Dr. Anne Riechert (Frankfurt University of Applied Sciences).
    Im Rahmen der Projektgruppe „Digitalisierung der Unternehmenskommunikation (DigUKom)“ beschäftigen sich Wissenschaftler:innen aus Wirtschaftsinformatik, Rechtswissenschaften, Informatik und Philosophie mit der Frage, inwiefern die fortschreitende Digitalisierung Möglichkeiten zur Partizipation in der Unternehmenskommunikation ausweitet und verändert. Die Projektgruppe unter der
    Leitung von Prof. Dr. Oliver Hinz (Goethe-Universität Frankfurt am Main) und Prof. Dr. Florian Möslein (Philipps-Universität Marburg) strebt an, Handlungsempfehlungen zur Stärkung verantwortungsvoller Kommunikation und zur Abwehr manipulativer Kommunikation herzuleiten.
    In der Projektgruppe „Tokenisierung und Finanzmarkt (ToFi)“ unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Omlor (Philipps-Universität Marburg) und Prof. Dr. Julia Lübke (EBS Universität) erforschen Wissenschaftler:innen aus Rechtswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Soziologie und Politikwissenschaften die normativen, rechtspolitischen und technisch-konzeptionellen Implikationen des Phänomens der Tokenisierung für die Finanzmärkte. Davon ausgehend sollen rechtlich fundierte und ökonomisch sowie technisch abgesicherte Gesetzgebungsvorschläge erarbeitet werden.
    Die neuen ZEVEDI-Projektgruppen sind bis Ende 2023 eingerichtet und während ihrer Laufzeit offen für die Beteiligung weiterer hessischer Forscher:innen. Weitere Informationen zu diesen und anderen ZEVEDI-Projektgruppen auf https://zevedi.de/themen

    Das Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung
    ZEVEDI ist ein hessenweites Forschungs- und Kompetenznetz, dessen Leitung an der Technischen Universität Darmstadt verortet ist. Es bündelt die wissenschaftliche Expertise der hessischen Hochschulen zur Analyse normativer Aspekte des digitalen Wandels und trägt zur Gestaltung dieses Wandels bei. Am Zentrum sind zurzeit alle hessischen Universitäten und mehrere hessische Hochschulen der Angewandten Wissenschaften beteiligt. ZEVEDI konkretisiert Verantwortung als wichtigen Gesichtspunkt von Technologieentwicklung und arbeitet daran, diesen umsetzbar zu machen, erbringt Forschungsleistungen, stärkt den Transfer von Wissen in die Wirtschaft und die Gesellschaft hinein und berät die Politik forschungsbasiert – für eine demokratische und humane Ausrichtung des digitalen Wandels. Wissenschaftliche Direktorin des Zentrums ist Prof. Dr. Petra Gehring. Die Leitung der Geschäftsstelle an der TU Darmstadt hat Dr. Christiane Ackermann inne. ZEVEDI wird gefördert von der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Philosophie / Ethik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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